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Krypto-Mining bei YouTube: Werbebanner auf Googles Videoplattform hat tagelang Monero geschürft

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In der Vergangenheit ließ sich mit Werbebannern grundlegend auf zwei Arten Geld verdienen: Entweder der Webmaster wird für eine bestimmte Anzahl von Einblendungen bezahlt oder verdient erst nach einem Klick. Seit einigen Monaten kommt aber noch eine dritte Variante dazu, die sich offenbar immer größerer Beliebtheit erfreut, nämlich das Mining von Kryptowährungen direkt auf dem Rechner des Nutzers. Jetzt ist sogar bei YouTube eine solche Anzeige aufgetaucht.


Das Mining von Kryptowährungen erfordert sehr viel Rechenpower und ist entsprechend teuer, allerdings nur dann, wenn man diese Rechenpower auch tatsächlich einkaufen muss. Mittlerweile gibt es aber Angebote wie Coinhive, mit denen das Mining direkt per JavaScript auf den Rechnern der Nutzer stattfindet, und zwar so dass sie es im Normalfall gar nicht bemerken. Vor allem als zusätzliches Script innerhalb von Werbebannern erfreut sich das immer größerer Beliebtheit.

Vor einigen Tagen ist nun erstmals eine Anzeige auf Googles Videoplattform YouTube aufgetaucht, in der sich genau so ein Mining-Skript befunden hat. Es arbeitete wie üblich im Hintergrund und schürfte direkt auf dem Rechner der Zuseher die Kryptowährung Monero. Dabei wurde der Rechner des Nutzers zu bis zu 80 Prozent ausgelastet, was in der Masse natürlich eine enorme Rechenpower bedeutet. Durch die niedrigen Werbepreise zu Anfang des Jahres dürfte das ein sehr lohnendes Geschäft gewesen sein.

Als der Banner entdeckt und an YouTube gemeldet wurde, wurde die Anzeige innerhalb von zwei Stunden von der Plattform entfernt. Zuvor soll er aber bereits mindestens eine Woche lang aktiv gewesen sein und dürfte so viel Rechenpower der Nutzer ausgenutzt haben. YouTube hat sich mittlerweile dazu geäußert und spricht von einer „relativ neuen Form des Missbrauchs“, den man hoffentlich in Zukunft auch automatisiert erkennen und weitere Schritte einleiten kann.

Denkbar wäre es, dass der Nutzer in den umfangreichen Einstellungen des Werbenetzwerks festlegen können, ob auch solche Werbeformen erlaubt werden sollten. Prinzipiell verteufeln sollte man es nämlich nicht, denn tatsächlich könnte das Web durch diese Methode von vielen Werbebannern befreit werden, da die Skripte komplett im Hintergrund laufen und nicht unbedingt eine Botschaft anzeigen müssen.



Wer dennoch auf der sicheren Seite sein möchte, kann sich auch den Krypto-Miner-Blocker ansehen, der direkt als Chrome-Extension solche Miner erkennt und blockiert. Auf dem Desktop spielt das vielleicht keine so große Rolle, aber gerade unterwegs auf dem Smartphone saugen solche Miner schon ordentlich am Akku und sorgen dafür, dass man nicht mehr ganz so lange über den Tag kommt wie gewohnt.

Die entdeckte Anzeige war übrigens nur auf YouTube zu sehen, und das dürfte wohl auch einen guten Grund gehabt haben. Auf kaum einer anderen Seite halten sich die Nutzer so lange auf, ohne gleich auf eine andere Seite zu wechseln. Bei einem längeren Video konnte der Miner so ungestört arbeiten, und die Nutzer haben sich wegen des Videos noch nicht einmal über die hohe Prozessorauslastung gewundert (falls sie das denn überhaupt mitbekommen haben).

Bisher hat sich Google noch nicht offiziell zu solchern Miner-Skripten im Allgemeinen geäußert, wird das aber nun wohl bald tun müssen. Im Werbenetzwerk sollte es meiner Meinung nach ohne Einverständnis des Nutzers blockiert, grundsätzlich aber eben nicht verteufelt werden. Fraglich ist auch, ob der neue Werbeblocker im Chrome-Browser solche Anzeigen blockieren oder durchwinken wird. Laut der aktuellen Sperrliste sind solche Banner derzeit eigentlich legal.

» Umstrittene Finanzierungsmethode: Chrome-Extension blockiert versteckte Krypto-Miner

[futurezone]


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