Google Maps: Richtlinien für Bewertungen wurden verschärft
Bewertungen, Sternchen und Kommentare sind längst zu einer harten Währung im Internet geworden und können sich deutlich auf den Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens auswirken. Eine der größten Bewertungsplattformen im Netz ist Google Maps, wo jeder Business-Eintrag bewertet und kommentiert werden kann. Jetzt hat Google die Regeln etwas angepasst und macht es Unternehmen leichter, sich vor wütenden (Ex-)Mitarbeitern zu schützen.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass viele Unternehmen die Bewertungen in den Google Maps oder auf anderen Plattformen nicht ernst nehmen oder nicht im Blick haben, und dieses Thema eher der Reise-Branche zuordnen. Doch wer direkt in der Websuche oder in der Maps-Suche mit 1 oder 2 Sternen auftaucht, muss sich nicht wundern wenn Neukunden ausbleiben oder immer schwerer zu bekommen sind. Auf der anderen Seite kann eine 4 oder 5-Sterne Bewertung dafür sorgen, sich von der Konkurrenz abzusetzen und ist wertvoller als jede Werbekampagne.
Gerade bei kleineren und mittleren Unternehmen mit wenigen Bewertungen kann eine einzige schlechte dafür sorgen, den gesamten Schnitt nach unten zu ziehen. Einige enttäuschte Ex-Angestellte nutzen dieses Mittel für sich, um dem Ex-Arbeitgeber noch einmal mit eins auf den Weg zu geben und sich auf diese Art zu rächen. Solche Bewertungen sind zwar nicht objektiv, können aber von allen anderen nicht als solche erkannt werden. Für Unternehmen war es bisher sehr schwierig, solche Bewertungen löschen zu lassen.
Jetzt hat Google die Richtlinien für die Bewertungen angepasst, und schafft eine Grundlage dafür, solche Bewertungen löschen zu lassen. Ab sofort sind nun Bewertungen von aktuellen Mitarbeitern und Ex-Mitarbeitern verboten. Außerdem darf auch keine direkte Konkurrenz oder das eigene Unternehmen bewertet werden. Denn natürlich gibt es das Problem auch in die andere Richtung, in dem alle Mitarbeiter das eigene Unternehme positiv bewerten müssen und der Endkunde getäuscht wird.
Inhalte von Maps-Nutzern sind am wertvollsten, wenn sie ehrlich und unvoreingenommen sind. Folgendes ist nicht zulässig:
- Das eigene Unternehmen bewerten
- Negative Inhalte über eine aktuelle oder frühere Berufserfahrung posten
- Negative Inhalte über einen Wettbewerber posten, um dessen Bewertungen zu beeinflussen
Damit sind nun die Voraussetzungen geschaffen, solche Inhalte löschen zu lassen. Es wird zwar schwer sein zu beweisen dass der Bewerter ein Ex-Mitarbeiter gewesen ist ohne den Datenschutz zu missachten, aber bisher hatte man gar keine Handhabe. Außerdem kann durch Punkt 3 nun auch verhindert werden dass die Konkurrenz schlechte Bewertungen abgibt, was aber ebenfalls wohl schwer zu erkennen und auch zu beweisen ist. Könnte häufig ein Fall für die Anwälte werden, aber ohne rechtliche Grundlage war das bisher eben sehr schwer.
Es sind übrigens noch viele weitere Dinge verboten, auf die meiner Meinung nach in den Google Maps sehr gut acht gegeben wird. Ich habe bisher nur sehr selten unpassende oder themenferne Bewertungen gelesen und sehe fast nur objektive Meinungen. Verboten sind außerdem noch:
- Spam- und Fake-Inhalte
- Nicht-themenbezogene Inhalte
- Eingeschränkt zulässige Inhalte
- Illegale Inhalte
- Sexuell explizite Inhalte
- Anstößige Inhalte
- Hassreden
- Belästigung und Mobbing
- Identitätsdiebstahl
Die neuen Richtlinien sind ab sofort gültig und dürften dem einen oder anderen Unternehmen, dass solche Bewertungen ernst nimmt, weiter helfen.
» Die Richtlinien der Google Maps-Bewertungen
Siehe auch
» Google Maps 9.65 Beta Teardown: Bewertungen werden auf Daumen-System umgestellt
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Das ist ja schon ein kleiner Fortschritt, aber was ist mit den 100ten schrottingen Bilder, die die Leute so hochladen können. Hier wird weder auf Privatsphäre geachtet, noch auf Qualität und das löschen dieser Bilder für den Unternehmer ist ebenfalls nur schwer machbar.
Ich könnte mir vorstellen dass Google diesen Punkt als nächstes in Angriff nimmt. In den letzten Monaten ist bei den Maps ja ordentlich was los.
Schon interessant, dass Google sich zutraut, von jedem die Arbeitsstellen, auch die alten zu kennen.
Durch die Erfassung der Standortdaten dürfte das gar nicht so schwer sein..