KaiOS: Google investiert in neues Handy-Betriebssystem & bringt die Google-Apps auf die Feature Phones

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Mit Android beherrscht Google den Smartphone-Markt und stellt durch das Betriebssystem sicher, dass die eigenen Apps für einen Großteil der Nutzer nur einen Touch entfernt sind. Jetzt hat Google ein strategisches Investment in das Feature Phone-Betriebssystem KaiOS getätigt, mit dem man sich auch auf dieser Plattform die Präsenz der eigenen Apps sichert. Interessanterweise könnte man sich damit einen Konkurrenten für einen Android-Ableger heranzüchten.


Rückblickend war die Übernahme des von Android Rubin entwickelten und für Digitalkameras konzipiertem Betriebssystems Android wohl eine der wichtigsten Entscheidungen in der Geschichte von Google. Heute hat Android Marktanteile von über 85 Prozent und wird diese Position aller Voraussicht nach in den nächsten Jahren auch nicht verlieren. Dennoch müssen Googles Strategen natürlich nach Links, Rechts und vor allem nach hinten schauen.

nokia kaios google assistant

Jetzt wurde bekanntgegeben, dass Google 22 Millionen Dollar, etwa 19 Millionen Euro, in das Feature Phone-Betriebssystem KaiOS investiert hat. Dadurch ist die Weiterentwicklung des Betriebssystems gesichert und Google schafft sich eine neue Heimat für die populären Apps, die dann auch auf diesen Smartphones zur Verfügung stehen sollen. Angesprochen werden natürlich die Websuche, Google Maps aber auch der Google Assistant und YouTube.

Diese Investition wird uns bei der schnellen Entwicklung und Verbreitung von KaiOS-Handys helfen

KaiOS ist ein Fork des von Mozilla entwickelten Firefox OS und tritt dessen Erbe an, beweist aber einen deutlich längere Atem als das Mozilla-Projekt. KaiOS soll vor allem auf Feature Phones zum Einsatz kommen, die sich irgendwo zwischen „Handy“ und Smartphone platzieren, aber nicht mit Android betrieben werden können. Bisher noch ein sehr kleiner Markt, der aber in Zukunft schnell wachsen könnte – und daher von Google auch nicht außer Acht gelassen werden darf.

Ob die Google-Apps auch bei KaiOS fest in das Betriebssystem integriert werden, wird sich zeigen, aber nach einer solchen Investition kann man schon fast davon ausgehen, dass sich Google mit diesem Geld darin eingekauft hat.



Obwohl die meisten Nutzer wohl noch nie von KaiOS gehört haben, ist es längst kein Nischen-Betriebssystem mehr. Bisher wurden bereits mehr als 40 Millionen Geräte mit KaiOS ausgeliefert und durch die starke Finanzspritze könnte sich das Wachstum nun weiter beschleunigen. KaiOS basiert, wie bereits erwähnt, auf den Grundlagen von Firefox OS und setzt somit vor allem auf Web-basierte Apps. Apps werden per HTML, CSS und JavaScript entwickelt und sind somit tatsächlich nur Web-Apps.

In Zeiten der Progressive Web Apps könnte ein solches schlankes Betriebssystem große Erfolge feiern und zumindest in diesem Bereich Android (Go) das Leben schwer machen. Natürlich ist es nicht ausgeschlossen, dass KaiOS eines Tages auch den Sprung auf die Smartphones machen könnte – und dank des strategischen Investments, wäre das für Google vielleicht auch eine neue Möglichkeit, den Markt zu beleben ohne selbst Konkurrenz fürchten zu müssen. Ein Schritt, der eigentlich erst für Fuchsia geplant ist.

Google geht diesen Markt selbst mit Android Go und den diversen Go-Apps an, hat dabei aber noch immer zu hohe Ansprüche und ist eher für schwache Smartphones statt für Feature Phones geeignet. Da man Android aber wohl nicht noch weiter beschneiden kann und möchte, ohne die eigene Marke zu verwässern, ist die Investition in ein dafür passendes Betriebssystem sicher eine sehr gute Lösung.

» Ankündigung bei KaiOS

[golem]




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