Google Maps: Plus Codes können klassischer Adressen ersetzen – So findet ihr euren Plus Code
Jeder von uns hat eine eindeutige Adresse, die aus einer Kombination des Straßennamens, der Hausnummer, der Postleitzahl und natürlich Stadt und Land besteht. Das ist allerdings nicht überall auf der Welt der Fall, was unter anderem auch Kartenanbieter wie Google vor ein großes Problem stellt. Aus diesem Grund hat Google vor einiger Zeit die Plus Codes eingeführt, mit denen sich jeder beliebige Punkt der Welt mit nur 10 Zeichen darstellen lässt.
Adressen-Systeme können in anderen Ländern ganz unterschiedlich sein und zu Problemen führen. Aber auch endlos viele Straßen ohne Namen oder Orte ohne Hausnummer haben keine echte Adresse und sind damit De Facto nicht zu erreichen. Für die Post ist das kein Problem, da man normalerweise keine Post an solche Orte versendet, aber bei der Navigation sieht das schon wieder anders aus. Aus diesem Grund und zur globalen Vereinheitlichung hat Google die Plus Codes eingeführt.
Die Plus Codes bestehen grundsätzlich aus gerade einmal 10 Zeichen, mit denen sich jeder beliebige Punkt auf der Welt relativ genau beschreiben lässt. „Genau“ heißt in diesem Fall, dass jedes Raster mit einer Größe von 14 x 14 Meter eine eigene Adresse in diesem Format hat. Wer es etwas genauer braucht, kann mit diesem System aber auch ein Raster von nur 3 x 3 Meter erreichen – und das ist dann in vielen Fällen sogar präziser als die klassische Hausnummer.
Oben seht ihr den Aufbau dieser Plus Codes. Die ersten vier Zeichen geben die Region an, wobei Googles Ingenieure in ein Raster von 100 x 100 Kilometer eingeteilt hat. Die nächsten sechs Zeichen geben den genauen Fleck in dieser Region an – wie bereits gesagt, mit einer Größe von 14 x 14 Meter. Möchte man es genauer haben, hängt man noch ein weiteres Zeichen hinten dran und hat dadurch ein sehr exaktes Raster.
Befindet man sich in der gleichen Region wie das Ziel, ist nur die Angabe des zweiten Codes notwendig. Statt lange Straßennamen und Hausnummern zu kennen, muss man also nur noch den 6-stelligen Code auswendig lernen. Am Ende reicht dann eine Kombination aus der Region und eben diesem Code, um eine sehr genaue Adresse zu erhalten. Das klingt erst einmal kompliziert, ist aber schlussendlich leichter zu lernen als die Kombination aus Adresse, Hausnummer und Postleitzahl.
Es gibt auch noch weitere Systeme wie etwa MapCode oder What3Words die ähnliche Ansätze haben. Mit der Integration in Google Maps dürften die Plus Codes aber allein dank der Marktmacht diesen Alternativen überlegen sein. Welche Variante schlussendlich die bessere ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Hier findet ihr eure Plus Codes-Adresse
Google unterstützt die Plus Codes schon seit über eineinhalb Jahren in den Google Maps und kann nach Eingabe eines Codes direkt den Ort anzeigen. Außerdem kann Maps zu jedem beliebigen Ort auf der Erde auch diesen Code anzeigen. Öffnet dazu einfach nur die Detailinformationen und schon seht ihr unter den Koordinaten den Plus Code. Allerdings funktioniert das aktuell nur auf dem Smartphone. Alternativ kann der Code, mit einer noch größeren Genauigkeit, auch in dieser Karte abgelesen werden.
Google hat das Plus Codes-System offen gestaltet, so dass jede andere Kartensoftware und alle anderen Plattformen diese ebenfalls verwenden können. Potenziell könnten sie damit ein relativ leicht zu merkendes globales Adressensystem schaffen und Straßennamen abschaffen, aber das hält Google laut der FAQ für unwahrscheinlich – auch wenn es Vorteile hätte.
Obwohl das System nicht neu ist, wurde es nun für Indien als neu vorgestellt, deswegen findet ihr im folgenden Blogpost noch einige weitere Details zu diesem System.
» Plus Codes Homepage
» Ankündigung im Google India Blog
Mehr aktuelle Google Maps-Themen
- Mit Google Maps ins Disneyland: Streetview zeigt jetzt viele 360 Grad-Aufnahmen aus den Disney-Parks
- Google Maps: Barrierefreie Routenplanung mit Öffentlichen Verkehrsmitteln angekündigt (Video)
- Google Maps: Neue APIs sollen Maps zur Grundlage von Real World-Spielen machen (Video)
- Google Maps: Mysteriöse UFO-Sichtung sorgt für Spekulationen – aber die Lösung ist ganz einfach
GoogleWatchBlog bei Google News abonnieren | GoogleWatchBlog-Newsletter
So etwas ähnliches gibt es schon lange.
What3words https://map.what3words.com/
Ich kenne das System, aber halte ehrlich gesagt nicht viel davon. Ich wohne bei „trinke.hälfte.waggon“, klingt irgendwie unseriös und teilweise auch lächerlich. Da ist so ein Code ohne tiefere Bedeutung schon besser.
Mapcode gibt es schon viel länger:
http://www.mapcode.com/aboutmc.html
Und es ist ISO Standard.
Ja, aber es ist nicht wie die Google Apps proprietär an Dinge gebunden. Ich schätze Google hat ähnlich wie bei „Android wird auf Geräten nur erlaub wenn ALLE Google Apps vorinstalliert sind“ vor die Plus-Codes einfacher zu machen, so dass die Allgemeinheit sie nutzen möchte um sie dann möglichst effektiv auf Google Maps zu binden.
Die „Offenheit“ bezieht sich ja nur darauf dass jedermann weiß wie die Dinger funktionieren und das für sein eigenes System auch machen könnte, mit einem anderen Codesystem sofern er was anderes als Google Maps nutzt…
Welche Genauigkeit haben die denn? Ich finde da nirgendwo Infos auf der Seite.
Ja super, man muss sich nur noch einen wilden 6 stelligen Code merken, statt so schwere Adressen wie „Parkstraße 5“. Der nächste Artikel handelt dann darüber, wie man sich komplizierte Passwörter mit Hilfssätzen merkt :D.
Grundsätzlich geht es ja darum, Orte beschreiben zu können, die eben keine Adresse haben.
Ja, und dann hat der Vordereingang eine andere Adresse als der Hintereingang und die Wohnung liegt in keinen der Beiden Quadranten (ist so bei mir). Inder Stadt vollkommender Quatsch.
Und für „Orte“ mitten in der Wildnis ohne Adressen gibt es aber schon Längen/Breiten-kreise, da brauche ich nicht Google dafür ….
Wo ist das Problem mit Längen- und Breitengraden inklusive Minuten und Sekunden? Man muß das Rad nicht neu erfinden, es ist schon rund!