In der vergangenen Woche wurden die beiden ehemaligen Google-Produkte Wing und Loon in eigenständige Unternehmen umgewandelt, die zwar unter dem Dach von Alphabet verbleiben, aber nun über den experimentellen Status hinaus sind. Loon legt nun vor und hat angekündigt, ab dem nächsten Jahr im ersten Land den Betrieb aufzunehmen und damit natürlich auch Geld zu verdienen.
Alphabet hat sehr viel Geduld mit seinen vielen Experimenten und steckt, wenn notwendig, sehr viel Geld, Zeit und Ressourcen in einzelne Projekte. Bisher sind nahezu alle Alphabet-Unternehmen defizitär und fahren nur Verluste ein, die von der starken Tochter Google aufgefangen werden – aber dabei soll es natürlich nicht bleiben. Nachdem sowohl Verily als auch die Tochter Waymo auf einem guten Weg sind, soll nun auch Loon erstmals Umsatz erwirtschaften.
Google Loon gehört zu den ältesten Projekten des Unternehmens, die bisher noch nicht in ein fertiges Produkt gemündet sind. Das Projekt wurde tatsächlich schon im Sommer 2013 gestartet und war eine der vielen verrückten Ideen des Unternehmens, aus denen vermutlich nie etwas werden würde – aber nun beweist man das Gegenteil. Ab dem kommenden Jahr werden die Loon-Ballons über Kenia schweben und im Verbund dafür sorgen, ein stabiles Mobilfunknetz in großen Teilen Kenias zu schaffen – dafür arbeitet man unter anderem mit Telkom Kenya zusammen.
Es wird das erste mal sein, dass die Ballons in großem Rahmen und auch kommerziell eingesetzt werden. Bisher gab es nur Einsätze zu Forschungszwecken sowie nach dem Hurrikan Maria in Puerto Rico. Auch in Kenia gab es bereits erste Tests, die allerdings durch einen Absturz für Wirbel gesorgt haben. Wie gut das Netzwerk funktioniert und ob das Unternehmen tatsächlich wirtschaftlich arbeiten kann, wird die Zeit zeigen.
Kurz nach der Vorstellung im Jahr 2013 gehörte übrigens auch Microsoft-Gründer Bill Gates zu den größten Kritikern und sah für die Ballons keine große Zukunft.
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