Durch einen von den USA verhängten Export-Bann dürfen US-amerikanische Firmen derzeit keine Produkte oder Dienstleistungen an den chinesischen Smartphone-Hersteller ZTE verkaufen. Laut Medienberichten hält sich Google auch strikt an den von den Behörden vorgegebenen Bann und hat sofort alle Geschäftsbeziehungen mit ZTE auf Eis gelegt. Das bedeutet, dass ZTE von Google auch keine Android-Updates mehr bekommt.
Der chinesische Smartphone-Hersteller ZTE hatte wiederholt gegen Auflagen der US-Regierung verstoßen und weiterhin US-Produkte an den Iran verkauft. Daraufhin reagierten die US-Behörden mit voller Härte und verwehren dem Unternehmen für sieben Jahre alle Geschäfte mit US-Unternehmen – was durch den Wegfall von Qualcomm-Prozessoren und dem Google-Betriebssystem das Aus für den Hersteller bedeutet. Google hat den Stecker bereits gezogen.
Laut US-Medienberichten hat Google bereits die Auslieferung von Android-Updates an ZTE gestoppt und versorgt das Unternehmen somit nicht mehr frühzeitig mit Aktualisierungen des Betriebssystems. Damit verliert ZTE nicht nur den Zugriff auf frühe Versionen des Betriebssystems – wie etwa aktuell die Android P-Versionen – sondern auch auf die Sicherheitsupdates. Damit wiederum kann ZTE diese Updates nicht mehr umsetzen und auch nicht mehr für die eigenen Nutzer ausrollen.
ZTE war nun nicht unbedingt ein großes Vorbild in puncto Updates, aber immerhin mit Sicherheitsupdates – die Google jetzt verpflichtend allen Herstellern vorschreibt – konnte man doch das eine oder andere mal dienen. Damit bleiben zumindest vorerst einmal Millionen von ZTE-Smartphones ungepatcht, was für die Besitzer von aktuellen Geräten nicht gerade angenehm ist. Bei einer Pleite des Unternehmens wäre es zwar nicht anders, aber nun stehen beide Seiten relativ hilflos da.
Sollte das Unternehmen gerettet werden können, ist die aus Eis gelegte Geschäftsbeziehung mit Google aber auch ein großes Problem für die Zukunft. Während die Smartphone-Hersteller schon jetzt frühen Zugriff auf Android P haben und noch in diesem Jahr die ersten Geräte mit dem brandneuen Betriebssystem auf den Markt bringen, steht die Entwicklung bei den Chinesen still.
Mittlerweile hat sich auch US-Präsident Donald Trump eingeschaltet, wohl auf Druck der chinesischen Regierung, und möchte den stark angeschlagenen Smartphone-Hersteller retten. Wie das genau funktionieren soll, ist offen. Die Zeit drängt bekanntlich, denn mehr als 70.000 Mitarbeiter wollen auch weiterhin pünktlich ihren Lohn auf dem Konto sehen, ohne dass es ein nennenswertes Einkommen gibt. ZTE hat den kompletten Vertrieb vorübergehend eingestellt.
Google hat übrigens nur die Auslieferung der Updates an ZTE eingestellt, was aber keinen Einfluss auf die Google-Dienste für ZTE-Kunden hat. Da diese das Smartphone besitzen, gibt es dahingehend keine Verbindung mit ZTE, so dass die Google-Dienste und die Play Services auf einem ZTE-Smatphone auch weiterhin vollständig nutzbar sind. Auch das ist ja bekanntlich nicht mehr Selbstverständlich.
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