Google Maps ist nicht nur eine sehr mächtige, sondern vor allem auch sehr umfangreiche App, die sehr viele Funktionen bereithält – bekanntlich inklusive umstrittener Standorterfassung. Die Designer stoßen dabei immer wieder auf das Problem, viele Informationen unterzubringen, ohne die Oberfläche komplett überladen wirken zu lassen. In einem Design-Test gehen sie dabei nun den Weg, die reine Kartenansicht auszulagern und hinter einem Tab zu verstecken.
Das letzte große Google Maps-Redesign ist schon eine Weile her, auch wenn es erst vor wenigen Wochen eine umfangreiche Renovierung und neue Funktionen gab. Die am unteren Rand befindliche Leiste mit den Schnellzugriffen hingegen ist schon längere Zeit vorhanden und enthält die Auflistungen der Verkehrslage, der interessanten Orte in der Umgebung und einiges mehr.
Bei einigen Nutzern ist in den vergangenen Tagen eine neue Oberfläche aufgetaucht, die auf den ersten Blick gar nicht so viele Änderungen aufweist. Auf den zweiten Blick ist dann aber sichtbar, dass es am unteren Rand nun einen neuen „Map“-Button gibt. Dieser führt direkt zur Kartenansicht und schließt somit die vielen Zusatzinformationen. Notwendig wird das, weil die Overlays für den Verkehr, den ÖPNV sowie zum Entdecken der Umgebung ihr Verhalten geändert haben.
Die Informationen sind nicht mehr als Overlay auf der Karte zu finden, das dann nach oben gezogen werden kann, sondern werden direkt im Vollbild angezeigt und lassen keinen Platz mehr für die Karte. Damit der Nutzer nicht ständig auf den Zurück-Button hämmern muss, um zurück zur Kartenansicht zu gelangen, wird der neuen Map-Button notwendig. Gleichzeitig ergibt sich der Vorteil, dass der Wechsel zwischen den Informationen und der Karte schneller durchführen lässt.
Hinterfragt werden kann allerdings die Platzierung des Buttons, zumindest bei dieser Testversion. Sinnvoll ist er am Anfang der Leiste, aber natürlich nicht mittendrin zwischen den weiteren Bereichen.
Der Design-Test ist auch bei weiteren Nutzern aufgetaucht, die den Button wiederum ganz vorne haben, wo er von der Logik auch am besten platziert ist. Allerdings ist bei diesem Nutzer die Beschriftung der Buttons verloren gegangen, womit die Icons zur Orientierung ausreichen müssen. Sollte für geübte Nutzer kein Problem sein, für Maps-Neulinge wird es dadurch aber schwerer. Mit den fünf Icons wird es aber eben schwer, die Beschriftung zu halten.
Dieses getestete Design hat aber leider auch Nachteile: Die einfache Kombination der einzelnen Bereiche mit der Karte ist nun nicht mehr möglich, sodass man komplett zwischen Karte und den aufgeführten Orten, Stationen oder Verkehrslagen wechseln muss. Außerdem merkt sich die Maps-Apps (leider?) den zuletzt aufgerufenen Bereich und öffnet diesen wieder. Statt von einer leeren Karte, wird man also von der Verkehrslage, den ÖPNV-Infos oder dem Explore-Tab begrüßt. Hat Vor- und Nachteile.
Derzeit handelt es sich nur um einen kurzzeitigen Test, der bei beiden Nutzern auch schon wieder verschwunden ist. Eine endgültige Umsetzung dürfte das also noch nicht sein, aber das Ziel der Designer, die Karte vom Rest zu trennen, ist klar erkennbar. Da immer mehr Overlays auf die Karte drängen und gerade erst häufige Suchanfragen dazu gestoßen sind, kann ein bisschen Aufräumen aber auch nicht schaden.
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