Konzentration auf das Kerngeschäft: Google will Restaurantführer Zagat verkaufen
Im Laufe der Jahre hat Google unzählige Unternehmen übernommen, und das aus ganz unterschiedlichen Gründen. Aus einigen wurden große Projekte, andere wurden in ein bestehenden Produkt integriert und bei wieder anderen ging es nur um das Know-How bzw. die Übernahme von Personal. Und dann gibt es da noch die Kategorie der Unternehmen, die nicht wirklich in das Kerngeschäft passen – zu diesem gehört z.B. der Restaurantführer Zagat. Dieser soll nun verkauft werden.
Die Übernahmen von Google sind in der Vergangenheit seltener aber auch etwas wohlüberlegter geworden. In den frühen Zehnerjahren verfolgte Google offenbar das Ziel, sich Know-How von allen möglichen Quellen zusammenzukaufen und mehr auf Übernahmen statt Kooperationen zu setzen. Aus dieser Zeit stammt auch die Zagat-Übername, die Anfang 2011 für ganze 151 Millionen Dollar gestemmt wurde. Angesichts der Tatsache dass das kein kleiner Deal war, ist doch erstaunlich wenig passiert.
Zagat ist hierzulande den meisten vermutlich kein Begriff, ist in den USA aber einer der wichtigsten Restaurantführer und steht sowohl in digitaler als auch in gedruckter Form zur Verfügung. Dabei setzt man nicht auf Bewertungen von Nutzern, sondern betreibt eine eigene Redaktion – was bei Google eher untypisch ist. Das Unternehmen soll bei Google in den vergangenen Jahren aber nur noch verwaltet worden sein und nur von einem kleinen Team betrieben werden.
Jetzt hat man in der Chefetage wohl ein Mitglied des Teams in der Cafeteria getroffen und wurde wieder erinnert, dass es das Unternehmen überhaupt noch gibt. Jetzt ist Google auf der Suche nach einem Käufer für Zagat, der die populäre Marke wieder aufbauen möchte. Für die Google Maps mit den unzähligen Bewertungen wird Zagat längst nicht mehr benötigt und auch International hat das Produkt nie eine Bedeutung bekommen. Es würde mich nicht wundern, wenn das Unternehmen nun zu einem deutlich geringeren Preis angeboten wird.
Weitere Übernahmen mit dieser Zielrichtung waren übrigens der Reiseführer-Verlag Frommers sowie den Restaurant-Webseiten-Hoster Appetas.
Siehe auch
» Kein Interesse mehr an laufenden Robotern: Alphabet verkauft ehemalige Google-Tochter Boston Dynamics
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