Jeden Monat verkündet Google die aktuellen Zahlen zur Verbreitung der Android-Versionen und gibt somit einen Einblick darin, wie die Fragmentierung zum aktuellen Zeitpunkt aussieht. Heut Nacht wurden die Zahlen für den Monat Februar veröffentlicht, bei denen es diesmal einen Wechsel an der Spitze gegeben hat. Für die neue Version Android Oreo sieht es auch weiterhin sehr traurig aus, was sich aber auch in den nächsten Monaten noch nicht grundlegend ändern dürfte.
Viele große Smartphone-Hersteller stellen ihre Herbst-Flaggschiffe kurz vor der Präsentation einer neuen Android-Version vor, oder manchmal auch kurz danach, und haben somit nicht genügend Zeit um das aktuelle Betriebssystem auf den Smartphones zu installieren. Aus diesem Grund verbreitet sich eine neue Version nur sehr langsam – dennoch wird Google wohl nichts am Zeitplan ändern, obwohl ein Release im Sommer vielleicht das Weihnachtsgeschäft für alle Hersteller ankurbeln könnte. Dadurch haben wir in jedem Jahr das Phänomen, dass die zweitneueste Version explosionsartig wächst, während die aktuelle mit geringen Anteilen kämpft.
Die Dominanz der drei großen Android-Versionen setzt sich auch im Februar fort, so dass die Versionen aus den Jahren 2014 bis 2016 nun mehr als Dreiviertel des gesamten Marktes beherrschen. Dabei gab es aber nun einen Wechsel an der Spitze, der sich im vergangenen Monat schon abgezeichnet hat: Android Nougat ist nun mit einem Anteil von 28,5 Prozent an der Spitze und führt den Markt knapp vor Marshmallow mit 28,1 Prozent an. Auf dem starken dritten Platz folgt Android Lollipop mit einem Anteil von 24,6 Prozent.
Die aktuelle Android-Version Oreo überspringt ein halbes Jahr nach dem Release endlich die Marke von einem Prozent – wobei auch die brandneue Version Android 8.1 schon jetzt auf 0,3 Prozent kommt – was wohl ungefähr dem Marktanteil der Google-Smartphones entsprechen dürfte. Das in die Jahre gekommene Android KitKat kommt noch auf 12 Prozent und ist damit die letzte Version mit mehr als einem Zehntel Marktanteil. Jelly Bean verabschiedet sich verabschiedet sich endlich in Richtung Bedeutungslosigkeit, kommt aber noch immer auf genau 5 Prozent.
Gingerbread und Ice Cream Sandwich verteidigen ihre Plätze am Ende der Liste auch weiterhin und werden wohl noch sehr lange dort bleiben. Erst wenn sie unter 0,1 Prozent fallen werden sie von Google aus der Liste entfernt. Und so lange die Uralt-Smartphones noch im Umlauf sind – manche können sich ja schlecht von gewohnten Dingen trennen – wird sich daran nichts ändern.
Noch ein schneller Blick auf die Tabelle der Veränderungen im Vergleich zum Vormonat: Im Februar ist kein Stein auf dem anderen geblieben, und es gab bei jeder Version eine Veränderung der Anteile. Am Ende der Liste stehen erfreulicherweise zwei Minus-Zeichen, die sich bis rauf zu Android Marshmallow fortsetzen. Lediglich die beiden aktuellen Versionen Nougat und Oreo weisen ein Wachstum auf, aber eben in verkehrter Reihenfolge.
Schon in wenigen Monaten dürfte Google die erste Vorabversion von Android P vorstellen, das schon seit längerer Zeit seine Schatten vorauswirft. Mit Hilfe des Project Treble dürften sich dann am Ende dieses Jahres die Marktanteile von Oreo sehr schnell in P-Anteile umwandeln lassen – ob es dann auch tatsächlich so kommen wird bleibt aber natürlich abzuwarten. Aber selbst dann wird es wohl noch mindestens vier bis fünf Jahre dauern bis die enorme Fragmentierung sichtbar abnehmen wird.
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