Googles Allround-Betriebssystem Fuchsia: Wie geht es mit Android und Chrome OS weiter?

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Google könnte mit der aktuellen Situation am Betriebssystem-Markt zufrieden sein: Android dominiert und Chrome OS wächst. Dennoch arbeitet das Unternehmen aktuell an einem weiteren Betriebssystem mit der Bezeichnung Fuchsia, dessen genauer Einsatzzweck zwar noch nicht eindeutig abgesteckt ist, das aber definitiv beiden anderen Konkurrenz machen wird. Aber was bedeutet das für die Zukunft von Android und Chrome OS?


In den letzten Wochen häufen sich die Informationen rund um Googles drittes Betriebssystem, das derzeit auf die Bezeichnung Fuchsia hört und in vielen Bereichen alte Konzepte über den Haufen wirft. Ob dieser Plan aufgeht werden wir wohl erst in frühestens zwei Jahren wissen bzw. erstmals sehen – aber bis dahin muss man sich natürlich auch fragen, wie es langfristig für die anderen beiden Betriebssysteme weitergeht.

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Obwohl Google sowohl Mobil als auch auf dem Desktop erfolgreiche Betriebssysteme im Angebot hat, begann Mitte 2016 die Entwicklung von Fuchsia als drittes Standbein. Damals war die Rede von einem Betriebssystem für das Internet of Things, das von keinem der anderen beiden hätte abgedeckt werden können. Doch mittlerweile wird klar, dass sich Fuchsia nicht nur auf den IoT-Bereich beschränken wird, sondern auch auf allen anderen Plattformen vom Smartphone über das Tablet bis zum Computer und Kühlschrank zum Einsatz kommen kann.

Fuchsia soll alle Welten miteinander verbinden, und das soll vor allem über die starke Cloud-Anbindung und das neue Modul-System gelingen, bei dem es dann vollkommen egal ist, welches Endgerät der Nutzer gerade verwendet. Die Zusammenführung dieser Welten wird die große Stärke von Fuchsia werden, gegen die die anderen beiden Betriebssysteme aus dem Hause Google aber nicht ankommen werden.

Sowohl Android als auch Chrome OS profitieren vor allem von der starken Anbindung an die Google-Cloud, und unter Fuchsia wird dies ein noch zentralerer Bestandteil sein als bei den anderen beiden. Vor allem wird es wohl so sein, dass diese Anbindung für den Nutzer nicht sichtbar sein soll, oder um es mit Steve Jobs zu sagen: „It just works“. Zumindest sieht es derzeit so aus.



Android und Chrome OS haben sich festgefahren

chrome and android

Google konnte sich, zumindest hatte es nach außen diesen Anschein, nicht darauf festlegen, wie man der langsamen Fusion von Desktop und Mobil begegnen soll. Es gab zaghafte Versuche, Android auf den Desktop zu bringen und rein theoretisch sind viele dafür notwendige Komponenten auch im Betriebssystem enthalten. Chrome OS hingegen steht gerade vor dem Sprung auf die Tablets und dürfte Android diesen Platz schnell streitig machen. Auf der anderen Seite haben Android-Apps ihren Weg auf den Desktop gefunden und können auf immer mehr Chromebooks ausgeführt werden.

Mit diesen Schritten wildern beide im Bereich des Anderen, doch zu einer echten Zusammenlegung konnte sich Google niemals durchringen. Beide Konzepte sind zu sehr an ihre jeweiligen Plattformen gebunden und lassen sich nicht ganz so leicht übertragen, ohne zu viele Nutzer mit einer völlig veränderten Oberfläche vor den Kopf zu stoßen. Vielleicht ist es deswegen auch einfach die beste Idee, noch einmal ganz von vorne zu beginnen. Eine mögliche Zusammenlegung von Android und Chrome OS war kurzzeitig in Form von Andromeda in Entwicklung, doch diese Umsetzung war dann wohl doch nicht konsequent genug gedacht und wurde schnell wieder eingestellt.

Ausgerechnet für Googles Vorzeige-Betriebssystem Android kann es überraschend schnell eng werden: Der Tablet-Markt geht an Chrome OS verloren, Android Things wird einfach nicht fertig und könnte direkt durch Fuchsia ersetzt werden. Den ersten Einsatz wird es zwar auf den Smart Displays haben, aber auch dort muss es nicht mehr tun, als den Assistant oder Feed anzuzeigen. Und auch für die Ableger auf dem Fernseher, der Smartwatch und im Auto ist ein IoT-Betriebssystem vielleicht besser geeignet als die Portierung eines Smartphone-Betriebssystems.



Fuchsia muss aber nicht gleich das Todesurteil für die beiden Betriebssystem bedeuten, sondern könnte den über die Jahre gewachsenen Plattform zum nächsten Schritt verhelfen. Warum sollen Android-Apps und Chrome-Apps, bzw. jetzt die Progressive Web Apps nicht ein Teil des Modul-Systems von Fuchsia werden? Vielleicht muss man sich von den alten Oberflächen verabschieden, aber das Ökosystem kann man mit in die nächste Evolutionsstufe nehmen.

Ich denke dass Fuchsia starke Risiken für Google birgt, aber um so mehr auch zur Festigung des aktuellen Erfolgs beitragen kann. Ein wichtiger Leitspruch in der Wirtschaft lautet bekanntlich: „Kill your own Cash Cow, before your Competitors do.“ Eines Tages wird ein von Grundauf neu entwickeltes Betriebssystem für das schnelle Zusammenwachsen von Mobil/Desktop/IoT sorgen und könnte sehr schnell den Markt aufrollen (man bedenke nur, wo Android vor 10 Jahren stand).

Das ganze ist natürlich nur meine Meinung zur Zukunft von Fuchsia und Googles Betriebssystem-Palette, und am Ende kann auch alles ganz anders kommen – aber spekulieren macht ja immer wieder Spaß 🙂 Meiner Meinung nach ist genau JETZT der richtige Zeitpunkt für einen solchen Neustart, denn das Internet of Things lernt gerade erst laufen, und rechtzeitig bevor es dann fliegt, steht Fuchsia bereit.

Eure Meinung dazu? Habe ich viel Blödsinn geredet/geschrieben? Welche Rolle könnte Fuchsia in Zukunft einnehmen und wie wird sich das auf Android und Chrome OS auswirken?

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comment 3 Kommentare zum Thema "Googles Allround-Betriebssystem Fuchsia: Wie geht es mit Android und Chrome OS weiter?"

  • Vielleicht werden die bisher bekannten Chrome OS und Android Benutzer-Oberflächen auch einfach als Modul in Fuchsia integriert – Zumindest zu Beginn. So wäre Fuchsia bereits als Grundlegendes OS im Einsatz aber der Übergang für die User könnte schleichend stattfinden. Nur so eine Idee

  • Eventuell will man auch 3-gleisig fahren. So kann man eventuell mehreren Kundengruppen mit einer „perfekten“ Lösung begegnen. Google wird kaum ein Problem damit haben, wenn ein hauseigenes Produkt dem anderen Marktanteile klaut, als wenn ein Konkurrent Marktanteile gewinnt.
    Man muss abwarten, was die Zukunft sagt. Sich breiter aufzustellen, kann wichtige Marktanteile sichern. Man sollte nur aufpassen, dass es personell und finanziell tragbar ist. Es bringt ja auch nichts, 3 Systeme am Leben zu halten, wenn eines davon völlig unprofitabel ist. Da schätze ich aber, dass man im Hause Google schon weiß, was man tut und den Markt ganz genau im Blick behält.
    Gespannt auf das neue System bin ich, sowohl als Nutzer, als auch als Entwickler, auf jeden Fall.

  • Meiner Meinung nach schlummern in Android derzeit mindestens 2 Zeitbomben. Die erste ist die Updateproblematik, bei der Google von den Geräteherstellern abhängig ist.
    Die zweite Zeitbome ist weniger technischer Art sondern mehr juristisch, nämlich Java. Wenn irgend ein Richter ein seltsames Urteil zugunsten von Oracle fällt, dann könnte das Google ernsthaft in Bedrängnis bringen.
    Ich denke, dass diese beiden Thematiken relativ weit oben auf der Liste der Probleme stehen, die durch Fuchsia gelöst werden sollen.

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