Verstoß gegen US-Sanktionen: Nach ZTE könnte auch Huawei die Android-Lizenz verlieren

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Die chinesischen Smartphone-Hersteller haben es auf dem US-Markt nicht leicht und werden gerade in jüngster Zeit immer wieder mit Sanktionen belegt, durch die ihnen große Teile des lukrativen Marktes durch die Lappen gehen. Für den weltweit drittgrößten Smartphone-Hersteller Huawei könnte es aber möglicherweise noch viel schlimmer kommen. Das Unternehmen könnte möglicherweise, genau wie ZTE, die Android-Lizenz verlieren.


Man kann es sich auch selbst schwer machen: Entgegen den Restriktionen der US-Regierung hat der chinesische Smartphone-Hersteller Geräte mit US-Technologie an den Iran verkauft. Diesen Fehler hatte auch schon ZTE begangen und wurde dafür von der US-Regierung mit Sanktionen belegt. An diesem Punkt steht nun auch Huawei, das hoffentlich genau hingesehen hat und nicht auch noch diese Sanktionen unbeachtet lässt. Denn dafür wurde ZTE mit einem siebenjährigen US-Bann belegt und steht wohl vor dem Aus.

Huawei Logo

Das US-Justizministerium hat bekannt gegeben, gegen Huawei zu ermitteln, da das Unternehmen Produkte mit US-Technologie an den Iran verkauft haben soll. Dass das verboten ist, wird Huawei wohl gewusst haben, es aber trotzdem in Kauf genommen haben. Das rächt sich nun, da die US-Behörden in diesem Punkt keinen Spaß verstehen. Wie das Justizministerium in diesem Fall verfahren wird, ist völlig offen, im Worst-Case könnte aber auch die Smartphone-Sparte von Huawei vor dem Aus stehen.

Sollte Huawe mit einem Bann belegt werden, könnte das Unternehmen keine Komponenten mehr von US-Zulieferern einkaufen. Doch während Hardware-Komponenten wohl nach einiger Zeit ausgetauscht werden können, sieht das beim Betriebssystem anders aus. Auch Google ist ein US-Unternehmen und dürfte dann wohl keine Android-Lizenz mehr an Huawei vergeben. Das ist zwar noch völlig offen, aber vorbereiten sollte man sich auf diesen Fall schon einmal.

Betroffen wäre dann das ganze Unternehmen, so dass ein solcher US-Bann weltweite Auswirkungen hat. Gerade als sehr aufstrebender Smartphone-Hersteller, der fast Apple überholt hätte, wäre das ein enormer Rückschlag für das Unternehmen.



Google hatte sich schon beim Fall ZTE nur sehr knapp geäußert und hatte angekündigt, sich mit dem Unternehmen in Gesprächen zu befinden. Von einer Suche nach Lösungen war keine Rede, denn auf legalem Wege wird es die wohl nicht geben. Google selbst wird sich natürlich hüten, ebenfalls mit der US-Regierung in Konflikt zu kommen, in dem man den Partnern über Umwege eine Lizenz anbietet.

Ich gehe nicht davon aus, dass das US-Justizministerium Huawei mit einem Bann belegen wird, da es sich noch um die erste Eskalationsstufe handelt, die Huawei nun wohl gerade im Schatten des ersten Falles vorbildlicher behandeln dürfte. Dennoch dürften zumindest die Ambitionen am US-Markt erst einmal Geschichte sein. Das gilt nicht für die Smartphone-Sparte, sondern vor allem auch für die Aktivitäten als Netzwerkausrüster.

Bisher haben sich sowohl Huawei als auch Google noch nicht zu dem Fall geäußert. Wir werden das ganze natürlich weiter verfolgen, bis das US-Ministerium aber eine Entscheidung trifft, wie es nun weitergeht, könnte es noch etwas dauern.

» Export-Verbot der USA: Smartphone-Hersteller ZTE steht wohl vor dem Verlust der Android-Lizenz

[Wall Street Journal]




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comment 2 Kommentare zum Thema "Verstoß gegen US-Sanktionen: Nach ZTE könnte auch Huawei die Android-Lizenz verlieren"

  • Glauben die Amerikaner ernsthaft, dass die Chinesen darauf nicht reagieren,
    in Schockstarre verfallen und ewig so erpressbar bleiben wie derzeit ?
    China ist eine Technologie-Weltmacht und keine Demokratie…die Industrie dort
    steht unter starkem Einfluss (und Schutz) der dortigen Regierung.
    Nach dieser Erfahrung wird die Regierung dort wohl den langfristigen Ausstieg
    aus Android beschliessen und an die chinesischen SmartphoneHersteller weitergeben
    Ich bin mal gespannt, wie lange es dauert, bis die Chinesen mit ihrem eigenen OS
    auf dem Markt erscheinen.

    • @Leonhard
      Erstmal ist AOSP frei, da ändern auch Boykotte amerikanischer Unternehmen nichts. Dann, China benutzt längst ein eigenes Android.
      Die Unternehmen fummeln für den internationalen Markt mühselig die Software hin, um die Zertifizierung für den Play Store zu bekommen (China hat seinen eigenen) und erwerben Nutzungslizenzen für diverse Patente, um nicht sofort von westlichen Rechteinhabern verklagt zu werden. Einfach mal den Unterschied bei Xiaomi anschauen, bei deren Geräten für den eigenen und den Weltmarkt.

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