Queering the Map: Google Maps Mashup sammelt queere Situationen von Nutzern weltweit

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Mit der Google Maps API ist es ohne großen Aufwand möglich, eigene Apps auf Grundlage von Google Maps zu bauen bzw. die Kartenansicht in die eigene Oberfläche zu integrieren. Das Projekt Queering the Map nutzt diese Möglichkeit nun, um „queere“ Situationen zu sammeln und auf der Weltkarte allen Nutzern zugänglich zu machen. Das kann, man mag es anfangs kaum glauben, tatsächlich sehr unterhaltsam sein.


Es gibt unzählige Beispiele von Apps und Web-Apps, die Google Maps als Grundlage verwenden und mit ihren eigenen Daten aufbereitet anbieten. Da Google selbst sehr viele Daten anzeigt und über eine gigantische Community verfügt, gibt es aber nur selten Karten, auf denen Inhalte zu finden sind, die es nicht auch schon beim Original gäbe. Ein positives Beispiel wäre Wheelmap.org, wenn es nicht auf OSM setzen würde.

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Die Plattform Queering the Map hat es sich zum Ziel gesetzt, die Menschen bzw. ihre Gefühle und Erlebnisse auf eine ganz andere und auch anonyme Art einander näher zu bringen. Auf der offenen Karte kann jeder Nutzer seinen „queeren“ Moment eintragen und direkt mit der Welt teilen. Dazu muss man aber natürlich erst einmal wissen, was „queer“ überhaupt bedeutet – ich musste es auch in Wikipedia nachschlagen.

Queer [‚kwɪə(ɹ)] ist ein Fremdwort aus der englischen Sprache und bezeichnet als Adjektiv jene Dinge, Handlungen oder Personen, die von der Norm abweichen. Ursprünglich drückte es meist eine negative Einstellung zu der Abweichung oder dem Abweichler aus (Konnotation).

Wirklich klüger sind wir jetzt nicht, aber ein Blick auf die Karte zeigt uns, was für Inhalte uns erwarten. Viele kartieren besondere Erlebnisse mit einer andere Person, wie etwa das Kennen-lernen, der erste Kuss oder auch die Hochzeit. Aber auch nicht ganz so legale Dinge wie das Verstecken von Drogen vor der Polizei oder Jugendsünden finden sich auf der großen Karte. Bedenkliches Material findet sich hier aber nicht, da es eine überraschend starke Moderation gibt.



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Der tiefere Sinn hinter der Karte erschließt sich erst, wenn man etwas Zeit damit verbracht hat. Es ist ganz interessant, welche Erlebnisse die Menschen in der Nachbarschaft oder an anderen besonderen Orten hatten. Man kann sich schnell einmal im Drüber-Surfen verlieren. Wer dem nichts abgewinnen kann, der wird das nicht nachvollziehen können. Da das Eingabefeld zum Anlegen eines neuen Queer-Moments sehr klein ist, sind auch die Texte meist nicht länger als 2-3 Sätze.

Die Inhalte sind vollständig anonym und lassen keinen Rückschluss auf den Verfasser zu. Es gibt keinen Namen, keine E-Mail-Adresse, keinen Facebook-Login oder sonstiges. Selbst das Datum oder andere Meta-Daten sucht man vergeblich. Es ist einfach nur eine Plattform um in den Gedanken anderer Menschen zu schwelgen.

Leider ist die Karte nicht ganz so vorteilhaft umgesetzt. Es gibt keine Suchfunktion und man beginnt stets an der Ostküste der USA. Man muss sich also selbst per Wischen und Zoomen zum gewünschten Ort bringen. Die Karte ist voll mit Einträgen, wobei sich der Großteil derzeit auf die USA konzentriert, aber auch in Europa ist einiges los – schaut es euch einfach einmal an. An die Optik muss man sich gewöhnen, aber darauf kommt es ja schlussendlich nicht an.

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[bento]




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