Googles Panorama-Dienst Streetview hat in diesem Jahr bereits den zehnten Geburtstag gefeiert und steht weltweit in vielen Ländern und Städten zur Verfügung. Allerdings gibt es auch einige recht überraschende weiße Flecken auf der Karte, die nun nach und nach getilgt werden. Jetzt hat Google offiziell bekannt gegeben, dass die Aufnahmen aus Wien ab Juni 2018, also in gut einem halben Jahr, Online gehen werden.
Viele Regionen haben Google Streetview längst als praktisches Tool und sinnvolles Marketing-Instrument für sich entdeckt, aber in einigen anderen Ländern sieht es eher umgekehrt aus: In den deutschsprachigen Ländern wehte Google ein rauer Wind entgegen, mit dem man wohl anfangs nicht gerechnet hätte. An die großen Proteste in Deutschland hatte sich auch Österreich angeschlossen, so dass Google die Fahrten damals in einem frühen Stadium ausgesetzt und für viele Jahre nicht wieder aufgenommen hat.
Im Juli wurde angekündigt, dass die Streetview-Fahrzeuge in den nächsten Wochen wieder in Österreich unterwegs sein werden, und kurz darauf wurden die Fahrten auch wieder aufgenommen. Die Aufnahmen sind nun abgeschlossen – waren es wahrscheinlich schon längere Zeit – und werden nun durch die diversen Algorithmen bearbeitet und zu den Panoramas zusammengeführt. Das wird noch bis etwa Juni 2018 dauern, denn erst dann sollen die Bilder Online gehen und die österreichische Hauptstadt ebenfalls virtuell zugänglich sein.
In den nächsten Monaten werden die Fotos zu den Panoramen zusammengesetzt und es werden Gesichter verpixelt, Autokennzeichen undeutlich gemacht und einige weitere Dinge angepasst und vielleicht auch zensiert. Wie viele Fotos insgesamt geschossen wurden ist nicht bekannt, aber es soll eine Strecke von mehr als 1.000 Kilometern zurückgelegt worden sein. Abgelichtet wurde übrigens nicht nur Wien, sondern auch die beiden anderen Landeshauptstädte Graz und Linz.
In der Pressemeldung ist nur die Rede von Wien, aber ich gehe einfach mal davon aus dass auch die anderen beiden Städte im Juni ihren Weg in die Google Maps finden werden. Falls nicht, wird es wohl nur wenige Wochen später die Erweiterung geben, denn die Autos waren unmittelbar nach Wien auch in den anderen Städten unterwegs.
Ich habe die Fahrzeuge in meinem Wiener Bezirk zwei mal innerhalb weniger Tage gesehen. Das lässt mich darauf schließen, dass die Fahrten wohl nicht ganz so koordiniert ablaufen, und vielleicht schon am Abend eine kleine Qualitätskontrolle gemacht wird. Passen die Aufnahmen dann nicht, müssen die Fahrten eben wiederholt werden. Das ist aber nur eine Vermutung von mir.
Es ist stets die Rede von nur „einem Fahrzeug“, aber Google dürfte wohl mindestens zwei nach Österreich geschickt haben. Eines wurde bei einem mittelschweren Unfall beschädigt und dürfte dann wohl für diese Zwecke ausgemustert worden sein. Möglicherweise gab es auch deswegen Verzögerungen, so dass die Bearbeitung erst jetzt beginnen und der Termin für Juni genannt werden konnte.
Auch in Deutschland waren die Fahrzeuge in den letzten Monaten unterwegs, allerdings werden diese Aufnahmen nicht für das Bildmaterial verwendet, das nicht mehr aktualisiert wird, sondern es sollen Metadaten gesammelt werden. Diese werden dann für die Verbesserung der Maps-Qualität verwendet, und können sehr viele wichtig Daten enthalten. Details dazu findet ihr im verlinkten Artikel.
Siehe auch
» U-Bahn, Bus & Straßenbahn: Die Google Maps enthalten jetzt auch Verkehrsdaten der Wiener Linien
» Autos machen Leute: Forscher können aus Streetview-Fotos Rückschlüsse auf das Einkommen ziehen
» Umfangreicher Vergleich: Darum ist Google Maps besser als Apple Maps & alle anderen Konkurrenten
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