Donald Trump vs. Google: Google weist Manipulation der Suchergebnisse zurück & möglicher Hintergrund
US-Präsident Donald Trump ist immer wieder für Schlagzeilen gut, allerdings nur selten aufgrund seines politischen Amtes, und versteht es wunderbar, seinen Zorn gegen Gegner X via Twitter mit der Welt zu teilen. Gestern hatte er hart gegen Google ausgeteilt und dem Unternehmen vorgeworfen, die Suchergebnisse zu manipulieren. Jetzt hat Google auf diesen Vorwurf reagiert. Außerdem kommt nun etwas mehr Licht ins Dunkel über den Hintergrund der neuesten Tirade.
Donald Trump wollte sich schon kurz nach seiner Amtseinführung mit den wichtigsten Unternehmen des Landes gut stellen und auf seine Linie bringen: Dazu gab es ein großes IT-Gipfeltreffen im Trump Tower, an dem unter anderem auch Google-Gründer Larry Page teilnahm. Doch mittlerweile lässt er bekanntlich auch an seinen Vorzeigeunternehmen kein gutes Haar mehr, wenn sie – aus seiner Sicht – gegen ihn arbeiten.
Trump hatte Google via Twitter vorgeworfen, die Suchergebnisse bei Anfragen nach seinem Namen zu manipulieren und nur schlechte Meldungen bzw. Fake News über ihn zu verbreiten bzw. die positiven Meldungen in den Hintergrund zu drängen. Aber natürlich hat er es nicht bei dem Vorwurf belassen, sondern auch noch eine inhaltsleere Drohung mit auf den Weg gegeben. Details dazu und die Tweets findet ihr in diesem Artikel.
Zwar nehmen nur die wenigsten solche Tiraden von Trump ernst, aber er ist eben immer noch US-Präsident und sein Wort hat somit Relevanz – also musste Google auf diese Vorwürfe reagieren. Natürlich wurden die Vorwürfe zurückgewiesen und gleichzeitig klargestellt, dass die Websuche keine politische Position vertritt. Da es aber ohnehin vermutlich eher um persönliche Themen rund um Trump und weniger um seine Politik ging, ist die Stellungnahme kurz und knapp gehalten.
Die Suche wird nicht verwendet, um eine politische Agenda zu setzen und wir richten unsere Suchergebnisse nicht nach irgendeiner politischen Ideologie aus
Mittlerweile ist auch etwas mehr zum Hintergrund bekannt geworden, denn die Tiraden von Trump kamen nicht ganz zufällig – genauso wie seine Drohung gegen Google, aber auch Facebook und sogar seine Haus-und-Hof-Plattform Twitter. In der kommenden Woche sind Vertreter von Google, Facebook und Twitter vor den US-Senat zu einer Anhörung geladen, in der es um die Wahlmanipulation seitens Russland gehen sollte. Ein Thema, das Trump seine ganze Präsidentschaft lang beschäftigt.
Nun möchte er den Fokus dieser Anhörung aber auf seine Vorwürfe lenken und das Russland-Thema somit nur an den Rand drängen bzw. nicht umfangreich genug behandeln lassen. Es ist also ein großes Ablenkungsmanöver, das vermutlich auch funktionieren dürfte. Auch deswegen macht der Anhang „will be addressed“ nun mehr Sinn. Und am Ende kann sich Trump wieder als Mann der Taten feiern lassen, der eine solche Untersuchung direkt eingeleitet hat. Die Wahrheit ist natürlich eine Andere.
Dennoch muss man gespannt sein, ob es noch weitere Konsequenzen geben wird, die über diese Anhörung hinausgehen – die ja meist nur der erste Schritt ist. Trump wird seine Suchergebnisse vermutlich auch weiterhin nicht ganz so „großartig“ finden, aber dafür sorgt er durch seine Taten selbst. Einen zukünftigen staatlichen Eingriff in die Suchergebnisse wird es (hoffentlich) aber wohl nicht geben.
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