Google Chrome: Künstliche Intelligenz soll nicht benötigte Tabs aus dem Speicher kicken
Alle modernen Browser bieten Tabs an, mit denen mehrere Webseiten gleichzeitig geöffnet bleiben können – was von einem Großteil der Nutzer vermutlich auch exzessiv genutzt wird. Allerdings benötigen diese Tabs auch viel Arbeitsspeicher, von dem ja bekanntlich niemals genug zur Verfügung steht. Google möchte im Chrome-Browser zukünftig eine Künstliche Intelligenz einsetzen, die inaktive Tabs aus dem Speicher kicken und somit die Performance des gesamten Systems verbessern soll.
Wer nicht gerade intensive Recherchen betreibt, wird nicht alle 1691 geöffneten Tabs ständig benötigen und sich wohl nur mit wenigen Tabs intensiv beschäftigen. Da viele Nutzer die Tabs auch für eine kurzfristige Bookmark-Verwaltung nutzen und einfach nur geöffnet lassen, um sich den Inhalt später anzusehen, müssen diese Webseiten nicht dauerhaft vollständig im Arbeitsspeicher gehalten werden. Eine KI soll den Prozess des „Tab Discarding“ nun optimieren.
Wenn dem PC bzw. dem Chrome-Browser der Arbeitsspeicher ausgeht, dann werden zur Entspannung der Situation inaktive Tabs aus dem Speicher gekickt und belasten so nicht mehr die Performance. Das bedeutet aber natürlich nicht, dass sie geschlossen werden, sondern es wird lediglich ihr Inhalt gelöscht. Der Tab bleibt also bestehen, ist dann aber nicht viel mehr als eine Verknüpfung. Sobald der Nutzer den Tab aufruft, muss die Webseite dann erneut geladen werden. Eventuell ausgefüllte Formularfelder bleiben ebenfalls im Speicher und gehen so nicht verloren.
Bisher setzt Chrome vor allem darauf, dass lange Zeit inaktive Tabs ohne Medienwiedergabe bedenkenlos gekickt werden können. Doch dieses System ist offenbar nicht perfekt und hat noch Raum für Optimierungen. Das Chrome-Team möchte nun auch den Einsatz einer Künstlichen Intelligenz prüfen, die im Laufe der Zeit noch gezielter herausfinden soll, welche Tabs geschlossen werden können und welche besser geöffnet bleiben.
Tab discarding allows Chrome to automatically discard tabs that aren’t of great interest to you when it’s detected that system memory is running pretty low. What do we mean by discarding? Well, a discarded tab doesn’t go anywhere. We kill it but it’s still visible on the Chrome tab strip. If you navigate back to a tab that’s been discarded, it’ll reload when clicked. Form content, scroll position and so on are saved and restored the same way they would be during forward/backward tab navigation.
Adds an ML model to score tabs based on whether they will be
reactivated. Currently this is only used in tests; a future CL will add
an experiment to use these scores as part of the tab discarder’s tab
selection algorithm.The model includes hard-coded weights generated by tf.native. This is
documented in tab_ranker/native_inference.md.
Wer sich etwas für die Hintergründe des „Tab Discarding“ im eigenen Browser interessiert, kann auf der internen Seite chrome://discards die eigene Situation sehen. Dort wird angezeigt, welche Tabs geöffnet sind, ob sie Medien enthalten, wie lange sie schon inaktiv sind und einiges mehr. Auch bereits gekickte Tabs sind dort zu sehen, was man im Alltag bei der Nutzung des Browsers meist gar nicht bemerkt. Wer selbst Hand anlegen möchte, kann auf dieser Webseite auch selbst Tabs aus dem Speicher kicken, ohne sie zu schließen.
Siehe auch
» Clever: Neues Feature im Chrome Canary erhöht die Übersicht bei vielen geöffneten Tabs (Video)
Praktische Chrome-Extensions für viele Tabs
» Native Lazy Tabs: Neue Chrome-Extension pausiert Hintergrund-Tabs beim Start des Browsers
» The Great Suspender: Chrome-Extension stoppt ungenutzte Tabs und spart Speicher
» Witzige Chrome-Extension: Das Tabagotchi erzieht den Nutzer zu weniger Tab-Wahnsinn
» Tipps: So lässt sich der Umgang mit vielen Tabs im Chrome-Browser optimieren
» Tipp: So lassen sich mehrere Tabs im Chrome-Browser gleichzeitig behandeln
» SessionBox: Chrome-Extension ermöglicht mehrere Nutzerkonten im gleichen Browser-Fenster
» Tipp: Chrome-Extension OneTab räumt mit dem Tab-Chaos auf und bringt weitere praktische Funktionen
» Tipp: Chrome-Extension hilft bei der Organisation von vielen Browser-Tabs und Fenstern
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