RIP Google Allo: Die Entwicklung des Messengers wird ‚pausiert‘ – das Ende der Messenger-Hoffnung

allo 

Obwohl es viel Konkurrenz gibt, scheint der Messenger-Markt derzeit sehr festgefahren zu sein. Das hat nun auch Google schlussendlich einsehen müssen und hat vor wenigen Stunden im Zuge der Ankündigung von Chat auch die Quasi-Einstellung der noch gar nicht so alten Messenger-Hoffnung Allo bekannt gegeben. Auch wenn das nun etwas überraschend kommt, dürften wohl nur sehr wenige Nutzer in trauer verfallen.


Der Messenger-Markt ist sehr umkämpft, wird global aktuell aber von nur einem Unternehmen beherrscht. Facebook hat mit dem hauseigenen Messenger und WhatsApp gleich zweimal eine Basis von mehr als 1 Milliarde Nutzer. Auf den hinteren Plätzen befinden sich aufstrebende Alternativen wie Telegram, Signal und viele lokale Angebote. Ein Messenger aus dem Hause Google findet man in den Nutzungsstatistiken aber erst ganz weit unten.

rip google allo

Vor knapp zwei Jahren hat Google die beiden neuen Messenger Allo & Duo vorgestellt und konnte scho bei der Präsentation nicht unbedingt viel Applaus ernten. Obwohl man sich sichtbar Mühe damit gegeben hat, einen würdigen Nachfolger für Hangouts zu finden – das bis zum Zeitpunkt der Vorstellung von Allo eine treue Fangemeinde hatte, ging der Plan nicht auf. Ob es an der Trennung von Allo & Duo oder an der nicht vorhanden Anbindung an den Google-Account gelegen hat, ist nun auch schon wieder egal. Erstes hat nachhaltig dafür gesorgt, dass Googles Produktstrategen nicht den besten Ruf haben. Das hat sich auch an unserem GMail Read, Write & Attach-Aprilscherz gezeigt, den nicht wenige für echt gehalten hatten.

Schon wenige Monate nach dem Start von Allo hatte sich abgezeichnet, dass sich der Messenger vom Hoffnungsträger zum Megaflop entwickeln würde – und daran hat sich bis heute nichts geändert. Etwa 50 Millionen Nutzer haben den Messenger installiert, aber das heißt ja bekanntlich nicht, dass sie ihn auch nutzen. Bei vielen dürfte er wohl aus reiner Neugier oder als längst vergessene App in den Untiefen des App Drawers schlummern und ordentlich Staub angesetzt haben.

Der Neustart wurde eigentlich schon bei der Vorstellung verhauen, da Allo von Anfang an den Stempel des Hangouts-Killers hatte – Googles letztem „sympathischen“ Messenger. Nimmt man dann noch das Henne-Ei-Problem dazu, das sich Google durch die fehlende Anbindung an das Konto und das GMail-Adressbuch selbst geschaffen hat, war Allo vom Start weg zum Scheitern verurteilt.



Spätestens mit dem Abgang von Googles Messenger-Produktchef war dann wohl auch das Ende von Allo besiegelt, das jetzt nur wenige überhaupt tangieren dürfte. Der aktuelle Produktmanager sagt nur lapidar, dass Allo die selbst gesteckten Ziele nicht erreichen konnte und deswegen die Entwicklung erst einmal pausiert wird. Pausiert heißt hier aber wohl einfach, dass man das Ende noch nicht offiziell verkünden, sondern hinauszögern möchte. Man wartet, bis die 12 Nutzer eine andere Plattform finden und zieht dann einfach den Stecker.

The product as a whole has not achieved the level of traction that we’d hoped for.

Das gesamte Allo-Team wurde nun erst einmal an Android Messages gesetzt und wird in der neuen Messenger-Hoffnung wohl viele von Allo bekannte Featurs integrieren. Dazu gehören die Multimedia-Funktionen, die Sticker, natürlich der Google Assistant und einiges mehr. Messages dürfte wohl zum zweiten Allo werden, nur diesmal mit einer gesunden Nutzerbasis und deutlich besseren Zukunftsaussichten. Allo war also nicht ganz umsonst, sondern darf nun viel mehr als Testballon betrachtet werden.

Hinweis: Offiziell ist das Ende von Allo noch nicht besiegelt und der Messenger bleibt weiter nutzbar. Das dürfte aber wohl nur daran liegen, dass die Produktstrategen noch keinen endgültigen Shutdown-Plan ausgearbeitet haben. Allo ist mausetot, da kann ich mich schon jetzt guten Gewissens festlegen.

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comment 1 Kommentare zum Thema "RIP Google Allo: Die Entwicklung des Messengers wird ‚pausiert‘ – das Ende der Messenger-Hoffnung"

  • Wie dumm, eigentlich zweifel ich daran, ob das stimmt.
    Man hätte von anfang an aus duo und allo einen messenger machen sollen und ihm eine sms funktion geben. hätte man ihn quasi als „android“ messenger also als gegenstück zu imessage beworben, wäre es jetzt eine völlig andere geschichte. das habe ich schon von anfang an gesagt, aber google hat soviel geld, wahrscheinlich bückt sich dort auch kein mitarbeiter ehr für eine summe, die keine 5 stellen vor dem komma aufweist.

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