Mit der Einführung von Google Play Protect wurde im vergangenen Jahr ein großer Schritt zum Schutz des Android-Betriebssystems getan, das schon erste Erfolg feiern konnte. Jetzt haben die Chrome-Entwickler einen weiteren wichtigen Schritt angekündigt, mit dem auch innerhalb der Apps für Sicherheit gesorgt wird. In den nächsten Wochen werden auch die per WebView angezeigten Webseiten per Safe Browsing geschützt.
Mit Google Play Protect schützt Google schon seit langer Zeit die Android-Nutzer vor Malware, hat die Bemühungen nun aber unter dem Dach von Play Protect gebündelt. Googles Safe Browsing schützt die Chrome-Nutzer schon seit über 10 Jahren vor dem Aufruf von „gefährlichen“ URLs. Jetzt werden beide Dienste zusammengeführt und stehen auch in WebView – der Android-Komponente zur Anzeige von Webinhalten – zur Verfügung.
Erstmals in der noch gar nicht all zu langen Geschichte von Android konnte die Anzahl der Malware-Apps im Umlauf gesenkt werden, was nicht zuletzt ein sehr großer Verdienst von Google Play Protect ist. Aber die Apps versuchen nicht nur auf System-Ebene die Kontrolle zu übernehmen oder Daten auszulesen, sondern setzen teilweise auch auf ganz klassische Methoden. Das klassische Phishing findet natürlich auch in den Apps statt. Aber womöglich nicht mehr lange.
Ab April 2018, also praktisch ab sofort, wird Safe Browsing ein Bestandteil von Play Protect sein. Das bedeutet, dass auch über per WebView angezeigte Webseiten von dem Schutz profitieren und den Nutzer vor verdächtigen Webseiten warnen. Viele Apps setzen zur Anzeige von HTML-Inhalten oder eingebundenen Webseiten auf WebView und nutzen dafür nur in den seltensten Fällen eine andere Engine. Zur Verfügung stand diese Methode schon seit dem Start von Android Oreo, aber mit WebView 66 wird sie zum Standard.
App-Entwickler werden die Möglichkeit haben, Safe Browsing zu deaktivieren. Ich könnte mir aber vorstellen, dass diese Möglichkeit in Zukunft eingeschränkt wird.
» Ankündigung im Chromium-Blog
Siehe auch
» Schutz vor Malware: Google Safe Browsing schützt mehr als 3 Milliarden Geräte
» App-Entwickler aufgepasst: Ab 2018 müssen Android-Apps umfangreiche Datenschutzrichtlinien haben