Google AdSense-Anzeigen: Neue Filter-Funktionen für interessantere Werbeanzeigen
Durch die eigenen Angebote und die vielen Partnerwebseiten betreibt Google das größte Werbenetzwerk der Welt und erreicht mit den eigenen Anzeigen zumindest rein theoretisch 100 Prozent aller Internetnutzer. Diese Anzeigen werden aber nicht rein zufällig geschaltet, sondern basieren sowohl auf dem Interesse des Nutzers als auch auf dem Kontext der Webseite. Damit die Anzeigen auch in Zukunft für den Nutzer relevant sind, kündigt Google nun zwei neue Funktionen zur Personalisierung an.
Sehr viele Webseiten finanzieren sich über Googles AdSense-Anzeigen und leben vor allem davon, dass Google relevante Anzeigen in die dafür vorgesehenen Fläche platziert. Diese Relevanz basiert auf mehreren Faktoren und umfasst neben dem Thema der Webseite vor allem auch die Interessen des Nutzers. Letztes ist allerdings nicht ganz so leicht zu erfassen, und aus diesem Grund bietet Google in Zukunft allen Nutzern die Möglichkeit, diese noch genauer festzulegen.
Das Phänomen kennt vermutlich jeder: Man hat sich in einem Onlineshop über ein bestimmtes Produkt etwas genauer informiert, und wird anschließend tagelang überall im Web an genau dieses Produkt erinnert – vor allem Amazon kann das sehr gut. In der Fachwelt heißen diese Anzeigen „Reminder Ads“, die den Nutzer an den Kauf dieses Produkts erinnern sollen. Allerdings wird dabei nicht berücksichtigt, dass der Nutzer das Produkt vielleicht schon gekauft hat oder einfach kein Interesse daran hat.
Aus diesem Grund gibt es in Zukunft die neue Möglichkeit, ein gesamtes Thema bzw. Produkt aus den Anzeigen zu entfernen. Dazu klickt man einfach auf das kleine Icon rechts oben im Banner (seht ihr auch bei unseren Bannern) und kommt dann auf eine spezielle Google-Seite auf der die Anzeigen verwaltet werden können. Alternativ genügt auch der direkte Aufruf der Webseiten, auf der sich die eigenen Interessen verwalten lassen. Dort kann eingestellt werden, zu welchen Interessensgebieten Anzeigen zu sehen sein sollten – und zu welchen eben nicht.
Die Auswahl der Interessensgebiete ist nicht neu, dafür aber die Auswahl der aktuellen „Reminder Ads“,an die man immer wieder und an allen Stellen erinnert wird. Mit einem Klick lässt sich die Anzeige daraus nun entfernen und wird auf allen Geräten mit dem selben Google-Konto nicht mehr zu sehen sein. Vorerst gilt das nur für die Partner-Webseiten, soll in den nächsten Monaten aber auch für die Websuche, GMail und YouTube umgesetzt werden.
Auch das Ausblenden einer bestimmten Anzeige ist bereits seit vielen Jahren möglich, und wird über die Funktion Mute this Ad angeboten. Jetzt wird diese um zwei wichtige Features erweitert: Ab sofort werden auch diese Einstellungen im Google-Konto gespeichert und gelten somit auf allen Endgeräten. Wer also am Computer eine Anzeige Stumm schaltet, wird sie auch auf dem Smartphone nicht mehr zu sehen bekommen. Außerdem soll diese Funktion in Zukunft an vielen weiteren Stellen angeboten werden.
Mit beiden Funktionen kann Google die Relevanz der Anzeigen erhöhen, wodurch alle Seiten profitieren. Der Nutzer sieht keine für ihn uninteressante Werbung mehr, sondern passendere Anzeigen. Dadurch erhöht sich vielleicht auch die Anzahl der Klicks auf die Anzeigen, wodurch auch wieder der Webmaster und Google selbst profitieren. Eine Win-Win-Situation, die natürlich die deutlich bessere Lösung als ein Adblocker ist.
Beide Funktionen werden ab sofort ausgerollt und werden im Laufe der nächsten Tage für alle Nutzer zur Verfügung stehen. Das ist dann nur der erste Schritt seitens Google, um die Qualität von Anzeigen im Web zu verbessern. In wenigen Wochen wird auch der Chrome-Werbeblocker aktiviert, mit dem das Web innerhalb kürzester Zeit von „Bad Ads“ befreit werden könnte. Ob das funktioniert bleibt abzuwarten, aber der Weg hin zu einer wieder erhöhten Akzeptanz von Werbung ist sicherlich der richtige.
GoogleWatchBlog bei Google News abonnieren | GoogleWatchBlog-Newsletter