Die Kontroverse rund um den YouTuber Logan Paul nimmt kein Ende: Erst vor knapp zweieinhalb Wochen wurde sein Kanal für die Monetarisierung gesperrt, was laut den neuen Richtlinien die zweithöchste Bestrafung der Videoplattform ist. Jetzt wurde diese Sperre wieder zurückgenommen und die Videos werden wieder mit Werbespots- und Anzeigen versehen. Allerdings steht er weiterhin unter Beobachtung.
Anfang Januar hatte Logan Paul im sogenannten Suizid-Wald in Japan gedreht und hat sich dabei auch über eine vermeintliche Leiche, die auch im Video zu sehen war, lustig gemacht. Das ging dann aber sogar den Fans zu weit, und auch er selbst dürfte sehr schnell bemerkt haben, dass er damit endgültig eine rote Linie überschritten hat – woraufhin YouTube erste Konsequenzen gezogen hat, und ihn nicht nur öffentlich gerügt sondern auch für das lukrative Google Preferred-Werbeprogramm gesperrt hat. Doch damit war die Story noch nicht am Ende.
Als Logan Paul nach einigen Wochen selbstauferlegter Zwangspause zu seinem Kanal zurückgekehrt ist und wieder mit dem Upload von Videos begonnen, zeigte sich sehr schnell, dass er nichts aus seinen Fehlern gelernt hat: In einem der ersten Videos gab es wieder geschmacklose Inhalte: Er quälte einen lebenden Fisch aus dem Gartenteich und hatte eine tote Ratte mit Elektroschocks Stromschläge verpasst. Das ging dann auch YouTube zu weit, und man hat ihn aus dem Werbeprogramm geworfen.
Doch wer dachte dass die Sperre mindestens vier Wochen anhält, der irrt: YouTube hat nun schon vor wenigen Stunden die Reißleine gezogen und hat die Sperre beendet. Ab sofort werden in seinem Kanal wieder Werbebanner angezeigt und Werbespots geschaltet, mit denen er sich eine goldene Nase verdient. Für das Google Preferred-Programm bleibt er allerdings vorerst weiter gesperrt. Dieses hat ihm stets noch lukrativere Werbeverträge und weitere Vorteile für das YouTuber-Programm eingebracht. Unter anderem fällt auch die Nutzung der YouTube Spaces sowie eine stärkere Promotion seiner Videos auf der gesamten Plattform.
Die Freischaltung für das Werbeprogramm ist nun eigentlich dauerhaft, allerdings steht er für eine Frist von 90 Tagen unter starker Beobachtung. Bei dem kleinsten Verstoß wird die Werbung in seinem Kanal wieder gesperrt. Allerdings würde es das bei großen Verfehlungen ja auch außerhalb dieser 90-Tages-Frist. Logan Paul verdient durchschnittlich etwa 1 Million Dollar pro Monat mit seinem Kanal.
Logan Paul beschäftigt die Videoplattform mehr als man denken würde. Allerdings macht das Unternehmen dabei keine gute Figur, denn man scheint mit Strafen und Regeln nur so um sich zu werfen, ohne dass ein echtes Konzept dahinter steht. Allein in diesem Jahr gab es schon mindestens zwei Verschärfungen der Nutzungsbedingungen die auf YouTube zurückzuführen sind: Zum einen die neuen Regeln zur Monetarisierung und das neue Bestrafungssystem.
Doch ausgerechnet YouTube-CEO Susan Wojcicki sieht keinen Grund zur Sperre von Logan Paul und hat ihm damit zumindest eine teilweise Narrenfreiheit attestiert – obgleich sie natürlich betont hat, dass auch er sich an Regeln halten muss.
Die neuen Stufen der Bestrafungen
- 1. Premium-Programm, Promotion und Inhalts-Partnerschaften Wir können ein Kanal vom Google Preferred-Programm ausschließen und ihm den Status des YouTube Original entziehen
- 2. Monetarisierung und Creator-Vorteile Wir können einen Kanal für die Monetarisierung sperren, ihn vom YouTube Partner Program entfernen und alle Vorteile des Creator-Programms, wie etwa die YouTube Spaces entziehen
- 3. Video-Vorschläge Wir können einen Kanal und dessen Videos von den vorgeschlagenen Videos entfernen, nicht mehr auf der Startseite bewerben und die Vorschläge an anderer Stelle einstellen
Überblick: Logan Pauls Verfehlungen
» YouTube: Logan Pauls Video aus dem Suizid-Wald hat Konsequenzen für die gesamte Videoplattform
» Suizid-Wald Video: YouTube zieht erste Konsequenzen und entzieht YouTuber Logan Paul seine Privilegien
» Aus Fehlern nichts gelernt: YouTube sperrt Logan Paul die Monetarisierung – über 1 Mio. Dollar pro Monat
» Wegen Logan Pauls Verfehlungen: YouTube führt neue Bestrafungen für YouTuber ein
» Logan Paul: YouTube-CEO Susan Wojcicki sieht keinen Anlass zur Sperre des YouTubers