Obwohl die Google- und Waymo-Mutter Alphabet größere Anteile an Uber hält, ist das Verhältnis zwischen dem Taxi-Vermittler und den Alphabet-Unternehmen nicht das Beste. Da sich die beiden Unternehmen im vergangenen Jahr vor allem vor Gericht gesehen haben, ist eine künftige Zusammenarbeit eigentlich in weite Ferne gerückt. Dennoch geht Uber nun wieder einen Schritt auf Waymo zu und hätte deren Fahrzeuge gerne in der eigenen Flotte.
Anfang des vergangenen Jahres hatte Waymo das Partnerunternehmen Uber des Technologie-Diebstahls beschuldigt und im Laufe der weiteren Monate gab es dann immer mehr Details und Schuldzuweisungen. Das hat dann dazu geführt, dass sich Alphabet von Uber lossagen bzw. unabhängiger machen wollte und 1 Milliarde Dollar in den Konkurrenten Lyft investiert hat. Doch wenn sich die Wogen erst einmal geglättet haben, ist auch eine Zusammenarbeit wieder möglich.
Der neue Uber-CEO Dara Khosrowshahi hat nun in einem Interview verkündet, dass man sich derzeit in „Diskussionen“ (nicht Verhandlungen) mit Waymo befindet, um die Fahrzeuge der Google-Schwester in das eigene Angebot aufnehmen zu können. Uber bietet laut eigenen Angaben das weltweit größte Vermittlungsnetzwerk und könnte die Waymo-Flotte somit sehr gut auslasten. Der Ball soll nun bei Waymo liegen, das sich diesen Schritt wohl sehr gut überlegen muss.
Für Waymo wäre es mithilfe der Schwester Google wohl ein leichtes, ebenfalls ein großes Netzwerk aufzubauen und innerhalb kürzester Zeit in ernste Konkurrenz zu Uber zu gehen. Eine Integration in Google Maps und den Google Assistant wäre ein großer Schritt und hätte potenziell die größere Reichweite. Doch soweit sind wir noch lange nicht, denn erstmal muss das Waymo-Angebot offiziell starten. Da Uber selbst mit den eigenen autonomen Fahrzeugen nicht von der Stelle kommt – erst hat die Klage des vergangenen Jahres und dann der tragische Unfall dieses Jahres für einen Rückwurf gesorgt – muss man nun freundlich auf die Partner zugehen.
Ob es zu einer Zusammenarbeit der beiden Unternehmen kommen wird, ist völlig offen. Da Alphabet große Anteile an Uber hält, wäre ein Ausschluss einer Zusammenarbeit eigentlich undenkbar – aber nach den großen Streitigkeiten ist auch eine Kooperation in weiter Ferne. Es bleibt also weiter spannend.