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Notbremse und Neustart: Google Maps-Konkurrent Apple Maps wird die Welt nun selbst vermessen

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Für viele Nutzer ist Google Maps die Standardlösung zur virtuellen Erkundung bzw. auch der Routenplanung, obwohl es natürlich auch starke Konkurrenz gibt. Auf dem iPhone ist vor allem die Apple-Lösung der größte Konkurrent, muss sich aber seit dem Start jede Menge Spott gefallen lassen und hat nicht gerade das beste Image. Das soll sich nun ändern, denn Apple wird im Laufe der nächsten Jahre komplett von vorn beginnen und sich nicht mehr auf Drittanbieter verlassen.


Auf den ersten iPhones war Google Maps standardmäßig vorinstalliert und stand damit in einer Reihe mit der Google Websuche oder auch YouTube. Doch das sollte sich im Jahr 2012, etwa ein Jahr nach dem Tod von Steve Jobs, ändern. Apple hat eine eigene Maps-App entwickelt und hat dieser auf dem iPhone 5 den Vorzug gegeben und die Google-Lösung vom Smartphone verbannt. An den Rest der Geschichte können sich sicher noch viele erinnern.

Apple Maps war vom Start weg eine Katastrophe und war weder zur Erkundung noch zur Navigation zu gebrauchen, da das Kartenmaterial einfach falsche extrem viele Fehler enthielt. Schon zwei Monate später sprang aber Google in die Bresche und hatte die Google Maps nun als externe App im App Store freigegeben – und sie kam prompt innerhalb von 48 Stunden auf 10 Millionen Downloads. Mittlerweile ist Apple Maps zwar nutzbar, aber dennoch kommt man bis heute nicht an die Qualität von Google Maps heran. Einen sehr ausführlichen Vergleich zwischen Apple und Google Maps findet ihr hier.

Auch Apple hat das eingesehen und musste sich intern eingestehen, dass man auf dieser Grundlage nicht weitermachen kann. Deswegen hat man schon vor längerer Zeit damit begonnen, die Maps völlig neu aufzubauen und hat dafür eigene Technologien entwickelt. Schon in den kommenden Wochen sollen erste Teile der USA, genauer gesagt Kalifornien, auf neuem Datenmaterial basieren und in die App gebracht werden. Die Daten stammen dann nicht mehr von externen Lieferanten, sondern wurden vollständig von Apple selbst gesammelt.

Apple wird die Welt mit seinen Fahrzeugen Stück für Stück neu vermessen und auf Grundlage dieser Daten nach und nach immer mehr Regionen der Welt aktualisieren. Aber auch anonymisierte Daten der iPhone-Nutzer kommen zum Einsatz, um die eigenen Karten aktuell zu halten und mit neuen Daten zu füttern.



Aber nicht nur das Datenmaterial wird aktualisiert, sondern auch an der Darstellung wird geschraubt, wie auf dem Screenshot oben im Artikel ersichtlich ist. Insbesondere Grünflächen und Flüsse sollen nun deutlich sichtbarer sein. Auch in diesem Punkt hat Apple noch jede Menge Nachholbedarf auf Google. Fraglich ist, ob das Konzept auch tatsächlich aufgeht und was man sich davon genau verspricht.

Ob es wirklich eine gute Idee ist, sich rein auf die eigenen Daten zu verlassen, wird die Zeit zeigen. Gerade Änderungen im Verkehr und in den Straßenführungen dürften sich so wohl kaum abbilden lassen, denn auf die extern zugelieferten Daten möchte man sich ja auch in dem Punkt nicht verlassen. Auch Google optimiert die Daten seit Jahren durch die Daten der Streetview-Fahrzeuge und der Android-Smartphones, basiert aber noch immer auf den eingekauften Daten.

Langfristig wird man sich auch fragen müssen, ob die Maps so überhaupt noch wirtschaftlich betrieben werden können. Geld hat Apple zwar genug, aber dauerhaft Fahrzeuge mit der Vermessung von Straßen zu beschäftigen ist dann doch vielleicht eine Nummer zu groß. Natürlich könnte man das mit den autonomen Fahrzeugen kombinieren, an denen auch Apple immer noch arbeiten soll, aber diese beiden Projekte schon jetzt so eng miteinander zu verknüpfen, ist zumindest mutig.

Siehe auch
» Google Maps: Temporäre Verkehrsstörungen können von den ersten Nutzern bewertet werden
» Google Maps vs. Apple Maps: Apple Maps erlaubt jetzt das Einbetten von Karten in externe Webseiten
» Google Maps vs. Apple Maps vs. Waze: Vergleich zwischen den Navigationsfunktionen der Kartendienste
» Umfangreicher Vergleich: Darum ist Google Maps besser als Apple Maps & alle anderen Konkurrenten

[The Verge]


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