Wenn Google dem Zeitplan des vergangenen Jahres folgt, könnte die nächste Android-Version mit der Platzhalter-Bezeichnung Android P schon in wenigen Wochen in einer ersten Developer Preview veröffentlicht werden. Jetzt sind wieder neue Details ans Licht gekommen, die bereits einen kleinen Einblick in die Schwerpunkte der kommenden Version geben. Insbesondere die Unterstützung der „Notch“-Displays könnte in Zukunft noch sehr interessant werden.
Dass Google an einem Nachfolger von Android 8.0 Oreo arbeitet ist kein großes Geheimnis, und auch die Tatsache dass es im ersten halben Jahr die Bezeichnung „Android P“ tragen wird, wird wohl niemanden überraschen. Doch damit hört es dann auch schon langsam wieder auf, denn vor dem ersten Release verrät Google normalerweise keine weiteren Details zum kommenden Betriebssystem. Jetzt sind dennoch einige interessante Informationen von den bekannten „mit der Sache vertrauten Personen“ ans Licht gekommen.
Mut zur Lücke – Unterstützung von Notch-Displays
Sie sind zwar in der Größe gewachsen, haben das Höhen/Breiten-Verhältnis immer wieder mal geändert oder abgerundete Seiten bekommen, aber ganz grundsätzlich haben sich Displays in den letzten 10 Jahren nicht in ihrer Form geändert. Doch im letzten Jahr hat sich das geändert, denn die Displays wachsen nun mittlerweile schon weit über die eigentlich zur Verfügung stehende Fläche hinaus und nehmen dadurch nicht ganz typische Formen an. Die populärsten Beispiele sind aktuell das Essential Phone und das iPhone X, wobei aber natürlich nur erstes für Android interessant ist.
Das Problem an einem solchen Display ist es, dass die für Komponenten wie Kamera und Sensoren benötigte Fläche einfach über das Display gelegt werden und die Stellen somit einfach fehlen. Beim Essential Phone geht dadurch ein Teil der Statusleiste bzw. der obere Teil einer App verloren. Das ist zwar in den meisten Fällen nicht ganz so dramatisch, aber wenn sich genau an dieser Stelle ein Button oder eine wichtige Info verbirgt, ist das natürlich ärgerlich.
Da sich diese Entwicklung nun nicht mehr Rückgängig machen lässt, wird Google nun Android in diese Richtung anpassen und eine Unterstützung für flexible Displays mitbringen. Dabei sollen nicht nur solche Lücken unterstützt werden, sondern gleich auch Geräte mit mehreren Displays, mit faltbaren Displays und vielleicht sogar auch mit einem zerreißbarem Display.
Wie wir uns das genau vorstellen dürfen ist leider noch nicht bekannt, es soll sich aber um ein „dramatisches Redesign“ handeln – und das wird wohl auch nötig sein. Gerade erst hat auch Samsung ein Patent für Löcher im Display bekommen und selbst Google arbeitet daran, Komponenten wie den Lautsprecher in das Display zu verlagern. Wir dürfen gespannt sein, wie die Designer eine solche Aufgabe meistern wollen.
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Assistant-Integration
Unter Android P soll der Google Assistant noch tiefer in das Betriebssystem eingebunden werden und auch App-Entwicklern zur Integration zur Verfügung stehen. Ob das über die normale Sprachsteuerung von Apps hinausgeht, die schon jetzt bei einigen Apps möglich ist, ist derzeit aber noch nicht bekannt. Auch die Assistant-Integration auf den Lockscreen wurde erwogen, soll aber derzeit vom Tisch sein.
Pistachio Ice Cream
Der interne Codename von Android P soll in diesem Jahr „Pistachio Ice Cream“ lauten, und folgt damit der Tradition, dass auch intern eine Süßspeise als Bezeichnung verwendet wird. Die endgültige Bezeichnung ist das aber noch nie geworden, so dass wir uns gar nicht erst darauf freuen sollten 😉 Eine lange Liste mit Namensvorschlägen für Android P haben wir schon vor einigen Monaten veröffentlicht.
Siehe auch
» iPhone X: Nicht ganz ernst gemeinte Android-App verwandelt jedes Smartphone in ein iPhone X
» Alle Artikel rund um Android P