Ärger auf Googles Videoplattform: Kanäle sind verärgert – YouTube testet automatische Video-Thumbnails

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YouTuber sein ist nicht leicht – auch wenn es oftmals einen anderen Anschein hat. Egal, was vor der Kamera passiert, am Ende geht es um die harten Zahlen und die daraus resultierenden Werbeanzeigen. YouTuber habe nur wenige Möglichkeiten, Nutzer auf ihre Videos aufmerksam zu machen und möglichst viele Views zu generieren. Derzeit führt YouTube einen Test durch, bei dem die Vorschaubilder eines Videos gegen automatische Versionen ausgetauscht werden – sehr zum Missfallen vieler großer Kanäle.


Lädt man ein Video zu YouTube hoch, kann man direkt im Anschluss ein Thumbnail auswählen, das den Nutzern als Vorschaubild angezeigt wird. Die Auswahl der Bilder werden von YouTube vorgeschlagen, große Kanäle können aber auch ein eigenes Bild festlegen und nutzen diese Funktion sehr ausgiebig. Ein guter Eyecatcher ist enorm wichtig und kann völlig unabhängig vom Titel oder dem eigentlichen Inhalt für viele Aufrufe sorgen.

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Einigen Nutzern ist in den vergangenen Tagen aufgefallen, dass die selbst erstellten Vorschaubilder plötzlich verschwunden sind und durch andere Versionen ersetzt wurden. Erst auf Nachfrage hatte sich YouTube offiziell dazu geäußert und hat bekannt gegeben, dass derzeit ein Test mit automatisch erstellten Vorschaubildern durchgeführt wird. Dieser Test betrifft 0,3 Prozent aller Nutzer und hat laut YouTubes Darstellung wohl kaum einen Einfluss.

Nun darf man aber nicht vergessen, dass 0,3 Prozent von 1,9 Milliarden Nutzern weit mehr als 5 Millionen Nutzer sind – eine Menge Holz. Die YouTuber sind aber nicht nur sauber über diesen Test, sondern über den Umgang seitens YouTube. Der Test wurde nicht angekündigt, Kanäle haben keine Opt-out-Möglichkeit und am Ende werden Inhalte nicht angezeigt, die teilweise mit viel Geld bezahlt werden. Gerade große Kanäle beschäftigen Agenturen oder Designer für die Erstellung dieser Bilder.



YouTube hat betont, dass man die Option zum Festlegen eigener Vorschaubilder nicht entfernen wird, aber nun neue Erkenntnisse gewinnen und Daten sammeln möchte, um die Technologie zur Erstellung von automatischen Vorschaubildern zu verbessern. Vielleicht hätte man dafür aber auch einfach nur die Kanäle auswählen sollen, die selbst keine eigenen Bilder hochladen. In der Form ist der Ärger der YouTuber verständlich, die ohnehin seit längerer Zeit nicht mehr ganz so zufrieden sind.

People pay others to create these, why ruin that? And .3% isn’t small when you’re talking about 1.5 billion monthly users. This job is extremely volatile and we watch numbers like Hawks. We already have to cater to an ever-changing market, can we not have an ever-changing platform without you keeping us in the loop?

Was so eine kleine Änderung ausmachen kann, mussten gerade erst viele Android-Entwickler erfahren und Google wäre gut damit beraten, die YouTuber nicht weiter durch solche Dinge zu vergraulen, sondern sich etwas offener zu zeigen. Aber vielleicht braucht es dafür einfach auch etwas mehr Konkurrenz.

You shouldn’t just…. run experiments on us without our consent?? at least let creators opt-in to this if they want. But there’s a reason we design our own thumbnails. [Y]ou’re harming our branding and engagement for your own research purposes.

Facebook schickt schon bald die Tochter Instagram als YouTube-Konkurrenten ins Feld und könnte gerade bei den Influencern damit große Erfolge feiern.

Siehe auch
» Zwang zur Monetarisierung? YouTube sperrte irrtümlich großen Kanal und Videos wegen fehlender Werbeanzeigen

[The Verge]




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