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Google Duplex: Der telefonierende Assistent soll alle Gespräche aufzeichnen und sich zu erkennen geben

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Von alle Ankündigungen der Google I/O sorgt die neue Telefon-Funktion des Assistant für die größten Diskussionen. Dabei steht noch nicht einmal unbedingt die Serviceleistung von Google Duplex im Vordergrund, sondern vor allem die Umsetzung dieser Funktion. Google-intern wurde nun noch einmal betont, dass Duplex sowohl sich sowohl selbst zu erkennen gibt und – was bisher immer wieder vergessen wurde – dass alle Anrufe aufgezeichnet werden.


Mit Duplex hat Google einen neuen Ableger des Assistant geschaffen, der in Zukunft selbstständig Telefonate führen soll und für den Nutzer Termine abklären und Informationen einholen kann. Das ist insbesondere dann praktisch, wenn der Nutzer selbst keine Zeit (oder Lust) für einen solchen Anruf hat oder ihn aus anderen Gründen nicht selbst durchführen kann. Genau das führt derzeit aber zu großen Diskussionen, die möglicherweise auch intern geführt werden.

Am Donnerstag soll es laut Bloomberg ein internes Meeting gegeben haben (das berühmte TGIF-Meeting), bei dem die Mitarbeiter umfangreich über Duplex informiert worden sind. Dabei wurde darauf wert gelegt, dass der Angerufene am anderen Ende der Leitung nicht darüber im unklaren gelassen wird, mit wem er gerade ein Gespräch führt – nämlich mit einer „Maschine“. Schon vor einigen Tagen hatte Google betont, dass sich Duplex am Anfang des Gesprächs zu erkennen gibt.

Aber das war noch nicht alles: Da der Nutzer das Gespräch nicht selbst führt, wird es vollständig von Duplex aufgezeichnet und steht hinterher als Protokoll für den Nutzer zur Verfügung. Auch darüber soll der Angerufene aufgeklärt werden – allerdings laut Quellen aus dem Meeting nur dann, wenn es die rechtliche Situation erfordert. Mit der Aufzeichnung betritt man ohnehin schon eine rechtliche Grauzone, aber offenbar wird der Angerufene nicht bei jedem Anruf darüber informiert.

Wie genau diese ganzen Hinweise aussehen bzw. sich anhören werden, hat Google bisher noch nicht verraten. Man wird aber vermutlich schon bald weitere Einblicke in diese vorbereitenden Maßnahmen geben.



Dass Anrufe aufgezeichnet werden, kennt man vor allem daher, wenn man Hotlines und Support-Nummern anruft. Dort wird man häufig am Anfang des Gesprächs darauf hingewiesen oder teilweise auch gefragt, ob man einer Aufzeichnung zustimmt. Im Duplex-Fall ist es allerdings genau anders herum. Hier nimmt nicht das Unternehmen, sondern der Privatnutzer das Gespräch auf. Ganz nebenbei liegen diese Gespräche dann (vermutlich) auch noch auf Google-Servern.

Auch an dieser Stelle sind wohl neue Richtlinien in Unternehmen gefragt, denn vermutlich werden nicht alle glücklich damit sein, ihre Gespräche plötzlich belastend aufgezeichnet zu bekommen. Ich könnte mir auch Situationen vorstellen, in denen die Mitarbeiter angewiesen werden, nicht mit Googles Assistenten zu sprechen und das Gespräch zu beenden. Ist für beide Seiten nicht zielführend, wird aber sicher das eine oder andere mal vorkommen.

Google muss nun in die Offensive gehen und die Nutzer weiter über Duplex aufklären, sonst riskiert man eine zu große Angst, an der z.B. auch schon Projekte wie Google Glass letztendlich gescheitert sind. Als Vorreiter hat man es nicht leicht, aber mit einer sehr transparenten Diskussion – die Google glücklicherweise vom ersten Tag an angekündigt hat – wird man sicher Lösungen und Kompromisse finden, mit denen alle Seiten zufrieden sind.

Siehe auch
» Unstimmigkeiten bei Google Duplex: Waren die Demo-Anrufe des Google-Assistenten echt oder nicht?
» Google Duplex: Zu menschliche Telefon-Funktion sorgt für Diskussionen – Entwickler versprechen Enttarnung
» Google Duplex: Der Assistant kann in Zukunft selbstständig telefonieren – so hört es sich an (Hörproben)

[The Verge]


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