Podcasts haben für Google lange Zeit keine Rolle gespielt und wurden selbst bei den dazu passenden Produkten ignoriert. Doch seit kurzem hat sich das geändert und die populären Audio-Blogs sollen nun tiefer in die diversen Angebote integriert und dem Nutzer angeboten werden. Doch Google möchte die Podcasts nicht nur tiefer in das eigene Ökosystem integrieren, sondern auch neue Möglichkeiten wie etwa automatische Übersetzungen ermöglichen.
Google hat Podcasts viele Jahre lang ignoriert und hatte in keiner der vielen Apps eine wirklich gute Unterstützung für die Audio-Blogs. Erst vor gut zwei Jahren hielt die Podcast-Unterstützung Einzug in Google Play Music und die Integration in die Google-App zieht sich nun schon seit weit über einem Jahr. Erst vor wenigen Wochen wurde die neue Funktion für die ersten Nutzer freigeschaltet. Vor wenigen Tagen hatte ein Google-Mitarbeiter verkündet, dass Podcasts eine große Rolle spielen werden und jetzt gibt es weitere Informationen.
Schon vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass Google Podcasts in die Suchergebnisse integrieren und diese genau so wie alle anderen Inhalte in Text- und Videoform möchte. Um das zu ermöglichen, sollen die Podcasts nicht nur nach ihren Meta-Daten organisiert und durchsucht werden, sondern auch dank Spracherkennung vollständig durchsuchbar sein. Dadurch soll es dann auch möglich sein, Podcasts an genau der Stelle zu starten, an der es für den Nutzer interessant wird bzw. an der sich die gesuchten Inhalte befinden.
Podcasts sollen sowohl in der Websuche als auch direkt beim Google Assistant zur Verfügung stehen, der dann wohl auch passende Stellen abspielen kann. Wie genau das Abspielen von Podcasts aussehen könnte, seht ihr in diesem Artikel. Die Google-App merkt sich aber nicht nur, welche Podcasts abonniert wurden, sondern auch, wo man aufgehört hat. So ist es möglich, Podcasts im Browser zu starten und auf dem Smartphone oder gar auf dem Smart Speaker weiter anzuhören.
Doch obwohl Podcasts so eine große Rolle spielen sollen, hat Google keine Pläne für eine separate App zum Abspielen, sondern möchte diese Möglichkeiten in mehreren Diensten anbieten. Eine Verbindung zu Play Music, dessen Zukunft ungewiss ist, wäre aber sicher denkbar. Insbesondere auf dem Desktop im Browser gibt es sonst keine geeignete Oberfläche.
Aber es soll nicht nur beim Suchen und Anhören bleiben, sondern auch die Reichweite und die Monetarisierung der Podcasts soll stark verbessert werden. Durch Spracherkennung und den computergenerierten Stimmen soll es in Zukunft möglich sein, Podcasts in einer ganz anderen Sprache anzuhören. Die dafür notwendigen Grundlagen hat Google längst geschaffen: Eine starke Spracherkennung, eine immer stärkere Übersetzung und auch immer weiter verbesserte Sprachausgaben.
Für die Podcaster selbst sollen sich bei Google auch noch neue Einnahmequellen auftun: Neben jedem Podcast soll es einen Spenden-Button geben, mit dem die Nutzer einen kleinen Obolus leisten können. Dazu müssen sie sich dann aber wohl auf irgendeine Art und Weise bei Google registrieren. Wie das genau funktionieren soll, ist noch nicht bekannt, könnte aber schon sehr bald auf der Google I/O vorgestellt werden.
Google möchte wohl wie üblich die Rolle als Plattform einnehmen, die sowohl für die Nutzer als auch für die Ersteller des Content sehr attraktiv ist. Obwohl man sehr spät in den Markt einsteigt, könnte das mit der Reichweite, den neuen Funktionen und natürlich auch der Monetarisierung auch sehr gut funktionieren. Wir dürfen gespannt sein, wie es mit den Podcasts bei Google weitergeht.
Siehe auch
» Audio-Ergebnisse: Google Websuche soll in Zukunft auch Podcasts enthalten
» Google-App: Neue Funktionen für Podcasts kommen bei den ersten Nutzern an
» Tacotron 2: Googles Sprachausgabe ist vom Menschen kaum noch zu unterscheiden (Hörproben)