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EU-Verfahren gegen Android: Google droht Milliardenstrafe & Auswirkungen auf das Android-Ökosystem

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Die EU bleibt weiterhin ungemütliches Terrain für Google und schon sehr bald könnte die EU-Kommission dafür sorgen, dass der Geldspeicher von Larry Page weit geöffnet werden muss: Laut einem Bericht der ‚Financial Times‘ soll in den nächsten Tagen ein Urteil im EU-Wettbewerbsverfahren gegen Android fallen, das dem Unternehmen teuer zu stehen kommt und die Android-Landschaft nachhaltig verändern könnte.


Die EU-Kommission ermittelt in mehreren Verfahren gegen Google bzw. gegen einzelne Google-Produkte und steht nun wohl kurz vor dem Abschluss eines der großen Kapitel. Erst im vergangenen Jahr wurde Google wegen der Produktsuche zu 2,4 Milliarden Euro Strafe verdonnert, aber in diesem Fall könnte es noch deutlich teurer werden und große Auswirkungen haben, deren Tragweite kaum abschätzbar ist. Und damit ist der Ärger noch längst nicht zu Ende.

Die Mühlen der EU mahlen zwar sehr langsam, aber dafür auch sehr hart: Schon im August 2014 wurden Untersuchungen gegen Android eingeleitet und zwei Jahre später wurde das Verfahren offiziell angekündigt. Weitere zwei Jahre später steht das Verfahren nun vor dem Abschluss und könnte Google eine Strafzahlung in Höhe von bis zu 10 Prozent des Jahresumsatzes von Alphabet kosten – und das sind 11 Milliarden Dollar!

Der Vorwurf der EU-Wettbewerbskommission lautet, dass Google die eigene Marktmacht ausnutzt und durch die extrem hohe Verbreitung von Android die Wettbewerber aus dem Markt drängt. Android wird den Smartphone-Herstellern zwar kostenlos zur Verfügung gestellt, aber wenn sie ihren Kunden Zugang zum Play Store bieten wollen, dann müssen sie sich von Google lizenzieren lassen und eine Reihe von Apps vorinstallieren. Dazu gehören populäre Anwendungen wie die Google Websuche, Google Maps oder auch GMail und YouTube.

Der Wettbewerbskommission ist das ein Dorn im Auge, da die Konkurrenz so keine große Chance hat. Natürlich ist der Play Store nur einen Touch entfernt und jeder Nutzer kann installieren was er möchte, aber diese Erklärung ließ man ja auch schon beim Urteil gegen die Websuche nicht gelten.



Sollte es nun zu einem Urteil gegen Google kommen, dann wird nicht nur der Pegelstand von Larry Pages Geldspeicher etwas sinken, sondern es könnte auch große Änderungen für alle Smartphone-Nutzer geben. Die Vorinstallation der Google-Apps wäre dann wohl vorbei und die Nutzer würden „nackte“ Smartphones bekommen. Das kann aber weder im Interesse der Nutzer noch der Smartphone-Hersteller sein. Am Ende dauert der Einrichtungsprozess dann bedeutend länger bzw. kann von vielen nicht ganz so versierten Nutzern kaum gar nicht zu Ende gebracht werden.

Fraglich ist, ob der Play Store ebenfalls von der Restriktion der Vorinstallationen betroffen wäre – wenn ja, dann hätte die gesamte Branche ein großes Problem. Google müsste dann notfalls die einfache Nachinstallation des Play Stores ermöglichen, würde somit aber auch vielen Fake-App Stores Tür und Tor öffnen. Die Situation wäre dann wohl für keinen der drei Beteiligten (Nutzer, Hersteller, Google) befriedigend.

Interessanterweise hat die EU-Kommission schon vor einiger Zeit Googles Vergleich mit dem iPhone zurückgewiesen, obwohl es bei Apple noch sehr viel „schlimmer“ aussieht als bei Android. Wir dürfen gespannt sein, wie das Urteil ausfallen wird. Erwartet wird es für die kommenden Wochen.

Siehe auch: Weitere EU-Verfahren
» EU-Verfahren Websuche
» EU-Verfahren Werbenetzwerk
» EU-Verfahren Android
» EU-Beschwerde Maps & Yelp


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