Der Google Assistant ist in seiner heutigen Form gerade einmal um die eineinhalb Jahre alt, konnte in dieser Zeit aber bereits große Erfolge feiern. Anlässlich des Mobile World Congress gibt Google nun noch einmal richtig Gas und hat einige große Ankündigungen rund um den Assistenten im Gepäck: Mehr Sprachen, eine multilinguale Nutzung, eine noch tiefere Integration in die Smartphones sowie einige neue praktische Funktionen.
Gerade erst hat Google den Startschuss für den Assistenten auf deutschen Tablets gegeben, da steht schon wieder die nächste Welle an Verbesserungen an. Einen kleinen Rückblick auf die Geschichte des Assistant findet ihr in dem Tablet-Artikel von gestern, heute wollen wir uns aber vor allem mit der Zukunft beschäftigen, die Google nun im Vorfeld des MWC angekündigt hat. Der Assistant soll vor allem eine noch sehr viel größere Reichweite bekommen.
Assistent in 30 Sprachen
Wir deutschen Nutzer hatten beim Start des Google Assistant das Glück, dass Deutsch zu eine der ersten Sprachen gehörte und nahezu von Anfang an unterstützt wurde. Derzeit steht der Assistant in 8 Sprachen zur Verfügung, aber schon bald darf sich auch der große Rest der Welt freuen: Bis zum Ende des Jahres (also noch eine ziemlich lange Zeit) soll der Assistent in über 30 Sprachen zur Verfügung stehen und damit potenziell 95 Prozent aller Nutzer erreichen. Neu dazu kommen etwa Dänisch, Niederländisch, Norwegisch, Schwedisch, Thailändisch und einige weitere asiatische Sprachen.
Multi-lingual
Nicht wenige Menschen sprechen zwei oder mehr Sprachen fließend und möchten sich vielleicht auch mit dem Assistenten so unterhalten. Bisher musste eine Sprache im Assistant eingestellt werden, um sie zu nutzen, aber das wird schon bald nicht mehr nötig sein. In Zukunft kann man dem Assistant in einer beliebigen unterstützten Sprache zurufen. Die Sprache wird automatisch erkannt und auch die Antwort erfolgt dann in dieser Sprache. Das Feature soll im Laufe des Jahres ausgerollt werden und zuerst Englisch, Französisch und Deutsch (wieder Glück gehabt 🙂 ) unterstützen.
Beide Sprachfunktionen werden sowohl auf Android-Smartphones als auch auf dem iPhone sowie auf den Smart Speaker unterstützt werden.
Integration in Smartphones
Der Assistant soll in Zukunft nicht nur auf Anwendungs-Ebene funktionieren, sondern auch tiefer in das System eingreifen können. Smartphone-Hersteller können den Assistenten über eine neue API anzapfen und somit auch spezielle Gerätefunktionen steuern lassen oder die AI-Chips nutzen. Für mich eine klare Kampfansage an Samsungs Bixby & Co. Mit dabei sind zum Anfang LG, Sony und Xiaomi.
Laut Google arbeitet man bereits seit über einem Jahr mit den Herstellern zusammen und dürfte wohl schon bald Geräte mit Features auf den Markt bringen, die ohne den Assistant vielleicht gar nicht nutzbar sind. Dadurch steigt natürlich auch die Sichtbarkeit und die Akzeptanz des Assistenten, so dass am Ende wieder beide Seiten von der frühen Zusammenarbeit profitieren.
Unterstützung von den Mobilfunkprovidern
Aber auch Mobilfunkanbieter sind mit an Bord und sollen die Dienste des Assistenten nutzen können. So soll der Assistant Zugriff auf interne Daten bekommen bzw. diese anfordern können und den Nutzer über den aktuellen Tarif informieren, den aktuellen Verbrauch anzeigen, möglicherweise den Tarif wechseln und einiges mehr. Auch Support-Aufgaben sollen vom Assistenten übernommen werden können, wobei noch nicht ganz klar ist, wie das genau funktionieren soll.
In welchen Sprachen und Ländern das funktionieren soll ist derzeit noch nicht bekannt, laut Google arbeitet man aber bereits mit vielen Providern an Lösungen. Aus deutscher Sicht ist lediglich Vodafone unter der Liste der bekannten Partner, was aber nicht automatisch bedeutet, dass es auch auf dem deutschen Markt zur Verfügung stehen wird. Zumindest nicht am Anfang, auf lange Sicht dürfte das wohl auch schnell zu einem Standard werden.
Routinen
Wir haben schon sehr häufig von den Google Assistant Routinen gehört, und nun sind sie endlich offiziell angekündigt. Dabei handelt es sich, der Name lässt es vermuten, um mehrere Aufgaben die zu einem Befehl zusammengeknüpft sind. So lässt sich eine Routine aufrufen, die dann gleichzeitig mehrere Dinge geschehen lässt. Ein Beispiel ist es, dem Assistant mitzuteilen dass man zu Hause ist, und dieser schaltet dann das Licht ein, ändert Smartphone-Einstellungen, startet die Musik und einige andere Dinge.
Und nun der Wermutstropfen: Die Routinen werden zum Anfang nur in den USA zur Verfügung stehen und auch dort nur sehr begrenzt sein. Jeder Nutzer kann lediglich sechs Routinen anlegen, mit denen das ganze erst einmal getestet werden kann. Es dürfte dann wohl einige Zeit dauern, bis diese Routinen auch den Weg in andere Sprachen und Länder finden.
Ortsbasierte Erinnerungen
Mit dem Smartphone lassen sich schon seit langer Zeit ortsbasierte Erinnerungen erstellen, so dass man sich beim Einkaufen etwa an das Milch kaufen erinnern lassen kann. Schon bald lassen sich diese Erinnerungen auch direkt von zu Hause mit den Smart Speakern setzen. Macht dort vielleicht auch mehr Sinn, denn meist macht man solche Pläne zu Hause und ist dann unterwegs zu gestresst, um sich solche Erinnerungen noch einzustellen oder überhaupt daran zu denken.
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Viele große Ankündigungen, die aber wohl alle noch etwas auf sich warten lassen. Natürlich werden wir euch hier im Blog darüber informieren, sobald die ersten Dinge verfügbar sind 🙂
Weitere Ankündigungen:
» Google Photos: Die Augen des Assistant – Integration von Google Lens kommt für alle Nutzer
» ARCore 1.0: Googles beeindruckende Augmented Reality-App ist jetzt unter Android 7.0 nutzbar (Video)