Einer der erfolgreichsten YouTuber weltweit, Logan Paul, hatte sich am letzten Tag des vergangenen Jahres einen schweren Fauxpass erlaubt, der sowohl ihn als auch die Videoplattform noch länger beschäftigen wird. Das sehr unüberlegte Video wurde zwar schon nach kurzer Zeit entfernt, taucht aber immer wieder auf und bringt das Image der Plattform in Verruf. Jetzt hat YouTube Konsequenzen für Logan Paul und die eigene Community angekündigt.
Wenn es um große Skandale auf Googles Videoplattform geht, denkt man eigentlich zuerst an PewDiePie, aber auch sein Kollege Logan Paul steht ihm in nichts nach. Am 31. Dezember veröffentlichte er auf seinem Kanal ein Video aus dem japanischen Wald Aokigahara, der auch als „Selbstmord-Wald“ bekannt ist. Dass allein ist schon geschmacklos, aber problematisch war und ist, dass er auch eine Leiche gefilmt und das dann auch noch in seinem lustigen Video verarbeitet hat.
Logan Paul hat das betroffene Video längst gelöscht und ist sich seines riesigen Fehltrittes wohl mittlerweile bewusst. Er hat sich bereits mehrfach per Video und auch auf anderen sozialen Medien entschuldigt, und hat zumindest seit diesem Tag auch keine weiteren Videos mehr hochgeladen. Allerdings verbreitet sich das Video dennoch weiter, da es immer wieder von anderen Nutzern hochgeladen wird. Auch das dürfte nun für die gesamte Community Konsequenzen haben.
An open letter to our community:
Many of you have been frustrated with our lack of communication recently. You’re right to be. You deserve to know what's going on.
— YouTube (@YouTube) 9. Januar 2018
Like many others, we were upset by the video that was shared last week.
— YouTube (@YouTube) 9. Januar 2018
Suicide is not a joke, nor should it ever be a driving force for views. As Anna Akana put it perfectly: "That body was a person someone loved. You do not walk into a suicide forest with a camera and claim mental health awareness."
— YouTube (@YouTube) 9. Januar 2018
We expect more of the creators who build their community on @YouTube, as we’re sure you do too. The channel violated our community guidelines, we acted accordingly, and we are looking at further consequences.
— YouTube (@YouTube) 9. Januar 2018
It’s taken us a long time to respond, but we’ve been listening to everything you’ve been saying. We know that the actions of one creator can affect the entire community, so we’ll have more to share soon on steps we’re taking to ensure a video like this is never circulated again.
— YouTube (@YouTube) 9. Januar 2018
Welche Konsequenzen YouTube nun genau zieht, ist noch nicht bekannt. Man wird aber schon bald einen Plan vorstellen, mit dem solche Dinge in Zukunft verhindert werden sollen. Ob es sich dabei nur um einen erweiterten Content ID-Filter handelt oder weitere Änderungen vorgenommen werden, lässt sich derzeit noch nicht sagen. Vermutlich wird man auch die Richtlinien weiter verschärfen oder intelligentere Filter anwenden. Wir werden euch natürlich darüber informieren, sobald es etwas neues gibt.
Interessant ist auch, dass man öffentlich über „weitere Konsequenzen“ für Logan Paul nachdenkt – denn so etwas hat man bisher noch nie getan. Paul gehört zu einem Zugpferde der Plattform, was ihm aber natürlich keine Narrenfreiheit gibt. Dass sich die Plattform so öffentlich gegen einen eigenen „Star“ stellt ist aber dennoch bemerkenswert. Offenbar berät man aber noch entsprechende Maßnahmen, denn ganz ungestraft (abseits der Richtlinien) möchte man diesen Vorfall wohl nicht lassen.
Siehe auch
» Vier-Punkte-Plan: So will Google aktiv gegen Terror-Propaganda auf YouTube vorgehen
» 5-Punkte-Plan: So soll YouTube vor Pädophilen und kindesgefährdenden Video sauber gehalten werden