Nicht nur Privatnutzer, sondern auch immer mehr Unternehmen verlagern einen immer größeren Teil ihrer Daten in die Cloud, und setzen dabei meist auf die Hilfe der großen Technologie-Konzerne. Nachdem diese nun alle ihre Quartalszahlen vorgelegt haben, lässt sich die Verbreitung der einzelnen Unternehmen ein Stückweit an den Umsatzzahlen nachvollziehen. Und in dieser wichtigen Branche sieht es ausgerechnet für Google derzeit gar nicht rosig aus.
Das Cloud-Geschäft verzeichnet seit Jahren ein großes Wachstum und wird in Zukunft immer stärker an Bedeutung gewinnen, und das ist allen voran für Softwarekonzerne wie Microsoft enorm wichtig. Kein Wunder dass man vor einigen Jahren mit Satya Nadella einen Mann aus dem Cloud-Business an die Spitze des Unternehmens gesetzt hat – und wie sich nun zeigt, hat sich das voll ausgezahlt. Denn zumindest laut Umsätzen hat Microsoft die Marktführerschaft übernommen.
Das Cloud-Geschäft wird allgemein hin eigentlich mit zwei Unternehmen verbunden: Google im Privatbereich und Amazon im Unternehmenssektor. Beide haben eine wichtige Vorreiterrolle eingenommen und die Märkte zum Teil auch erst erschaffen, doch nun drängen natürlich immer mehr Konkurrenten in dieses lukrative Geschäft, in dem allein die sieben größten Anbieter schon bald an der 100 Milliarden Dollar-Marke kratzen.
Die Top 7 bei den Cloud-Umsätzen 2017
- Microsoft 18,6 Milliarden Dollar
- Amazon 17,5 Milliarden Dollar
- IBM 17,0 Milliarden Dollar
- Salesforce 9,9 Milliarden Dollar
- Oracle 5,6 Milliarden Dollar
- SAP 4,8 Milliarden Dollar
- Google 3,0 Milliarden Dollar
Microsoft hat im Jahr 2017 erstmals die Führung übernommen und den Pionier Amazon vom Thron gestoßen, und auch IBM könnte kurz davor stehen den Onlinehändler weiter nach unten zu drücken. Google hingegen ist im Vergleich zu den Top-Positionen nur ein kleines Licht und kommt auf „nur“ 3 Milliarden Dollar Umsatz.
Schon vor etwa zwei Jahren hatte Google das Cloud-Business als enorm zukunftsweisend eingestuft und möchte mittelfristig ganz oben mitspielen – aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Zwar macht dem Unternehmen derzeit bei den Privatkunden keiner etwas vor, aber das reicht wohl nicht aus, um auch die Unternehmen von den eigenen Cloud-Angeboten zu überzeugen. Da muss Google noch eine ordentliche Schippe nachlegen, um hier zu gewinnen.
Die Schwierigkeit besteht wohl vor allem darin, dass die meisten großen Unternehmen teilweise seit Jahrzehnten sehr gut vernetzt sind. Kaum ein Unternehmen hat nicht Windows & Co inklusive der entsprechenden Server im Einsatz, so dass der Griff zu Azure nur ein logischer Schritt ist. Amazon profitiert bis heute von seiner Pionier-Rolle und auch IBM zählt seit Jahrzehnten zu den Königen des Outsourcings. Oracle und SAP sind ebenfalls durch ihre Unternehmenssoftware fest verankert.
Lediglich Salesforce würde ich als echten Konkurrenten mit ähnlichen Startvoraussetzungen wie Google sehen, das aber dennoch mehr als das dreifache an Umsatz generieren konnte. Man darf gespannt sein, wie Google hier nachlegen will, aber schon bald steht wieder die Cloud Next-Konferenz an, bei der im vergangenen Jahr nicht weniger als 100 Neuerungen verkündet werden konnte.
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