Der deutsche Physiker und Mathematiker Max Born hätte am heutigen 11. Dezember bereits seinen 135. Geburtstag gefeiert, und wird anlässlich dessen mit einem in vielen Ländern angezeigten Doodle auf der Google-Startseite geehrt. Born ist vor allem für seine grundlegenden Beiträge zur Quantenmechanik berühmt und wurde dafür mit dem Nobelpreis der Physik ausgezeichnet. Damit folgt er auf der Google-Startseite direkt dem gestern geehrten Robert Koch.
Das heutige Doodle zeigt Max Born beim brüten über neuen Formeln, bei denen er von seiner größten Entdeckung umgeben ist: Der statistischen Interpretion der Wellenfunktionen. Diese Wellen bilden nicht nur den oberen Hintergrund, sondern formen in Abwandlungen auch die einzelnen Buchstaben des Google-Logos. In der Hand hält er übrigens das Symbol Psi, das für die Wellenfunktion steht und der 23. Buchstabe des griechischen Alphabets ist. Meiner Meinung nach ein sehr gelungenes Doodle für einen Wissenschafler.
Max Borne wurde am 11. Dezember 1882 geboren und hatte sich schon sehr früh mit Physik beschäftigt, die ihn sein ganzes weiteres Leben beschäftigen sollte. In den 20ern und frühen 30er Jahren war er Professor in Göttingen und entwickelte dort große Teile der Grundlagen der modernen Quantenmechanik, die er gemeinsam mit weiteren großen Namen wie Heisenberg oder auch Oppenheimer erforsche. Den Nobelpreis der Physik erhielt er aber für die statistische Interpretation der Wellenfunktion.
Er entwickelte die statistische Interpretation der Wellenfunktion, die später als Kopenhagener Deutung bekannt wurde und für die er 1954 den Nobelpreis für Physik erhielt. Bereits 1948 wurde ihm die Max-Planck-Medaille verliehen, 1950 die Hughes-Medaille.
1933 floh er nach England und blieb dort mit einer kurzen Auszeit in Indien für die nächsten 20 Jahre bis zu seiner wohlverdienten Pension. Im Ausland organisierte er unter anderem eine Notgemeinschaft für geflohene deutsche Wissenschaftler, die das Land aufgrund des zweiten Weltkrieges verlassen mussten. Zurück in Deutschland, sprach er sich vor allem gegen die Atom-Aufrüstung aus und gehörte zu den Unterzeichnern des Göttinger Manifests.
Tatsächlich hatte Born einen großen Einfluss auf viele weitere deutsche Wissenschaftler dieser Zeit, und pflegte mit vielen großen Namen Kontakte oder gehörte zu dessen Doktoranden
Mit Albert Einstein verband Born eine lebenslange enge Freundschaft, auch wenn Einstein die Arbeiten Borns zur Quantentheorie skeptisch betrachtete. Sein Briefwechsel mit Einstein, der unter anderem für die Geschichte der Interpretation der Quantenmechanik interessant ist, wurde in Buchform veröffentlicht.
Vor allem Born ist Anfang des 20. Jahrhunderts die Herausbildung einer fruchtbaren Schule theoretischer Physiker in Göttingen zu verdanken, zu der auch viele durchreisende ausländische Physiker kamen. Zu seinen Doktoranden zählen Maria Goeppert-Mayer, Victor Weisskopf, Robert Oppenheimer, Siegfried Flügge, Friedrich Hund, Pascual Jordan, Maurice Pryce (in Cambridge), Herbert S. Green (in Edinburgh).
Erst gestern wurde übrigens ein weiterer deutscher Nobelpreisträger mit einem Doodle geehrt: Robert Koch. Beide haben übrigens am heutigen Tag Geburtstag, und geben sich nun auch auf der Google-Startseite die Klinke in die Hand.
Weitere Entwürfe des Doodles
Google hat auch für dieses Doodle wieder einmal einige Entwürfe veröffentlicht, die während der Konzeption erstellt worden sind, und meist schon sehr gut die Richtung zeigen, in die das fertige Werk dann geht.