Navigation mit laufendem Video: YouTube testet Bild-in-Bild Modus auf dem Desktop (Screenshots)
Bild-in-Bild ist keine neue Technologie und steht schon seit Jahrzehnten auf einigen Fernsehern zur Verfügung – auch wenn es wohl kaum genutzt wird. Die YouTube-App für das Smartphone verfügt ebenfalls schon seit Jahren über einen solchen Modus, bei dem das Video trotz Navigation auf der Plattform weiter abgespielt wird. Jetzt gibt es auch einen solchen Test für den Desktop-Browser, der nach dem gleichen Konzept funktioniert.
Trotz aller modernen Technologien und Oberflächen gehört ein YouTube-Video im Browser bis heute fest verbunden zur dazugehörigen Videoseite. Wird die Seite geschlossen, endet auch das Video und der Audio-Stream, was sich nur durch das Öffnen eines weiteren Tabs oder neuen Browserfensters umgehen lässt. Schon bald dürfte aber auch der Desktop einen solchen Bild-in-Bild Modus bekommen.
Einige Nutzer haben aktuell die Möglichkeit, ein laufendes Video zu minimieren und in der rechten unteren Ecke weiter ablaufen zu lassen. Das ganze funktioniert vollautomatisch und lässt sich folgendermaßen nutzen: Es muss einfach nur ein Video abgespielt werden und dann vor dem Ende des Videos eine weitere Aktion durchgeführt werden. Weitere Aktion bedeutet, zu einem anderen Bereich wie etwa der Suchfunktion, der Startseite oder auch zu einer Playlist zu wechseln. Erst wenn zu einem anderen Video gewechselt wird, verschwindet das kleine Bild.
Das kleine Bild am unteren rechten Rand enthält sowohl das laufende Video als auch die Audiospur, die weiterhin zu hören ist. Außerdem gibt es Kontrollen zum Pausieren, Abspielen, zum nächsten Video wechseln, Playlist anzeigen und natürlich auch einen Button um das Video zu schließen. Außerdem wird der Titel des Videos und ein Fortschrittsbalken eingeblendet, so dass das ganze vollständig nutzbar ist.
Derzeit scheint es keine Möglichkeit zu geben, diese Funktion zu aktivieren oder wieder zu deaktivieren. Wer Teil des Testkreises ist, kann sie aber auf allen Plattformen und auf allen Geräten verwenden. Wer damit nicht zufrieden ist und sich so in seinem Workflow gestört fühlt, der muss aber wohl während der Testphase damit Vorlieb nehmen oder sich aus seinem Konto ausloggen.
Ob das ganze nun praktisch oder lästig ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Für YouTube geht es vor allem darum, die Abspielzeiten weiter zu erhöhen und den Nutzer dennoch gleichzeitig auf der Plattform zu halten und weitere Inhalte entdecken zu lassen. Wer sich ab und an längere Videos ansieht, wird das „Problem“ sicher kennen: Man möchte weitere Videos in der Playlist entdecken, ähnliche Videos aufrufen oder sich über den Kanal informieren, vergisst das dann aber während des laufenden Videos. Oder man hat plötzlich Dutzende unnötige Tabs offen.
Ich denke, dass die Funktion sehr praktisch ist und sich auch sehr schnell etablieren könnte. Auf dem Smartphone ist es aufgrund des eingeschränkten Platzes auf dem Display nicht ganz so vorteilhaft, aber auf dem Desktop kann ich mir das sehr gut vorstellen. Natürlich ist aber auch die Usability eine andere, da man auf dem Desktop immer die Möglichkeit hat, mehrere Fenster zu Öffnen und beliebig übereinander zu legen.
In den letzten Jahren haben auch viele Android-Apps ab 8.0 Oreo einen Bild-in-Bild Modus bekommen.
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