Viele Smartphone-Hersteller arbeiten mit Hochdruck daran, das aktuelle Betriebssystem Android Oreo auf die aktuellen Geräte ausrollen zu können. Einige sind dabei mehr, andere weniger erfolgreich – und zu letzter Gruppe gehört nun ausgerechnet das neue Unternehmen des Android-Erfinders Andy Rubin. Essential hat nun angekündigt, dass man Android 8.0 Oreo nicht ausliefern wird, und stattdessen lieber auf die Zwischenversion Android 8.1 setzen wird.
Gerade erst konnte Nokia vermelden, dass die nächsten beiden Smartphones Android 8.0 Oreo bekommen und auch Sony, Huawei, Samsung & Co. haben bereits erste Schritte gemacht oder stehen kurz vor dem Rollout für ihre aktuellen Flaggschiffe. Lange Zeit sah es auch so aus, als wenn das neue Unternehmen von Andy Rubin ganz vorne mit dabei sein wird, denn das Versprechen auf die nächste Android-Version gehörte schon beim Verkaufsstart zum Marketing. Doch daraus wird nun doch nicht.
Die Besitzer eines Essential-Smartphones sitzen seit Wochen auf heißen Kohlen und warten auf den Rollout von Android Oreo für ihr erst vor wenigen Monaten neu erworbenes Gerät. Doch darauf können sie wohl noch längere Zeit warten, denn jetzt hat Essential verkünden müssen, dass das Smartphone die Version 8.0 nicht sehen wird. Stattdessen wird diese übersprungen, so dass nun gleich Android 8.1 ausgeliefert werden soll. Das Beta-Programm von Oreo hat gezeigt, dass es zu viele Stabilitätsprobleme gegeben hat.
Diese Probleme kann man offenbar nicht lösen, und konzentriert sich nun voll und ganz auf Android 8.1. Was das an den Stabilitätsproblemen ändern soll kann ich mir zwar nicht vorstellen, aber man erhofft sich so wohl einen Zeitgewinn. Durch den Wechsel verkürzt sich natürlich die Zeit zwischen dem Release von Googles Version und dem Rollout von Essential, so dass das Marketing wieder etwas besser dasteht. Doch selbst Nokia ist es mittlerweile gelungen, Android 8.1 auf das Nokia 8 zu bringen, wenn auch vorerst nur in einer Beta-Version.
Dass ausgerechnet das Unternehmen des Android-Erfinders bei der Umsetzung von Oreo auf das eigene Smartphone versagt, entbehrt wohl nicht einer gewissen Ironie. Immerhin dürfte Rubin und sein Team genügend Einblicke haben, man hatte schnelle Updates versprochen und das Unternehmen hat nur EIN EINZIGES Smartphone im Sortiment. Leider geht man aber nicht weiter zu den Problemen ins Detail, aber die Kommunikation von Essential war noch nie die beste.
Die vielen Probleme des jungen Unternehmens
Damit setzen sich auch die Hiobs-Botschaften für und von dem Unternehmen fort: Erst gab es ewige Verzögerungen bei der Auslieferung, für die keine offiziellen Gründe genannt wurden. Spekuliert wurde über Probleme mit den Markenrechten sowie auch Verzögerungen bei der Zulassung durch die Behörden. Dadurch hatte das Unternehmen den gesamten Hype vergehen lassen müssen und wurde von der Konkurrenz mit den besseren Geräten geschlagen.
Anschließend musste Andy Rubin kurzzeitig den Chefsessel verlassen, da von einer unangemessenen Beziehung zu einer Google-Mitarbeitern die Rede gewesen ist. Was daraus wurde ist nicht bekannt, aber mittlerweile ist Rubin wieder an die Spitze des Unternehmens zurückgekehrt. Kurz darauf wurde dann bekannt, dass nur 50.000 Smartphones verkauft worden sind – und das auch erst nach sehr massiven Preissenkungen.
Nun muss man wegen eines verschobenen Android-Updates nicht gleich den Teufel an die Wand malen, aber wenn man nun die ohnehin schon überschaubare Anzahl von Fans enttäuscht – die vor allem Vertrauen in Rubin gesetzt haben, dann ist das in Kombination mit allen anderen Geschichten nicht von Vorteil. Aus den großen Plänen von Rubin wird wohl erst einmal nichts werden, könnte ich mir zumindest vorstellen…