Vor wenigen Tagen wurde auf der Keynote der Google I/O ein verbesserter Google Photos-Assistent vorgestellt, der die Vorschläge zur Bearbeitung bzw. Optimierung direkt in die Fotoansicht bringt und neue Möglichkeiten erhält. Bis auf eines der auf der Showbühne gezeigten Features können nun alle neuen Funktionen bereits in der neuesten Version der Android-App verwendet werden.
Die Künstliche Intelligenz spielt bei vielen neuen Funktionen der Google-Produkte die Hauptrolle und übernimmt immer mehr Aufgaben, um dem Nutzer möglichst viel Komfort und smarte Features zu bieten. Auch Google Photos soll davon profitieren und die Bilder der Nutzer weiter verbessern, noch stärker intern organisieren und sogar Dinge sichtbar machen, die bisher nicht zu sehen waren. Letztes lässt aber noch immer auf sich warten.
Die aktuelle Version der Google Photos-App für Android (3.20.0.196057580) beherrscht nun schon die neuen Funktionen, deren Aktivierung allerdings noch immer serverseitig vorgenommen wird. Es kann also gut sein, dass einige von euch die neuen Assistenten-Features bereits nutzen können und andere sich vielleicht noch einige Tage gedulden müssen. Der neue Assistent steht direkt in der Fotoansicht zur Verfügung und meldet sich über einen eingeblendeten Hinweis am unteren Rand.
Der Assistant kann einfache Dinge, die bisher auch schon möglich waren, sich aber im Assistant-Tab „versteckt“ haben. Dazu gehört das Aufräumen der Hauptansicht, in dem Dokumente, Screenshots oder auch Memes archiviert werden können, die man nicht unbedingt in der Übersicht haben möchte. Bei Dokumenten soll zu einem späteren Zeitpunkt auch die Möglichkeit zur Verfügung stehen, diese automatisch in ein PDF umzuwandeln und auf dem Drive für späteren Zugriff vorzuhalten.
Aber auch die Drehung von offensichtlich falsch herum oder auch sehr schrägen Fotos wird angeboten und steht vollautomatisch zur Verfügung. Optionen gibt es bei den Automatismen nicht, da diese – wie der Name schon sagt – von selbst arbeiten. Ein weiteres Feature ist die Erkennung von Personen, mit denen die Fotos dann automatisch geteilt werden können. Dazu ist aber natürlich die Gesichtserkennung vorausgesetzt.
Das Highlight des Updates sind aber die neuen Bearbeitungsmöglichkeiten. So gibt es einen erweiterten Portrait Modus, der die Person auf dem Foto heraussstellen soll und dafür einen sehr netten Effekt anwendet. Bei dem wird der Hintergrund automatisch in ein angenehmes Schwarz-Weiß verwandelt, während die Person im Vordergrund weiterhin farblich bleibt. Damit das funktioniert, müssen die KIs sehr gut den Vordergrund vom Hintergrund unterscheiden können. Wie das genau funktioniert, seht ihr in diesem und auch in diesem Beitrag.
Ein weiteres gezeigtes Feature ist aber leider noch experimentell und bisher noch nicht freigeschaltet: Das nachträgliche automatische colorieren von Schwarz-Weiß-Fotos. Auch dazu kommt natürlich eine KI zum Einsatz, die alle Objekte und Hintergründe erkennt und ihnen Standard-Farben zuweist, die mit den spärlichen Helligkeits-Informationen des SW-Bildes abgeglichen werden. Bis das so gut funktioniert wie in der Demo, wird aber wohl noch etwas Zeit vergehen.
Schon vor über einem Jahr wurde eine Funktion zum Entfernen von unerwünschten Objekten angekündigt, die beeindruckende Ergebnisse liefern soll, wie in obigem Beispiel zu sehen ist. Auch diese hat es aber bis heute nicht in die Photos-App geschafft und könnte eventuell mit einem weiteren großen Update ausgeliefert werden, das Dinge sichtbar machen soll, die gar nicht vollständig abgelichtet sind.
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