Vor wenigen Stunden hat Google mit dem Rollout der Version 66 des Chrome-Browsers für Windows, Mac, Linux und auch Android begonnen. Die neue Version bringt einige aus der Vergangenheit bereits bekannte Funktionen mit und aktiviert sie standardmäßig bzw. lässt sie auch in der stabilen Version ausprobieren. Mit dabei ist nun der Export von Passwörtern, die neuen Autoplay-Richtlinien sowie die neuen Design-Möglichkeiten für die Android-Version.
Passwort-Export
Ein Großteil der Nutzer dürfte unzählige Passwörter im Chrome-Browser gespeichert haben, da es für die meisten die bequemste Methode ist und ganz ohne externen Passwortmanager die Zugangsdaten zu allen Webseiten auf allen Plattformen zur Verfügung stellt. Seit langer Zeit war allerdings der Export dieser Passwörter nicht mehr möglich, so dass man sie sich entweder einzeln heraussuchen und abschreiben oder auf eine Import-Funktion einer weiteren App hoffen musste.
Jetzt gibt es in der Passwortliste unter chrome://passwords einen im Menü versteckten Export-Button. Dieser Button konnte schon bisher per Flag aktiviert werden, ist aber nun endlich auch standardmäßig freigeschaltet. Der Export funktioniert sowohl auf dem Desktop als auch unter Android, aber natürlich ist zu beachten, dass man auf die heruntergeladene Datei sehr gut aufpassen sollte. Wie das genau funktioniert, erfahrt ihr in folgenden zwei Artikeln:
» Chrome Passwort-Export Desktop
» Chrome Passwort-Export Android
Neue Autoplay-Richtlinien
Ab sofort gelten strenge Richtlinien für automatisch beim Laden einer Webseite abgespielte Videos. Um ein Video automatisch abspielen zu können, muss in Zukunft einer dieser drei Punkte erfüllt sein.
- Das Video darf keinen Ton enthalten
- Das Video darf Ton enthalten, der aktuell auf Stumm geschaltet ist
- Der Nutzer muss das Video tatsächlich sehen wollen
Der letzte Punkt wird dadurch ermittelt, dass der Nutzer zuvor mindestens einmal auf der Webseite getippt oder geklickt haben muss.
Hält sich eine Webseite nicht an diese Vorgaben, dann wird der Browser das Video einfach automatisch stoppen bzw. gar nicht erst abspielen. Eine echte Konsequenz für die Webseite ist das also nicht, sondern viel mehr eine Service-Lösung für den Nutzer. Ein weiteres Signal für diese Funktion soll es auch sein, ob der Nutzer in der Vergangenheit bereits Interesse an Videos auf der besuchten Webseite gezeigt hat. Damit dürfen sich dann auch die Videoplattformen den Schweiß von der Stirn wischen, die so durch den intelligenten Filter des Browsers nicht oder nur einmalig betroffen sind. Sonst hätte sich Google nämlich mit YouTube ins eigene Fleisch geschnitten.
Entzug des Vertrauens in Symantec-Zertifikate
Es wurde bereits seit vielen Monaten angekündigt und hat ernste Hintergründe und jetzt wird es umgesetzt: Bei Webseiten, die noch auf ein von Symantec ausgestelltes Zertifikat setzen, wird nun eine Warnung über die Unsicherheit angezeigt. Keine gute Werbung.
Android: Chrome Duplex
Als ein Teil eines möglichen Chrome Home-Nachfolgers lässt sich die Duplex-Ansicht jetzt auch direkt in der stabilen Version des Browsers aktivieren. Dabei handelt es sich um eine neue Leiste am unteren Rand des Browsers, die nach oben gezogen werden kann und dann die Neuer Tab-Seite enthält, in der sich die üblichen Inhalte befinden.
» So lässt sich Chrome Duplex aktivieren
Android Chrome Modern Design
Der zweite Teil des Chrome Home-Nachfolgers nennt sich „Modern Design“ und kann nun ebenfalls in der stabilen Version aktiviert werden. Dabei bleiben die Elemente am gewohnten Platz, sind aber nun dem aktuellen Google Design-Zeitgeist nach abgerundet. Welches der beiden dann schlussendlich von den Designern standardmäßig aktiviert wird – oder möglicherweise auch beide – bleibt abzuwarten.
» So lässt sich Chrome Modern Design aktivieren