Das erste Google-Doodle in diesem Jahr (abgesehen vom verwirrenden Neujahrs-Doodle) widmen die globalen Google-Startseite heute dem sowjetischen Regisseur Sergei Eisenstein, der am heutigen 22. Januar seinen bereits 120. Geburtstag gefeiert hätte. Eisenstein gilt als ein Pionier der Bewegten Bilder und wird auch als „Vater der Montage“ bezeichnet, da er diese Technik vorangebracht und sehr häufig selbst verwendet hat.
Das heutige Google-Doodle zeigt den Künstler Sergej Michailowitsch Eisenstein bei der Arbeit: Nämlich beim Sichten der Filmrollen, um diese anschließend per Videomontage zusammenzuschneiden. Dafür trägt er in seiner linken Hand eine Schere, mit der er den Film offensichtlich bereits in viele kleine Teile zerlegt hat. Die Filmrollen bilden zusammen das Google-Logo, das an einigen Stellen animiert ist (siehe Video unten im Artikel). Für mich ein sehr gelungenes Doodle.
Sergej Eisenstein wurde am 22. Januar 1898 in Russland (Riga, heutiges Lettland) als Sohn eines Staatsrates und Stadtarchitekts geboren und hatte durch seine Eltern viele europäische Wurzeln. Die Mutter war Russin, der Vater deutsch-jüdisch mit schwedischer Abstimmung. Obwohl er ein Studium als Zivilingenieur begann, merkte er sehr schnell dass er sich mehr zum Theater hinzogen fühlte und kam über diesen Umweg später zum Film.
Sergej Eisenstein gilt auch heute noch, fast 60 Jahre nach seinem Tod, als einer der größten Regisseure und Filmschaffenden aller Zeiten und hat den Bereich des Filmschnitts entscheidend geprägt. Erfunden hat er den Filmschnitt zwar nicht, aber dennoch gilt er als „Vater des Filmmontage“ und hat sich mit seinen Filmen große Verdienste erworben. Sein wohl bekanntester Film ist Panzerkreuzer Potemkin.
Eisenstein gilt, obwohl unter schwierigen Umständen tätig, theoretisch wie handwerklich (insbesondere durch seine innovative Montagetechnik) als einer der größten Regisseure und Visionäre der Filmgeschichte. Seine Werke hinterließen bleibenden Eindruck und werden bis heute oft zitiert. Für seine Verdienste erhielt Eisenstein 1941 und 1946 den Stalinpreis.
Obiges Video zeigt noch einmal die fünf verschiedenen im Doodle verarbeiteten Szenen im Details. Diese sind auf den Filmrollen zu sehen und geben einen genaueren Blick auf die Arbeit von Eisenstein. Alle fünf Sequenzen stammen laut Google aus seinen berühmten Werken und sind relativ leicht zu erkennen: Schritte, ein Kinderwagen, ein Zahnrad oder eine Säge, ein Akkordeon sowie ein nicht ganz freundliches Auge.
In folgendem Bild ist Eisenstein zu sehen, der dort zwar nicht unbedingt viel Ähnlichkeiten mit dem Doodle aufweist, aber auf mich eher wie ein verrücktes Genie (positiv gemeint) wirkt.