Menschen statt Algorithmen: Videos in YouTube Kids sollen in Zukunft besser gefiltert werden können

youtube 

YouTube hat in den vergangenen Jahren einige Ableger gestartet, die sich auf spezielle Zielgruppen konzentrieren und die Inhalte der Videoplattform in einer eigenen Umgebung präsentieren sollen. Einer dieser Ableger ist YouTube Kids, das sich, wie der Name schon verrät, an Kinder richtet und nur altersgerechte Inhalte präsentieren soll. Das zu erreichen scheint allerdings nicht ganz so leicht zu sein, denn nun soll YouTube kurz davor stehen, die Inhalte in dieser Plattform zusätzlich vollständig von Menschen moderieren zu lassen.


Google hat YouTube Kids vor mittlerweile drei Jahren gestartet und stellt das Angebot seit gut einem halben Jahr auch in Deutschland und Österreich zur Verfügung. Die Plattform richtet sich per dazugehöriger Smartphone-App sowohl von der Oberfläche als auch von den Inhalten an Kinder und ist entsprechend aufgebaut. Laut den Angaben im Play Store ist die App mit mehr als 10 Millionen Installationen und über 400.000 Bewertungen und einem Ergebnis von 4,5 Sternen sehr beliebt.

youtube kids

YouTube hat für die eigene Videoplattform sehr strenge Richtlinien und verbietet eine ganze Reihe von Inhalten wie etwa Gewaltverherrlichung, Pornografie, urheberrechtlich geschütztes Material und einige weitere Dinge. Dennoch möchte man seinem jungen Kind nicht unbedingt Zugang zu den doch recht bedenklichen Inhalten der Plattform geben. Aus diesem Grund wurde YouTube Kids geschaffen, dass viele Millionen Videos enthält, die die Kinder wie gewohnt durchsuchen und Inhalte abspielen können.

Googles Algorithmen picken sich automatisch die für YouTube Kids passenden Inhalte heraus und stellen sie in der App für die Kinder zum Abspielen und Durchsuchen zur Verfügung. Doch das funktioniert nur mittelprächtig und hat in der Vergangenheit immer wieder für Probleme gesorgt. Aus diesem Grund sollen nun in Zukunft doch wieder Menschen das Ruder in die Hand nehmen und alle Videos und Kanäle manuell auswählen und freischalten müssen.

Das bedeutet, dass ein Video dann nicht mehr sofort verfügbar sein wird, sondern erst von einem der Reviewer abgenickt werden muss – und das kann bei der Menge an Videos dann wohl auch eine sehr lange Zeit dauern. Auch aus diesem Grund soll den Nutzern dieses neue Feature nicht aufgedrückt werden, sondern sie können es in den Einstellungen selbst festlegen. Kinder bzw. Eltern haben also auch weiterhin die Möglichkeit, alle von den Algorithmen freigegebenen Videos anzeigen zu lassen, müssen dann aber damit leben, dass auch einmal unpassende Inhalte dabei sein können.



Offiziell angekündigt wurde die neue Funktion bisher noch nicht, laut den Quellen soll das Team aber schon fleißig arbeiten und dafür sorgen, dass der neue menschliche Filter schon in wenigen Wochen angekündigt und auch aktiviert werden kann. Wie viel Aufwand YouTube dafür betreibt, bleibt abzuwarten, aber selbst bei den menschlichen Filtern wird es wohl immer wieder mal Diskussionen darüber geben, was für Kinderaugen angemessen ist und was nicht.

Zuletzt musste sich YouTube Kids vor allem wegen wilden Verschwörungstheorien auf der Videoplattform rechtfertigen.

Die Inhalte werden von Systemen kontrolliert, die von Menschen trainiert wurden. Kein System ist perfekt und manchmal verpassen wir einen wichtigen Punkt. Wenn wir das entdecken, handeln wir sofort und blockieren die entsprechenden Videos oder Kanäle in der App. Wir werden weiterhin daran arbeiten, die Erfahrung mit der YouTube Kids App zu verbessern.

Erst kurz zuvor hatte YouTube die Verschwörungstheorien als neues Betätigungsfeld entdeckt hat und möchte diese in Zukunft mithilfe von Wikpedia bekämpfen. Dummerweise hatte man aber Wikipedia nicht darüber informiert. Vielleicht sollte man nun auch darüber nachdenken, Wikipedia-Artikel kindergerecht aufzubereiten und auch bei anderen Themen einzublenden, um den Kindern mehr Informationen über das gerade gesehene zu geben.

YouTube Kids
YouTube Kids
Developer: Google LLC
Price: Free

[The Verge]




Teile diesen Artikel:

Facebook twitter Pocket Pocket