Google-CEO Sundar Pichai: Künstliche Intelligenz wird für die Menschheit wichtiger als Elektrizität und Feuer

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Googles CEO ist nicht unbedingt für seine häufigen Interviews bekannt und meldet sich nur relativ selten öffentlich zu Wort – aber jetzt hat er es zum Anfang des Jahres wieder einmal getan. In dem kurzen Auszug bekräftigt er erneut den neuen Schwerpunkt bei Google, der nun nicht mehr „mobile first“ sondern bei „AI first“ (Künstliche Intelligenz) liegt und in den Mittelpunkt aller Strategien und Produkte gestellt wird.


Google setzt schon seit vielen Jahren auf die Künstliche Intelligenz und lässt sie ganz ohne das Wissen der Nutzer in den verschiedensten Anwendungen zum Einsatz kommen. Das gilt nicht nur für offensichtliche KIs wie den Google Assistant sondern auch für die Fotoerkennung von Google Photos sowie vielen anderen Bereichen in denen Inhalte erkannt, sortiert und durchsucht werden müssen. Das sind allerdings nur die Anfänge, denn KIs sind mittlerweile zu deutlich mehr fähig.

sundar pichai

Schon im vergangenen Jahr hatte Google-CEO als Marschrichtung des Unternehmens „AI First“ vorgegeben und wird alle Dienste, wo es nötig ist, mit Künstlicher Intelligenz ausstatten bzw. diese bei neuen Angeboten in den Mittelpunkt stellen. Dabei handelt es sich aber nicht nur um die nächste Marketing-Maßnahme, sondern tatsächlich soll die KI rückblickend schon bald als eine der wichtigsten Erfindungen der Menschheit gelten – so Sundar Pichai. Er stellt sie dabei noch vor die Erfindung des Feuers und der Elektrizität (und vielleicht auch dem Rad).

AI is one of the most important things that humanity is working on. It’s more profound than, I don’t know, electricity or fire
 
History shows that countries that pull back don’t do well with chance. So you have to embrace the change

Das wird sich natürlich erst noch beweisen lassen müssen, aber ich denke schon dass die KIs in den nächsten Jahren einen sehr großen Stellenwert einnehmen werden. Die Frage ist nur, ob auch in Zukunft von vielen unterschiedlichen KIs aller großen Unternehmen gesprochen wird, oder ob es irgendwann DIE KI geben wird – also eine Art Zusammenschluss aller Entwicklungen bzw. eine gemeinsame Basis. Das sehe ich derzeit zwar nicht, aber um als wirklich große Innovation wie die anderen beiden Erfindungen zu gelten, muss noch sehr viel passieren.



Google hat derzeit vor allem auch viele spielerische Ansätze für die eigene KI bzw. die KIs (das ist immer nicht so ganz klar, wie zentral die KI-Entwicklung bei Google erfolgt). Bekannt sind die Erfolge der Tochter Deepmind, das Erlernen des Schachspielens in 12 Stunden oder auch die riesige Zeichen-Datenbank Quick Draw. All das hat vor allem den Sinn und Zweck, KIs besser zu verstehen, Erkenntnisse zu gewinnen und dann weiter zu entwickeln.

Bedenklich bei dieser Entwicklung ist allerdings, dass Google immer wieder öffentlich zugibt, dass man häufig selbst nicht weiß wie ein System funktioniert und eher mit der Erforschung als der Entwicklung beschäftigt ist. Immer wieder wird in diesem Zusammenhang ein berühmter Film mit Arnold Schwarzenegger in Verbindung gebracht – aber das halte ich (noch) für überzogen. Viel bedenklich finde ich es, dass Google derzeit nicht weiß WARUM etwas funktioniert. Das bedeutet im Umkehrschluss doch, dass man nichts tun kann wenn etwas eben nicht mehr funktioniert. Das Unternehmen verliert gewissermaßen die Kontrolle.

Interessanterweise sticht Pichai mit seiner Aussage in das gleiche Horn wie der Chef der Roland Berger-Unternehmensberatung, die vor wenigen Tagen das Ende von Google ausgerufen hat – und zwar genau wegen der KI. Beide stimmen überein das die KI „das nächste große Ding“ sein wird – und ich denke, darin haben auch beide Recht.

Das vollständige Interview mit Pichai erscheint am 26. Januar, und falls es noch weitere interessante Aussagen gibt, werden wir an dieser Stelle natürlich berichten.

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[The Verge]




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