Smart Wildfire Sensor: Googles Künstliche Intelligenz soll Waldbrände prognostizieren und verhindern
Google setzt die Künstliche Intelligenz heute in sehr vielen Bereichen ein und bringt den eigenen Produkten somit Funktionen bei, die ohne die schnelle Weiterentwicklung der KIs nicht möglich wäre. Beispiele dafür findet ihr in diesem Artikel. Aber es gibt auch noch ganz andere Einsatzgebiete, bei denen die Künstliche Intelligenz helfen kann. Darunter sind nun sogar Systeme, die Waldbrände frühzeitig bemerken oder sogar deren Wahrscheinlichkeit prognostizieren können.
Google behält die Künstliche Intelligenz nicht nur für sich, sondern ermöglicht über TensorFlow den einfachen Zugang für Entwickler und Bastler, die die Stärken der Plattform und den Künstlichen Algorithmen nutzen können. Schon vor einigen Monaten wurde ein System vorgestellt, dass die illegale Abholzung des Regenwaldes eindämmen soll – und das dank modernster Technologie. Ein verwandtes Konzept sorgt nun dafür, dass auch Waldbrände nicht mehr ganz so überraschend entstehen können.
Im vergangenen Jahr sind in Kalifornien so viele Waldflächen abgebrannt wie noch in keinem Jahr zuvor – ganze 5.700 Quadratkilometer! Wir müssen das jetzt nicht in die berühmten Fußballfelder umrechnen, um zu wissen, dass das für einen US-Bundesstaat alleine sehr viel ist. Da die riesigen Waldflächen nicht ausreichend kontrolliert werden können, lassen sich diese Brände schwer verhindern. Die beiden US-Schüler Aditya und Sanjana haben sich darüber Gedanken gemacht, wie dieses Problem gelöst werden könnte – und sind dabei auf Googles KI TensorFlow gestoßen.
Die Wahrscheinlichkeit eines Waldbrandes lässt sich aus einer Reihe von Faktoren berechnen (Brandstiftung natürlich ausgeschlossen). Dazu gehört die Luftfeuchtigkeit, die Temperatur, die Windgeschwindigkeit und einiges mehr. Zu dem „mehr“ gehört auch die Biomasse in Form von Laub, Ästen und anderen Dingen am Boden. Trockene Biomasse begünstigt Brände natürlich sehr stark und wirken wie Zunder, während feuchte Biomasse das Feuer eher stoppt und lediglich Verdampfungen erzeugt.
Doch die Kontrolle der Wälder durch die Feuerwehr und andere Organisationen ist kaum machbar und enorm aufwendig. Genau hier kommt nun die KI ins Spiel, die diesen bisher kaum messbaren Wert nun leichter erfassen und in die Berechnungen mit einbeziehen kann.
In obigem Video wird das System sehr gut erklärt. Grundlegend werden einfach nur Kameras auf die Waldflächen gerichtet und die Künstliche Intelligenz wertet rein anhand der Optik und einigen weiteren Faktoren aus, ob diese Masse eher feucht oder eher trocken ist. Sobald es trocken wird und andere Faktoren ebenfalls ein Feuer begünstigen, schlägt das System Alarm und die Feuerwehr kann noch vorher eingreifen bzw. sehr früh zu solchen Bränden gerufen werden.
Die Messgeräte sind übrigens ohnehin schon vorhanden und werden nur um die Kamera und die KI-Anbindung erweitert, zumindest zu großen Teilen. Für ihre Erfindung und Umsetzung haben die beiden bereits einige Preise abgeräumt. Und in Zukunft dürften sie damit wohl viele Tausend Quadratkilometer retten, die sonst für lange Zeit verloren wären.
Siehe auch
» Künstliche Intelligenz & Smartphones: Ist es möglich, den Regenwald zu retten, indem man ihm zuhört?
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