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Google Duplex: Neues Demovideo zeigt den telefonierenden Google Assistant & geht bald an den Start

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Anfang Mai wurde der telefonierende Assistent Google Duplex vorgestellt, über den in den folgenden Tagen und Wochen sehr viel diskutiert wurde. Google hatte von Anfang an betont, dass man sich über die Bedeutung und die Konsequenzen einer solchen Technologie bewusst ist. Jetzt hat Google noch einmal nachgelegt, hat ein neues Beispielvideo veröffentlicht und den baldigen Start verkündet.


Google Duplex ist, obwohl es auf den ersten Blick sehr einfach wirkt, ein faszinierendes Produkt: Der Nutzer gibt dem Google Assistant eine Anweisung und bittet darum, eine telefonische Reservierung vorzunehmen oder nach Informationen zu fragen. Duplex, als Teil des Assistant, ruft dann automatisch in dem Geschäft oder Restaurant an und übernimmt die gesamte Abstimmung – und das mit einer solch menschlichen Stimme, dass das Gegenüber am anderen Ende garnicht bemerken würde, dass er mit einem Computer telefoniert hat.

Die Begeisterung über Google Duplex war groß und die Medien haben Googles neues Produkt wieder einmal gefeiert – aber es gab auch große Kritik. Diese bezog sich vor allem darauf, dass sich der Assistent sehr menschlich gibt – für viele Beobachter ZU menschlich. Die perfekte computergenerierte Stimme ist das Eine, aber vor allem das Einstreuen von „Hmm“, „Ähm“, „Uh“ und so weiter lassen den letzten Zweifel verfliegen, dass es sich nicht um einen Menschen handeln würde.

Google erklärte nun, dass man diese menschlichen Laute einbauen musste, da sich die Menschen am anderen Ende der Leitung sofort anders verhalten, wenn sie bemerken, dass sie mit einer Maschine sprechen. Sie reden dann keine vollständigen Sätze mehr, reden sehr langsam und extrem betont oder – und das kam wohl ziemlich häufig vor – legen einfach auf. Also musste eine Vermenschlichung her, die aber wiederum Diskussionen aufgeworfen hat, ob man das Gegenüber so sehr „hereinlegen“ sollte.

Schon kurz darauf wurde bekannt, dass sich Duplex als Maschine zu erkennen geben wird, aber dennoch weiterhin die Vermenschlichung beibehalten wird, da der Mensch unbewusst wieder auf das oben beschriebene Schema umstellen würde.



In obigem Video ist zu sehen, wie sich Duplex nun verhält. Die Gespräche haben einen klaren Beginn: Zuerst wird direkt mitgeteilt, dass es sich um einen Assistenten handelt und dann auch schon grob das Thema vorgegeben. Anschließend wird darauf hingewiesen, dass das Gespräch aufgezeichnet wird und erst dann kommt der Assistent zum Punkt. Doch auch hier gibt es Kritik, denn der „Name“ am Anfang wird meist überhört. Es wäre also besser, wenn dieser etwas später kommen würde.

Sollte das Gegenüber nun die Aufzeichnung ablehnen, hat Google Duplex einen Plan B. Das Gespräch wird dann zügig von Duplex beendet und darauf hingewiesen, dass sich in Kürze ein echter Mensch melden wird. Für diesen Fall beschäftigt Google nach eigenen Angaben eine Armada von Mitarbeitern, die alle Eckdaten für die Reservierung und Abfragen bekommen und diese dann selbst durchführen. Mit anderen Worten: Googles Telefonisten erledigen den Anruf dann.

Duplex soll schon in wenigen Wochen in den USA starten, allerdings vorerst nur stark eingeschränkt. Es sollen nur wenige vertrauensvolle Nutzer Zugriff haben und anfangs lassen sich auch nur Öffnungszeiten abfragen. Später sollen dann Restaurant-Reservierungen und Friseur-Reserverierungen dazu kommen. Und bis das Ganze nach Deutschland kommt, wird Deutschland schon wieder Fußball-Weltmeister sein 😉

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[9to5Google]


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