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Frühjahrsputz: Googles URL-Shortener goo.gl wird schon in wenigen Wochen eingestellt

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URL Shortener erfreuen sich im Web bis heute großer Popularität, auch wenn sie heute vielleicht nicht mehr ganz so weit verbreitet sind, wie noch vor einigen Jahren. Zu den bekanntesten Angeboten in dieser Branche gehört auch Googles eigener Shortener goo.gl, der bereits seit weit über 8 Jahren Online ist. Doch jetzt haben sich Googles Prioritäten verschoben und der Verkürzungsdienst wird eingestellt.


Links mit sehr vielen Parametern können schnell einmal riesige Ausmaße annehmen und über mehrere Zeilen verlaufen. Da sie klickbar sind, ist das zwar eigentlich kein großes Problem, sieht aber nicht wirklich schön aus. Unter anderem aus diesem Grund erfreuen sich URL Shortener große Beliebtheit – zu denen auch Googles eigenes goo.gl gehört. Oder bald: Gehörte.

Google hat nun angekündigt, dass der URL-Verkürzer schon sehr bald eingestellt wird. Schon ab dem 13. April 2018, also in etwa zwei Wochen, können neue Nutzer nicht mehr auf die Konsole zugreifen und auch keine neuen Links mehr erstellen. Nutzer, die den Shortener bereits einmal verwendet haben, bekommen noch eine erträglich lange Gnadenfrist bis zum 30. März 2019. Danach ist dann endgültig Schluss und das Erstellen neuer Links wird nicht mehr möglich sein.

Glücklicherweise werden aber alle bereits erstellten Links auch weiterhin funktionieren und weit nach dem 30.März 2019 abrufbar sein. Ob dieser Zustand dann auf ewig gilt (aber was heißt schon ewig?), lässt sich jetzt natürlich schwer sagen. Da sich goo.gl aber zu den populärsten Diensten im Web gehört, würden durch eine Einstellung viele Millionen von Links plötzlich nicht mehr funktionieren. Das gleiche gilt natürlich auch für bit.ly, ow.ly und wie sie alle heißen, aber bei denen steckt bekanntlich ein ganz anderes Geschäftsmodell dahinter.

Unklar ist derzeit noch, ob die Einstellung auch für die kurzen Google Maps-Links im Format goo.gl/maps/ gilt.

To refocus our efforts, we’re turning down support for goo.gl over the coming weeks and replacing it with Firebase Dynamic Links (FDL). FDLs are smart URLs that allow you to send existing and potential users to any location within an iOS, Android or web app. We’re excited to grow and improve the product going forward. While most features of goo.gl will eventually sunset, all existing links will continue to redirect to the intended destination.




Die Firebase Dynamic Links sind natürlich überhaupt kein Ersatz für goo.gl, so dass Google vollständig aus dem Geschäft aussteigt. Über den wahren Grund kann man allerdings nur spekulieren, denn natürlich hätte man goo.gl auch weiterhin aktiv halten können. Natürlich wurde damit kein Geld verdient, aber als simples Nebenprodukt ohne große benötigte Pflege, hätte man es sicher auch problemlos weiterlaufen lassen können.

Es ist jetzt nicht so, dass es keine Alternativen gibt, aber dennoch ist die Einstellung nun schon sehr überraschend und auch Schade. Der URL-Verkürzer hat nicht nur die kurzen URls angeboten, sondern konnte auch sehr leicht als Statistik-Tool verwendet werden, mit dem man die Anzahl der Klicks, deren Herkunft, den Zeitpunkt und einiges mehr ablesen sowie einen QR-Code erstellen konnte. Das war interessanterweise auch für alle anderen URLs möglich, die man nicht selbst erstellt hat.

Es ist von der Dimension überhaupt nicht vergleichbar, aber mich erinnert das ganze jetzt ein bisschen an die Einstellung des Google Reader, die viele dem Unternehmen bis heute übel nehmen und vielleicht auch die Einstellung zu den Google-Produkten und dem Anvertrauen nachhaltig geändert haben. RIP goo.gl. Das nächste Produkt auf dem riesigen Google-Friedhof.

» Ankündigung im Google Developers Blog

Siehe auch
» Endlich: Googles URL Shortener goo.gl bekommt neue Oberfläche im Material Design
» Android App-Tipp: Google URL Shortener verkürzt URLs mit goo.gl


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