Falling Fruits: Google Maps Mashup sammelt und zeigt öffentliche Obstbäume & Sträucher
Google Maps gibt es nicht nur als das bekannte Produkt von Google, sondern kann über die Maps Platform auch von externen Entwicklern verwendet werden, um eigene Anwendungen und Plattformen drumherum aufzubauen. Eine dieser Plattformen wurde vor einigen Tagen ausführlich vorgestellt und erfreut sich großer Beliebtheit: Die Rede ist von Falling Fruits und der Tatsache, dass die Früchte praktisch auf der Straße liegen und nur auf die Ernte warten.
Viele Webseiten verwenden Google Maps dafür, um den eigenen Standort oder geographische Informationen besser zu vermitteln und dies dem Nutzer in den gewohnten Oberflächen zu zeigen. Bekanntlich gehen die Möglichkeiten der vielen Maps APIs aber weit darüber hinaus und bieten externen Entwicklern genügend Spielraum, um ganze Apps drumherum aufzubauen. In Einzelfällen bieten diese APIs sogar mehr Informationen als die offizielle Maps-App.
Vielleicht hat der eine oder andere schon einmal von Falling Fruits gehört – eine globale Datenbank über öffentlich zugängliche Obstbäume und Sträucher. Da sie zu großen Teilen auf öffentlichen Straßen stehen, werden sie nicht geerntet und die Früchte fallen auf den Boden. In der Masse kommen dabei unvorstellbare Mengen zusammen, die viel besser genutzt werden könnten. Dies zu erreichen, hat sich Falling Fruits zum Ziel gesetzt.
Die Plattform zeigt auf der Weltkarte jeden einzelnen Strauch und jeden einzelnen Baum an, der nur auf die Ernte wartet. Die Datenbank wird sowohl von der Plattform selbst als auch durch die Community und öffentlichen Datenbanken gespeist und enthält heute weit mehr als 1,3 Millionen Einträge. Schaut einfach einmal herein, ich habe bspw. bei mir in der näheren Umgebung viele Obstspender gefunden, die auch tatsächlich vorhanden und zugänglich waren.
Natürlich lebt eine solche Plattform von der Community. Wer also weitere Nahrungsmittelquellen kennt, kann diese dort eintragen – inklusive vieler Details. Jeder Eintrag kann getaggt und bewertet werden, sodass die einzelnen Pflanzen schneller gefunden werden können und die Einträge auch tatsächlich die Realität widerspiegeln.
Natürlich ist das nicht Jedermanns Sache und man muss auch mit etwas Menschenverstand herangehen, um zu bewerten, ob die Ernte und das Verspeisen gefährlich oder auch illegal sein könnte. Auch Grundstücksbesitzer können ihre Bäume und Sträucher dort eintragen, was aber natürlich nicht heißt, dass das eine Einladung zum Hausfriedensbruch ist. Einfach genau die Informationen lesen und ggf. auch einfach nachfragen oder verzichten 😉
Im Google Maps-Blog berichtet das Team von Falling Fruits über die Erfahrungen mit der Google Maps Platform, die trotz der doch recht hohen Popularität der Datenbank nicht den Kostenrahmen sprengt. Da Google erst vor wenigen Monaten die Preise angepasst hat, ist das natürlich ein Thema, allerdings sind die kostenlosen Kontingente so hoch, dass sich nur die wenigen Entwickler tatsächlich Gedanken über Zahlungen machen müssen.
» Falling Fruits
» Ausführlicher Artikel im Google Maps-Blog
Siehe auch
» Mapillary statt Google Maps: Millionen unverpixelte Straßenaufnahmen – das bessere Streetview?!
» Queering the Map: Google Maps Mashup sammelt queere Situationen von Nutzern weltweit
» Google Maps Streetview: Ab sofort sind die ersten Städte in Österreich virtuell begehbar – weitere folgen
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Wie sinnvoll, wenn da lauter unpassende Einträge wie z.B. „Reh (Capreolus capreolus)“ drin sind…