Emil Berliner: Ein besonderes Google-Doodle zum 167. Geburtstag des deutschen Erfinders der Schallplatte
Am heutigen 20. Mai hätte der deutsche Erfinder Emil Berliner seinen bereits 167. Geburtstag gefeiert und wird dafür auf der deutschen und einigen weiteren internationalen Google-Startseiten mit einem gelungenen Doodle geehrt. Emil Berliner dürfte den meisten Menschen wohl vor allem als Erfinder der Schallplatte bekannt sein, tatsächlich gehen aber noch viele weitere Erfindungen auf sein Konto. Im Rest der Welt wird heute Abraham Ortelius mit einem Doodle geehrt.
Das heutige Google-Doodle zeigt Emil Berliner mit seiner größten Erfindung, nämlich der Schallplatte. Aus dem Grammophon tönt die von ihm aufgelegte Musik, die vermutlich auch gleichzeitig wieder mit dem Mikrofon aufgezeichnet wird, das ebenfalls von Berliner erfunden wurde. Auch heute ist das Google-Logo wieder sehr clever integriert und ist ansatzweise zu sehen. Das Grammophon ist das große „G“, die beiden Schallplatten zeigen sogar die farblich passenden „o“, der Meister selbst ist das kleine „g“ und das „l“ sowie das „e“ sind dann relativ deutlich zu sehen.
Entworfen wurde das heutige Doodle von Barbara Ott, weitere Entwürfe zu diesem Doodle findet ihr am Ende des Artikels.
Eine Besonderheit des heutige Doodles ist es, dass Berliner zum 160. Geburtstag schon einmal gefeiert wurde, damals allerdings noch mit einem der „klassischen Doodles“, bei denen das Logo unbedingt zu sehen sein musste. Soweit ich das beurteilen kann, kommt es zum ersten mal vor, dass eine Person zum zweiten mal mit einem Doodle geehrt wird. Möglicherweise aufgrund des neuen Emil Berliner-Archivs bei Arts & Culture.
Emil Berliner wurde am 20. Mai 1851 in Hannover geboren und hat dort schon sehr früh als Drucker sowie als Verkäufer in einem Krawattengeschäft gearbeitet. Mit nur 19 Jahren wanderte er in die USA aus, um dem Einzug in die preußische Armee zu entgehen und sollte auch den Rest seines Lebens überwiegend in Amerika verbringen. Wenige Jahre später richtete er sich ein erstes simples Labor ein, in dem er an allen möglichen technischen Geräten forschte.
1877 hat er ein funktionierendes Mikrofon für den Telefonapparat von Graham Bell erfunden und hatte damit schon den Grundstein für seine akustischen Geräte gelegt. Nach dem Verkauf dieser Erfindung konnte er ohne finanzielle Sorgen weiterforschen. Etwa 10 Jahre später erfand er die Schallplatte, für dessen Ersinnung er heute geehrt wird, sowie das dazugehörige Grammophon (einige Leser werden es vielleicht noch erkennen).
Die von Emil Berliner erfundene Schellackplatte wurde über viele Jahrzehnte produziert und wurde erst in den 60er Jahren von der Vinyl-Platte abgelöst, die auch heute noch bekannt und beliebt ist. Grundsätzlich basieren alle heutigen Schallplatten noch immer auf den von Berliner erfundenem Prinzip. Berliner verdiente aber nicht nur mit seiner Erfindung Geld, sondern hatte schließlich auch eine eigene Plattenfirma (daher auch der Name), über die er Aufnahmen von Künstlern vertrieb. Dieses Unternehmen (EBS Studios) existiert übrigens auch heute noch.
Aber Emil Berliner hatte nicht nur das Mikrofon, die Schallplatte sowie das Grammophon erfunden, sondern hat uns auch Fernab der Audio-Industrie einige Erfindungen beschert. So gilt er als einer der Erfinder des Parkettbodens bzw. hat das Konzept stark verbessert und hat außerdem einen Helikopter mit unterschiedlichen Tragschrauben entwickelt, der auch tatsächlich geflogen ist. Später gründete er noch ein Unternehmen zum Bau und Vertrieb solcher Motoren: Die Gyro Motor Company.
Emil Berliner starb am 3. August 1929 im Alter von 78 Jahren an einem Herzinfarkt. Er hinterließ 7 Kinder, darunter auch den Luftfahrtpionier Henry Berliner.
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Informativer Artikel, aber bitte korrigiert das Geburtsjahr von von 1951 im 4. Absatz. ?
Natürlich, vielen Dank 🙂
2018 – 167 = 1851 < richtig
Warum ehrt man ständig alte weiße Männer?