Jeden Monat verkündet Google die aktuellen Zahlen zur Verbreitung der Android-Versionen und gibt somit einen Einblick darin, wie die Fragmentierung zum aktuellen Zeitpunkt aussieht. Mitten im Trubel rund um die Google I/O hat Google die Veröffentlichung der Zahlen für den Monat Mai versteckt. Und verstecken muss man sie auch wirklich, denn Oreo kommt noch immer auf einen grünen Zweig und wächst gerade einmal um ein Prozentpunkt.
Viele große Smartphone-Hersteller stellen ihre Herbst-Flaggschiffe kurz vor der Präsentation einer neuen Android-Version vor, oder manchmal auch kurz danach, und haben somit nicht genügend Zeit, um das aktuelle Betriebssystem auf den Smartphones zu installieren. Aus diesem Grund verbreitet sich eine neue Version nur sehr langsam – dennoch wird Google wohl nichts am Zeitplan ändern, obwohl ein Release im Sommer vielleicht das Weihnachtsgeschäft für alle Hersteller ankurbeln könnte. Dadurch haben wir in jedem Jahr das Phänomen, dass die zweitneueste Version sehr stark wächst, während die aktuelle mit geringen Anteilen kämpft – und das setzt sich auch im April fort.
Auch im Monat Mai dominieren die drei großen Versionen Lollipop, Marshmallow und Nougat und kommen zusammen auf weit mehr als 75 Prozent Anteil. Glücklicherweise stimmt aber auch die Reihenfolge, so dass sie absteigend nach Alter auf immer weniger Anteile kommen. Die 2016er-Version Android Nougat kommt nun auf einen Anteil von 31,1 Prozent und läuft damit auf so gut wie jedem dritten Smartphone. Eigentlich ein guter Wert, wenn man außer Acht lässt, dass es bis zum Erreichen weit über 18 Monate gedauert hat.
Auf dem starken zweiten Platz befindet sich Android Marshmallow mit einem Anteil von 25,5 Prozent, allerdings befinden wir uns damit schon im Jahr 2015. Und auch das im Herbst 2014 vorgestellte Betriebssystem Android Lollipop darf noch immer über 22 Prozent aller Smartphones antreiben. Dahinter wird es dann schon sehr bitter: Auch KitKat kommt noch immer auf über 10 Prozent und die Version Jelly Bean kann noch immer einen Anteil von 4,3 Prozent aufweisen.
Sogar die Uralt-Versionen Gingerbread und Ice Cream Sandwich kommen noch auf 0,3 bzw. 0,4 Prozent Anteil und sind auch nach über 7 Jahren (!) nicht tot zu kriegen.
Noch ein schneller Blick auf die Tabelle der Veränderungen im Vergleich zum Vormonat: Das aktuelle Betriebssystem Android Oreo konnte immerhin 1,1 Prozent dazu gewinnen – allerdings eben im Laufe von weniger als einem Monat. Das ist bei weitem nicht gut, aber noch kein Grund, um den Kopf in den Sand zu stecken. Aber auch der Vorgänger Nougat gewinn noch einmal 0,4 Prozentpunkte dazu und hat damit das Wachstum endgültig glücklicherweise stark verlangsamt. Alle anderen Versionen verlieren Anteile und gehen dahin, wo sie hingehören.
Gerade erst hat Google die zweite Preview von Android P freigegeben und wird damit hoffentlich am Ende dieses Jahres erfolgreicher sein. Dank des Project Treble, das auf jedem mit Android Oreo ausgelieferten Smartphone enthalten ist, sollte die Verbreitung von Android P schneller vorangehen als bei den neuen Versionen in den Jahren zuvor. Oreo ist übrigens mittlerweile von Google zum Zwang-Standard erklärt worden, so dass der Anteil in den kommenden Monaten hoffentlich schneller wächst als im halben Jahr zuvor.
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