Google Maps zeigt schon bald die Auslastung von Öffentlichen Verkehrsmitteln (Teardown)
Seit gestern rollt Google wieder ein Update für die Beta-Version der Maps-App für Android aus, das unter der Haube einige interessante Neuerungen mit sich bringt. In Zukunft geben die Maps auch Auskunft darüber, wie viele Menschen sich in einem Öffentlichen Verkehrsmittel befinden werden und wie entsprechend die Sitzplatz-Situation aussehen könnte. Außerdem werden Straßensperren detaillierter, Taxi-Dienste stärker angebunden und einiges mehr.
Wie voll ist der Bus oder die U-Bahn?
Wird eine Route mit Öffentlichen Verkehrsmitteln geplant, können die Google Maps in Zukunft auch darüber informieren, auf welchen Andrang man sich auf dem Weg einstellen kann. Dazu gibt es ein neues Vier-Stufen-System, mit dem relativ genau eingegrenzt wird, wie viele Menschen sich wohl im gleichen Verkehrsmittel aufhalten werden und wie es um den Platz bestellt ist.
Die Stufen lauten im einzelnen
- viele Sitzplätze verfügbar
- wenige Sitzplätze verfügbar
- nur Stehplätze verfügbar
- beengter Stehplatz
Solche Informationen bietet Google schon seit längerer Zeit für Orte mit Funktionen wie Popular Times oder auch Wait Times – diese Daten stammen direkt aus den Bewegungsverläufen von Millionen Smartphones. Dennoch will sich mir nicht erschließen, woher Google die Daten für den ÖPNV bezieht. Eine ungefähre Anzahl an Fahrgästen mag ja berechenbar sein, aber die Anzahl der Sitzplätze kann doch extrem variieren. Aber irgendeinen Weg werden sie wohl gefunden haben.
Mehr Details zu Straßensperren
Straßensperren können in der Maps-App über die Feedback-Funktion gemeldet werden, allerdings bisher nur mit wenigen Details. In Zukunft können noch mehr Details wie die genaue Art der Sperre (vorübergehend oder dauerhaft), der Grund der Sperre (Unfall, Straßenfest, Witterungsverhältnisse) sowie die Richtung der Sperre (ganze Straße oder nur eine Spur) mitgeteilt werden. Auch ein genauer Zeitpunkt für den Start und das Ende der Sperre kann angegeben werden, so dass geplante Events dann auch im Vorfeld in den Maps registrieren lassen.
Verknüpfung von Taxi-Diensten
Schon seit längerer Zeit sind Dienste wie Uber oder auch MyTaxi tief in Google Maps integriert und erlauben die Buchung eines Transportmittels direkt aus der App heraus. In Zukunft dürfte das aber eine einmalige Verknüpfung des Taxi-Kontos mit dem Google-Konto voraussetzen – zumindest gilt das für Uber. Dadurch dürften die Taxi-Dienstleister wieder etwas mehr Daten und gleichzeitig und auch Kontrolle erlangen. Möglicherweise hat es auch einfach rechtliche Gründe, dass hier eine stärkere Trennung vorgenommen werden muss.
Abfrage zum Transportmittel zur Arbeit
Google Maps weiß aufgrund der Bewegungsdaten sehr genau, wo der Nutzer arbeitet und wie er normalerweise dorthin gelangt. Gibt es davon mehrmals eine Abweichung, dann werden die Maps in Zukunft genauer nachfragen, ob das standardmäßig eingestellte Verkehrsmittel gewechselt werden soll. Diese Abweichungen werden ebenfalls aufgrund der Bewegungsdaten erkannt und geben sehr leicht wieder, ob sich der Nutzer im Auto oder im Bus befindet.
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Ob und wann die neuen Features aktiviert werden ist noch nicht bekannt und lässt sich eigentlich nie prognostizieren. Da aber alles relativ weit fortgeschritten scheint, dürften die Funktionen wohl nach und nach aktiviert werden.
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Eigentlich ist dieser Assistenten-Quatsch bei meinen Geräten generell ausgeschaltet. Um so erstaunter war ich, als sich neulich im Imbiss während der Wartezeit Maps gemeldet hat mit der Aufforderung, ein Foto von dem Geschäft hochzuladen… Da mogelt sich Google durch Updates um meine Einstellungen herum, Saftladen elender.
Zumindest mein Google Maps fragt seit etwa einem Jahr öfter mal mit einem Popup nach, wie voll es war, wenn ich einen Bus genommen habe. Ich denke, dass diese Daten dort einfließen.