Google führt schon seit Jahren einen kleinen Kampf gegen unverschlüsselte Verbindungen im Internet, und nutzt dafür zunehmend auch die Hilfe des Chrome-Browsers. Der Browser informiert die Nutzer über die unsichere Verbindung und schafft so mehr Bewusstsein für dieses Thema. Jetzt hat Google die nächste Stufe dieser Anzeige angekündigt, die schon bald vor allen unverschlüsselten Verbindungen warnen soll und somit den Druck erhöht.
Ab der Version 68, die nach dem aktuellen Plan im Juli 2018 veröffentlicht wird, wird der Browser noch deutlicher vor unverschlüsselten Verbindungen warnen, so wie ihr es auf obigem Screenshot sehen könnt. Statt nur das Info-Symbol einzublenden, wird dem Nutzer nun noch direkt der Text „Not Secure“ angezeigt, der dann schon eindeutiger ist. Bisher wurde dies nur dann angezeigt, wenn der Nutzer in einer unsicheren Verbindung Daten eingegeben hat.
Obiger Screenshot zeigt den damaligen Übergang von Version 58 zu 62, bei dem die Meldung durch die Eingabe von Daten ausgelöst wurde. Jetzt ist es vollkommen egal, ob Daten eingegeben werden oder nicht – so dass nun tatsächlich ALLE Webseiten betroffen sind, die über keine sichere Verbindung verfügen. Dadurch wird noch mehr Druck auf die Webmaster ausgeübt, endlich zu einer sicheren Verbindung zu wechseln – denn das ist heute wirklich keine Hexerei mehr und ist häufig auch kostenlos zu bekommen.
In den letzten Jahren waren aufgrund solcher Kampagnen immer mehr Webseiten verschlüsselt, so dass der Anteil der unverschlüsselten Verbindungen immer weiter abnimmt. Mittlerweile sind deutlich mehr Verbindungen verschlüsselt als anders herum, so dass auch immer weniger Nutzer und auch Webseiten von Googles Maßnahme betroffen sind.
Mit der Ankündigung hat Google auch einige interessante Statistiken veröffentlicht, die auf der Nutzungs des Chrome-Browsers und den Daten aus der Websuche basieren, und somit praktisch das gesamte Web abdecken:
- Über 68 Prozent aller Verbindung unter Android und Windows sind verschlüsselt
- Über 78 Prozent aller Verbindungen unter Chrome OS und Mac OS sind verschlüsselt
- 81 der 100 größten Webseiten im Web setzen standardmäßig auf HTTPS-Verbindungen
Natürlich gibt es auch einige Gründe, die Webmaster daran hindern auf HTTPS umzusteigen, aber diese sollten langsam aber sicher aus der Welt geschaffen werden – denn das „Problem“ ist ja nicht erst seit gestern bekannt. Auch bei der aktuellen Warnung wird es wohl nicht bleiben, und ich kann mir gut vorstellen dass die Warnung im Chrome-Browser immer prominenter platziert und dem Nutzer deutlicher unter die Augen gerieben wird.