Design-Fail: Gboard Beta entfernt die die Komma-Taste von der Android-Tastatur
Google bietet viele Android-Apps auch als Beta-Version an und testet dort immer wieder mal neue Features, bevor sie in den globalen Rollout gehen. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass man dadurch zum Beta-Tester wird und vielleicht auch einmal unschöne Dinge präsentiert bekommt. So geschieht es nun gerade mit allen Nutzern der Gboard Beta, die plötzlich keine Komma-Taste mehr auf der Tastatur haben.
In der vergangenen Woche wurde die Gboard Beta 7.0 ausgerollt und hat vor allem eine verbesserte Auswahl zur Integration von Medien mitgebracht. Doch dabei soll es nicht bleiben, denn nun wieder wieder eine neue Version ausgerollt die eine weitere kleine Verbesserung enthält – wobei man mit diesem Wort vorsichtig sein muss. Nun geht es nämlich darum, die Diktierfunktion an einer prominenteren Stelle zu platzieren.
So wie viele andere Tastatur-Apps auch, enthält das Gboard seit Anfang an eine Funktion um Texte direkt diktieren zu können statt sie nur zu tippen. Das Icon zum Aufruf der Diktierfunktion war dabei stets auf der rechten Seite direkt in der Leiste mit den vorgeschlagenen Worten zu finden. Doch diese Platzierung war Google wohl nicht mehr prominent genug und wurde wohl auch vergleichsweise selten verwendet. Aus diesem Grund wird der Button nun verschoben.
In der Version 7.0.4 Beta befindet sich der Mikrofon-Button nun direkt unten links im Keyboard zwischen der Sonderzeichen- und Emoji-Taste. Das mag eine gute Platzierung sein, aber leider musste dafür eine andere nicht ganz unwichtige Taste weichen. Die Komma-Taste (,) ist nun verschwunden und befindet sich als alternatives Sonderzeichen in der Punkt-Taste. Das ist natürlich etwas unvorteilhaft, denn welche der beiden Tasten wichtiger ist, kann wohl jeder (außer Googles Designer) erahnen.
Ich bin zwar kein Fan von eng gestopften Tastaturen, aber durch eine minimale Verkleinerung der ENTER-Taste und der Leertaste hätten problemlos beide Tasten – Mikrofon UND Komma – Platz auf der Tastatur gefunden.
Aber das war noch nicht alles, denn wir auf dem obigen Screenshot zu erkennen ist, wurde auch die Darstellung der Animation beim Zuhören verändert. Der animierte Hintergrund befindet sich nun in der Mitte, direkt hinter dem schriftlichen Hinweis dass der Nutzer nun reden kann, und lässt damit Platz für weitere Elemente bzw. noch längere Texte. Das ist aber nur eine kleine Änderung im Vergleich zur Umplatzierung des Buttons.
Das zeigt für mich persönlich aber schon wieder, dass das Mikrofon völlig falsch platziert wurde. Die Erkennung der Sprache läuft, rein optisch, in der Leiste ÜBER der Tastatur ab, also sollte auch der Button an dieser Stelle bleiben. Vermutlich ist Google aber unzufrieden mit der Nutzung der Spracheingabe und verspricht sich durch diese Platzierung eine höhere Akzeptanz. Interessant wäre dabei, wie häufig die Funktion nun unabsichtlich aufgerufen wird.
Sonderzeichen zu verlegen finde ich in Ordnung, aber ein grundlegendes Zeichen wie das Komma zu verschieben ist schon eine sehr große Änderung, die vielen Menschen Probleme bereiten dürfte. Viele tippen auch auf dem Smartphone mittlerweile fast-blind und müssen sich erst einmal schwer daran gewöhnen, dass eine häufig genutzte Taste nun an anderer Stelle zu finden ist.
Aber vielleicht merken ja auch die Designer bis zur stabilen Version, dass das Komma nicht ganz unwichtig ist und nehmen diese Änderung zurück… Sollte das Design ausgerollt werden, kann man sich glücklicherweise damit helfen, einfach die Spracherkennung in den Einstellungen zu deaktivieren.
Siehe auch
» Peinlich: Auf der Onscreen-Tastatur von Android Wear 2.0 fehlen wichtige Buchstaben
» Gboard: 5 Tipps zum schnelleren und einfacheren Schreiben mit Googles Tastatur
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