Verily: Google-Schwester kann Herzkrankheiten durch einen Augen-Scan vorhersagen
Die Alphabet-Tochter und Google-Schwester Verily beschäftigt sich mit der Gesundheit des Menschen und sucht nach Möglichkeiten, Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Dazu wird der menschliche Körper wie eine gigantische Datenquelle behandelt, aus der sehr viel herausgelesen werden kann. Jetzt ist es den Forschern mithilfe von Künstlicher Intelligenz gelungen, durch einen Augenscan das Risiko eines Herzleidens vorherzusagen.
Als eines von zwei Alphabet-Unternehmen ist Verily stark in der Gesundheitsbranche tätig und sucht nach neuen Ansätzen zur frühzeitigen Erkennung und Behandlung von Erkrankungen. Der Sinn ist aber nicht unbedingt der Aufbau eines Pharma-Unternehmens, sondern viel mehr, Körpersignale zu erkennen, besser zu verstehen und zur Erkennung heranzuziehen. Und das funktioniert scheinbar ziemlich gut, wie nun ein neues Projekt wieder bestätigt.
Den Forschern von Verily ist es nun gelungen, durch einen Augenscan wichtige Daten über den Gesundheitszustand des Menschen zu sammeln. Durch einen Scan des Auges bzw. der Hinterwand des Auges, können verschiedene Dinge ermittelt werden. So ist es den Algorithmen rein durch der Analyse eines solchen Bildes (siehe Bild) gelungen, einige Dinge herauszulesen: Es konnte das Alter einer Person sowie der Blutdruck abgelesen werden und es konnte mit Sicherheit gesagt werden, ob die Person Raucher ist oder nicht.
Aus diesen Daten, und vielen weiteren Faktoren, kann die Künstliche Intelligenz eine Wahrscheinlichkeit dafür berechnen, dass dieser Mensch an einer Herzkrankheit leidet. Die Trefferquote liegt nach den aktuellen Erkenntnissen bei genau 70 Prozent – und damit nur zwei Prozent unter der heute standardmäßig von Ärzten verwendeten Methode, die einen Bluttest erfordert. Ein solcher Test könnte also in Zukunft entfallen, da die Scanner-Methode schnellere Ergebnisse liefert.
Trainiert wurde die Künstliche Intelligenz, wie üblich, mit einer großen Menge an Daten, die automatisiert ausgewertet wurden. Insgesamt kamen dafür die Daten von 300.000 Patienten zum Einsatz, so dass sich ein sehr exaktes Bild ergeben hat, mit dem nun weiter gearbeitet werden kann.
Das ist übrigens nicht das Erste, das Verily aus den Augen des Menschen herauslesen kann: Schon vor einigen Jahren wurde, damals noch als Google-Projekt, eine smarte Kontaktlinse zur Blutzuckermessung vorgestellt, die es mittlerweile auch in ein echtes Unternehmen geschafft hat. Durch einen einfachen Augen-Scan könnten also in Zukunft vielleicht noch sehr viel mehr Dinge ermittelt werden, so dass langwierige und aufwendige Untersuchungen für einige Dinge entfallen können.
Seit einiger Zeit arbeitet Verily an der Baseline Study mit über 10.000 Teilnehmern, anhand derer die Perfekte Gesundheit des Menschen definiert werden soll. Wenn man diese, ich nenne sie mal SOLL-Werte, gesammelt hat, dann kann man sich auch schneller daran machen, die IST-Werte zu analysieren und wiederherzustellen. Ich denke, dass wir aus dem Hause Verily in Zukunft noch sehr viele Innovationen sehen werden, denn die aktuellen Forschungen sind nur ein erster kleiner Schritt.
» Detaillierte Informationen zu dem Augen-Scan
Siehe auch
» Life Sciences: Ehemalige Google X-Abteilung entwickelt Mini-Gadget zur Blutzuckermessung
» Neues Google-Patent zeigt Wearable zur Blutzuckermessung ohne Nadel
» Verily Study Watch: Google-Schwester Verily stellt eigene Smartwatch zur medizinischen Überwachung vor
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