In der vergangenen Woche gab es eine kleine Aufregung zwischen Google und Wikipedia, da das Online-Lexikon nicht in die Pläne der Videoplattform YouTube eingeweiht wurde. Das hat eine kleine Diskussion über die Rolle und auch die Finanzierung der Wikipedia ausgelöst, bei der sich Google selbst aber nichts vorzuwerfen hat. Wie nun bekannt wurde, gehört Google zu den größten Geldgebern und wichtigsten Partnern des Unternehmens.
Das Web wird hauptsächlich von den großen IT-Unternehmen dominiert, die ihre Fühler in viele Richtungen ausgestreckt haben und immer tiefer in den Alltag der Nutzer eindringen. Doch die mit Abstand wichtigste Informationsquelle im Web ist nicht in der Hand eines solchen Unternehmens, wird aber von allen eifrig verwendet. Die Rede ist von Wikipedia, die heute – ohne dass es vielen Menschen bewusst ist – eien wichtigere Rolle einnimmt als jemals zuvor.
Wir sind mittlerweile von vielen smarten Assistenten umgeben, die viele Fragen direkt beantworten und uns viele Informationen liefern können. Doch egal ob wir nun Siri, Alexa, Cortana, den Google Assistant oder auch die Google Websuche nach Fakten befragen, ist die Quelle der Informationen immer die gleiche: Wikipedia. Alle großen Anbieter greifen auf die Online-Enzyklopädie zu und haben selbst keine Wissensdatenbanken aufgebaut (zumindest ist nichts in der Richtung bekannt).
Das wirft nun die Frage nach den Geschäftsbeziehungen zwischen den Unternehmen und Wikipedia auf, die offenbar in vielen Fällen eine Einbahnstraße sind. Wikpedia hat nun verraten, welche Unternehmen im Geschäftsjahr 2017/2018 die größten Spenden abgegeben haben – und darunter findet sich nur eines der bereits angesprochenen Unternehmen – nämlich Google.
- Google (mehr als 1 Million Dollar)
- Humble Bundle (456.000 Dollar)
- Craigslist Foundation (250.000 Dollar)
- Cards Against Humanity (35.000 Dollar)
Von Amazon, Microsoft oder auch Apple hat es zumindest in diesem Jahr keine direkten Spenden gegeben, obwohl sich die Unternehmen sehr stark auf den kostenlosen Partner verlassen.
Ein Blick auf die weiteren Großspender entschuldigt aber zumindest teilweise einige Unternehmen: Apple hat mindestens 50.000$ im Rahmen des „Matching Gifts Program“ gespendet – also der Verdopplung von Spenden von Mitarbeitern. Auch Google ist hier noch einmal zu finden und Microsoft spendet ebenfalls im Rahmen der Verdopplung und Google-Gründer Sergey Brin hat mit seiner Brin Wojcicki Foundation ebenfalls mindestens 50.000 Dollar gespendet. Die Bill and Melinda Gates Foundation hat zwischen 15.000 und 50.000 Dollar dazu gelegt.
Interessanterweise ist der Name Amazon oder auch Jeff Bezos nicht zu finden – obwohl Alexa sehr stark auf die Informationen von Wikipedia setzt. Und das kann langfristig auch zu einem Problem für Wikpedia selbst werden.
If you overuse something and you don’t give back to it, you can harm it. In the case of Alexa and Siri, our content gets intermediated. Wikipedia works because people can contribute to it, people can edit it. Also, once a year, when we ask people can donate. When they get their information not from us — but Wikipedia content through something like Siri or something like Alexa — that opportunity to either contribute back as an editor is broken, and that opportunity to contribute, to donate is also broken.
Google ist übrigens bisher der größte Einzelspender und hat im Jahr 2010 sogar 2 Millionen Dollar springen lassen. Damit dürfte der kleine Zwist zwischen Google und Wikipedia auch eher nicht von Bedeutung sein.
Our relationship with Google is by far the best, both in terms of what they contribute to the organization and generally working with us. I will say in many instances, they do reach out to us and they do work with us. We do have partnerships with them. I think it’s a good relationship certainly, compared to the others.