Gestern hat Google mit dem Rollout der lang erwarteten Chrome-Version 64 begonnen und hat zuerst die Android-Nutzer bedacht. Auf dem Smartphone hat bereits mit einigen Features vorgelegt, die ab heute nun auch den Weg auf den Desktop finden und von einigen weiteren Verbesserungen begleitet werden. Unter anderem wird auch das Schreckgespenst Meltdown and Spectre mit dieser Version adressiert und abgeschwächt.
Meltdown and Spectre
Obwohl die wohl größte Sicherheitslücke aller Zeiten, Meltdown and Spectre, praktisch alle Computer und smarten Geräte betrifft, ist es meiner Meinung nach verdächtig ruhig um diese Lücke geworden. Da Google sehr frühzeitig über diese Lücke bescheid wusste und diese sogar selbst entdeckt hat, konnten auch die Entwickler des Chrome-Browsers entsprechend früh reagieren und liefern nun einen Fix aus. Dieser sorgt dafür, dass der Browser, insbesondere die JavaScript-Engine, stärker abgesichert wird.
» Details zum Meltdown and Spectre-Fix
Verbesserter Popup-Blocker
Der Chrome-Browser enthält schon seit der ersten Version einen Popup-Blocker, der sich aber durch bestimmte Tricks und Kniffe immer wieder umgehen ließ, etwa durch Popunders. Eine verbesserte Versin des Popup-Blockers sorgt jetzt dafür, dass keine neuen Fenster mehr durch versteckte Buttons geöffnet werden können. Wie gut das funktioniert, und wie auch das wieder umgangen wird, wird sich zeigen.
Schutz vor ungewollten Weiterleitungen
Nicht nur die Android-Version von Chrome hat nur einen Schutz vor ungewollten Weiterleitungen, sondern auch die Desktop-Versionen. Vom Nutzer und auch vom Webmaster nicht gewollte Redirects über eingebundene iframes werden damit nun unterbunden und sind ab sofort nicht mehr möglich.
» Mehr Informationen zu den Weiterleitungen & Popup-Blocker
Webseiten Stumm stellen
Einzelne Webseiten bzw. Domains lassen sich jetzt nicht mehr nur temporär sondern auch dauerhaft auf Stumm stellen. Dazu gibt es einen neuen Eintrag im Webseiten-Menü, über das sich viele weitere Einstellungen festlegen lassen. Dabei handelt es sich übrigens nur um die Standard-Einstellungen, denn natürlich können alle diese auch mit wenigen Klicks vom Nutzer wieder aktiviert bzw. deaktiviert werden.
» Mehr Informationen zur Stummschaltung
HDR-Videos unter Windows 10
Google Chrome ist längst zum Video-Browser geworden und spielt Tag für Tag für unglaubliche Menge von 30.000 Jahren Videomaterial ab. Und schon bald wird er dies auch in HDR tun können, zumindest wenn man über die aktuelle Version von Windows 10 inklusive Fall Creators Update verfügt und auch entsprechende Hardware im Einsatz hat. Jetzt braucht es dann nur noch die entsprechende Bandbreite 😉
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In wenigen Wochen wird auch der Chrome Werbeblocker aktiviert, der sich nun schon im Browser befindet. Weitere Informationen dazu dürften wohl bald folgen.
» Ankündigung im Chrome Release-Blog