Kampf gegen ‚Bad Ads‘: Google nennt offiziellen Starttermin für den Werbeblocker im Chrome-Browser
Nach einigen Gerüchten hat Google Anfang Juni offiziell einen Werbeblocker für den Chrome-Browser angekündigt und hat damit für große Aufregung gesorgt. Die Reaktionen gingen von überrascht über glücklich bis hin zu entsetzt, und je nach Zielgruppe dürften die Nutzer dieser neuen Funktion wohl sehr unterschiedlich gegenüber stehen. Jetzt hat Google das genaue Datum angekündigt, an dem der Werbeblocker scharf geschaltet wird, und hat einige weitere Details genannt.
Ein Großteil aller Internet-Angebot finanziert sich über Werbung, befindet sich aber dennoch in einem immer größere Züge annehmenden Teufelskreis, aus dem es kein entrinnen zu geben scheint: Immer mehr Nutzer installieren sich einen Werbeblocker und sehen dadurch keine Werbebanner. Den daraus resultierenden sinkenden Einnahmen werden von den Webmastern und Werbenetzwerken mit immer mehr und immer nervigeren Banner begegnet – woraufhin dann wieder mehr Nutzer einen solchen Blocker installieren. Meine ausführliche Meinung dazu findet ihr in diesem Artikel.
Anfang Juni hatte Google den Start des Werbeblockers angekündigt und hat ihn schon wenige Wochen danach erstmals in einer Testphase freigeschaltet. Bisher stand nur „Anfang 2018“ als Beginn des Blockers im Raum, und jetzt hat man ein offizielles Datum genannt. Am 15. Februar 2018 – also einen Tag nach dem Tag der Liebenden geht es los. Die Funktion wird schon vorher in den Browser integriert, aber erst mit diesem Tag scharf geschaltet.
Natürlich wird der Blocker aber nicht alle Banner blockieren, sondern lediglich die, die als nervig eingestuft sind – von der Coalition of Better Ads (siehe unten). Diese werden automatisch blockiert, während alle anderen Banner auch weiterhin durchgelassen werden. Allerdings beginnt mit einer Blockade auch ein Countdown für den Webmaster. Wird ein nerviger Banner erkannt, hat der Webmaster genau 30 Tage Zeit um diesen zu entfernen. Tut er dies nicht, werden alle Werbebanner – auch die harmlosen – blockiert.
Klingt nach einem sehr durchdachten Konzept, dass das Web tatsächlich innerhalb weniger Monate nahezu komplett von solchen lästigen Werbemethoden reinigen kann. Allerdings birgt das natürlich auch Gefahren, denn Google als weltgrößer Browser-Anbieter und gleichzeitig auch weltgrößtes Werbenetzwerk bekommt eine gefährliche Macht, mit der alle Konkurrenten per Knopfdruck ausgeschaltet werden könnten. Um das zu verhindern, hat Google die Hauptaufgaben in die Coalition of Better Ads ausgelagert.
Diese Vereinigung legt genauestens fest, welche Werbeformen als untragbar und welche als akzeptabel eingestuft werden – und danach richtet sich Google dann auch. Dabei betonte man auch immer wieder, das auch die eigenen Werbebanner davon nicht ausgeschlossen sind, wenn sie denn auf eine unpassende Art und Weise zum Einsatz gekommen sind.
Das sind Bad Ads im Desktop-Browser:
Das sind Bad Ads auf dem Smartphone:
Siehe auch
» Weitere Details und Kritik von Verlegern und Konkurrenten zum Werbeblocker im Chrome-Browser
» Adblocker im Chrome-Browser: Googles Kampf gegen ‚Bad Ads‘ geht in die finale Runde
» Ankündigung bei Google Developers
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